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Tal des Schreckens

Tal des Schreckens

Titel: Tal des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Jungs, »ohne Hemmungen.«
    Das ließen sie sich nicht zweimal sagen und als der Kellner erschien, konnte er eine stattliche Bestellung entgegennehmen.
    Dass Justus als zweite Vorspeise noch einen großen Nudelteller bestellte, war Bob aber dann doch etwas peinlich. »Justus hat gestern wenig zu essen bekommen«, entschuldigte er seinen Freund, doch Mrs Sullivan bedeutete ihm mit einem Kopfnicken, dass das schon in Ordnung ginge.
    »Detektive brauchen was auf die Rippen«, sagte sie, »und ihr wollt mir ja helfen.«
    »Ja, Madam.« Justus griff in die Hosentasche und holte eine leicht angeknickte Karte hervor, die er vor Mrs Sullivan auf den Tisch legte. »Sonst wären wir nicht gekommen.«
    Mrs Sullivan nahm die Karte auf.
     

     
    »Das klingt viel versprechend.«
    »Nachforschungen sind unser Spezialgebiet«, übernahm Peter das Wort. »Wir arbeiten diskret und gewissenhaft. Wenn Sie herausbekommen wollen, was in jenen Stunden, an die Sie sich nicht mehr erinnern können, mit Ihnen geschah, sind Sie bei uns an der richtigen Adresse.«
    Das war genau das, was Mrs Sullivan hören wollte. Nachdem der Kellner die Getränke gebracht hatte, hielt es Justus für angebracht, dass die Frau die Neugier der Detektive langsam befriedigte. »Warum konnte Ihnen Inspektor Cotta nicht weiterhelfen, Mrs Sullivan?«, lenkte er das Gespräch zum eigentlichen Thema über. »Seiner Meinung nach liegt also kein Verbrechen vor?«
    Mrs Sullivan griff zu ihrem Glas. »Nun, das ist es ja gerade. Ich weiß es nicht. Es stört mich, dass in meinem Leben etwas geschah, von dem ich keine Kenntnis habe. Ich würde gerne den Überblick über mein Leben behalten. Könnt ihr das verstehen?«
    »Natürlich«, sagte Justus. Wer, wenn nicht er, sollte das nachvollziehen können.
    Sie sprach weiter und musste den richtigen Einstieg wohl erst finden. »Es ist mir alles sehr peinlich. Ich fürchtete, dass die Schuld vielleicht sogar bei mir liegt. Möglicherweise habe ich einen psychischen Knacks; werde langsam älter. Wenn einem niemand glaubt, beginnt man unwillkürlich, an sich selbst zu zweifeln. Und da bin ich zur Polizei gegangen. Der Inspektor war dann auch sehr freundlich und hat sich alles angehört. Aber er sagte, es gäbe für die Polizei keinen richtigen Grund, Ermittlungen aufzunehmen. Trotzdem hat Inspektor Cotta sicherheitshalber einen Polizeiwagen losgeschickt. Doch sein Kollege hat nichts gefunden.« Sie stockte, da sie die verwirrten Blicke der Jungen spürte. »Aber ich glaube, ich sollte alles der Reihe nach erzählen«, bemerkte sie. »Klar und verständlich.«

Der Fluch des Adlers
    Nachdem der Kellner die Vorspeisen serviert hatte, begann Mrs Sullivan zu berichten. Sie gab sich Mühe und erwies sich als zügige und genaue Erzählerin. Die drei Detektive brauchten nur wenig nachzufragen.
    »Das Ganze ist knapp zwei Monate her. Ich war an dem Wochenende in Silver City, meinen Neffen besuchen. Nun, wir wollten uns wegen einer Erbschaftssache einigen und es ging alles viel schneller und besser voran, als ich gehofft hatte. So konnte ich mich noch ein wenig in Silver City umtun, bevor ich mich dann auf die Heimfahrt machen musste. Ein herrlicher, sonniger Tag ging gerade zu Ende, als ich nach einiger Zeit an die kleine Abzweigung kam, von der aus die Straße durch die Magic Mountains zur Küste führt.«
    Mrs Sullivan nahm einen Schluck Wasser. »Ich weiß nicht, ob ihr die Gegend kennt. Normalerweise fährt man an dieser unscheinbaren Stelle achtlos vorbei, ohne den Highway zu verlassen. Auf dem Highway fährt man zwar einen Umweg, aber man ist trotzdem schneller als auf der kleinen, unbefestigten Straße, die durch die Berge führt. Nicht zuletzt darum wählt kaum jemand diese Strecke.« Sie lachte. »Und außerdem strapaziert man bei den vielen Schlaglöchern ganz schön sein Auto. Aber das war mir damals egal. Ich war gut gelaunt, fast ein wenig übermütig, und freute mich auf die Fahrt durch die Berge. Ich hatte schon viel von den Magic Mountains gehört, von ihrer Unberührtheit, ihrer Wildnis, und auch von dem Weg, der durch sie führt, und hatte mir fest vorgenommen, sie dieses Mal zu durchqueren. Egal zu welcher Tageszeit. Und sollte es auch Abend sein oder gar Nacht. Ich muss noch etwas erwähnen: Der Weg ist ein sehr alter Pass, von dem die Sage geht, dass auf ihm früher immer wieder Pferde und Menschen verschwunden sind. Ein sehr zurückgezogener, angeblich gefährlicher Indianerstamm vom Stamme der Accipi lebte früher

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