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Tal des Schreckens

Tal des Schreckens

Titel: Tal des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Justus«, fauchte sie. »Wollt ihr ihn da etwa allein lassen? Was ist, wenn der Mann zurückkommt? Los, ihm nach!«
    »Bist du bescheuert?« Bob schüttelte den Kopf. »Das Risiko ist doch viel zu groß! Der braucht bloß die Tür zuzuschließen. Dann sitzen wir erst recht in der Falle!«
    Debbys Mund bewegte sich, doch es kamen keine Worte heraus.
    »Warum taucht Justus nicht endlich auf«, stieß Peter hervor.
    Bob hatte selbst Angst. Doch Hektik half hier nicht weiter. »Weil er erst wenige Sekunden weg ist. Was soll er da schon finden?«
    Aber es war bereits zu spät. Sie hörten Äste knacken. Der Mann kam zurück. Peter zuckte zusammen und wollte den Vogelschrei nachahmen, den die drei Detektive als Warnruf für Notfälle verabredet hatten. Er hatte ihnen schon oft geholfen.
    Doch dieses Mal erstarb ihm der Ruf auf den Lippen. Der Mann war einfach zu schnell. Schon ging er auf das Tipi zu, öffnete es und stieg hinein.
    Sie hörten seinen erstaunten Ausruf. Dann fiel die Tür hinter ihm zu.
    »Wir müssen Just helfen«, rief Bob ohne Rücksicht auf die Lautstärke.
    Unbemerkt von den zwei Detektiven hatte sich Debby bereits in die Nähe des Tipis geschlichen. Bob und Peter stürzten vorwärts, doch Debby öffnete schon die Tür. Sie bückte sich hinein und tauchte fast im selben Moment wieder auf. Sie hatte eine Pistole in der Hand.
    »Klasse, Debby, halte den Typen in Schach, wir kommen!«, schrie Peter und stolperte über eine Wurzel. Der Länge nach schlug er auf den Boden. Bob, der kurz hinter ihm war, stoppte. »Immer langsam, Kollege«, sagte er und bückte sich zu ihm. »Debby hat die Situation voll im Griff. Echt super, die Frau.«
    Peter nickte und rieb sich das Knie. Es tat verdammt weh.
    »Jawohl! Ich habe euch im Griff, ihr zwei Schnüffler!« Es war Debby. Ihre Stimme klang plötzlich sehr scharf. Bob blickte nach oben. Mit Entsetzen sah er, dass sie die Pistole nicht auf den Dieb, sondern auf sie gerichtet hatte.
    »Was soll das?«, stotterte er.
    Auch Peter rappelte sich hoch. »Debby ...«
    »Keine Bewegung!«, bellte die Frau. »Sonst muss ich leider die Waffe benutzen!«
    »Was ist denn jetzt los?«, flüsterte Peter. »Sie ... sie ist die Komplizin des Räubers! Die ganze Zeit hat sie uns etwas vorgespielt! Von wegen Kopfweh und Gedächtnislücke!«
    »So eine Scheiße«, sagte Bob. Er versuchte das Chaos in seinem Kopf zu ordnen. »Sie darf uns nicht auch noch fangen. Am besten hauen wir ab.«
    »Bloß wie.«
    Doch eine Gelegenheit sollte sich gleich ergeben.
    Debby winkte mit der Pistole. »Na, kommt schon her! Euer Freund ist bereits ordentlich verpackt! Und auf euch freue ich mich auch schon.« Sie lachte. »Auf dich besonders, Peter.«
    Da hörten sie ein leises Knattern am Himmel. Es wurde schnell lauter. »Der Polizeihubschrauber«, rief Peter. »Die Rettung naht!«
    Auch Debby blickte hoch. Diesen Moment nutzte Bob. Mit einem kräftigen Ruck zog er Peter zurück auf den Boden. »Mir nach!« Er robbte los, nicht direkt nach hinten, sondern quer zur Seite weg. Er hatte ein paar Büsche entdeckt, die ihnen gute Deckung geben würden. Außerdem war es immer klug, gegen die Erwartung zu handeln.
    Inzwischen hatte Debby bemerkt, dass die beiden Detektive verschwunden waren. Mit vorsichtigen Schritten kam sie auf die Stelle zu, an der sie sie zuletzt gesehen hatte. Die Pistole im Anschlag. Doch je weiter sie voranging, umso zögernder wurden ihre Bewegungen, als würde sie jeden Moment erwarten, dass Bob und Peter auf sie zustürzten.
    Der Fluglärm der Rotoren überdröhnten jedes Geräusch, so dass sich die beiden Jungen rasch fortbewegen konnten. Hinter einem Felsbrocken fanden sie Sichtschutz. Sie hockten nun in dem Waldstück, das genau zwischen dem Tipi und der Lichtung mit den Holzsäulen lag.
    Und diese Lichtung hatte sich der Hubschrauberpilot jetzt als Landeplatz ausgesucht.
    Bob fragte sich, welchem Umstand sie das Glück verdankten, dass die Helfer ausgerechnet in einem so günstigen Moment auftauchten, aber es war ihm letztlich auch egal. Hauptsache, die Hilfe nahte. Nun würden sie in Ruhe zusehen können, wie die Polizei die beiden Bankräuber überwältigte und Justus befreite. Peter machte sich schon bereit, aus dem Versteck zu rennen, als ihn eine Beobachtung vorsichtig werden ließ.
    Denn Debby war keineswegs in Panik ausgebrochen und weggelaufen. Im Gegenteil: Sie ließ zwar ab von ihrer Suche nach Peter und Bob, lief zurück zum Tipi und rief dem Mann etwas zu. Dann aber

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