Talker (German Edition)
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Er kam zurück und setzte Tate diesmal auf das neue Kissen und setzte sich dann dicht neben ihn auf die Couch bis Tate über irgendetwas auf dem Bildschirm laut zu lachen begann.
Er lachte bis er in Tränen ausbrach und schluchzte dann an Brians Brust bis er einschlief.
Am nächsten Tag erwähnte er den Vorfall nicht. Immer wenn Brian das Thema aufbrachte sagte er „Ja, ich weiß. Schlimmste. Verabredung. Aller. Zeiten.“
Sie hatten beide den Tag frei von Schule und Arbeit. Üblicherweise verbrachten sie ihre freien Tage damit die Wäsche zu waschen, Videos anzuschauen und manchmal liefen sie zusammen bis ihre Beine weh taten und dann schauten sie zurück und wurden sich bewusst, dass sie fast 20 Meilen zusammen gelaufen waren. Etwa einmal im Monat schleifte Brian Tate in das nah gelegene Obdachlosenheim und sie halfen in der Suppenküche aus. Tate war dort immer willkommen; er konnte auf eine Art und Weise mit Menschen reden die sie entspannte. Vielleicht war's die Art wie er einfach die Benommenheit und das scheue Verhalten der Menschen in der Warteschlange ignorierte und auf sie einredete, oder vielleicht war es die sanfte Berührung ihrer Hände um sicherzustellen dass sie ihre Schüssel fest im Griff hatten. Wie auch immer, Brian hatte es bereits am ersten Tag gesehen als er sich in einer Pause auf einen leeren Stuhl gesetzt hatte.
Dieser spezielle Tag war ein fauler Tag gewesen und Tate hatte ihn damit verbracht durch die Atmosphäre zu zucken. Zu einem Zeitpunkt wurde Brian bewusst dass er bereits über eine dreiviertel Stunde im Waschraum war, und er fand ihn dort mit seiner Wäsche während er Löcher in die Luft starrte obwohl eigentlich eine freie Waschmaschine auf ihn wartete.
Brian versuchte dreimal seine Aufmerksamkeit zu erregen und entschied sich schließlich für eine sanfte Berührung an der Schulter. Tate explodierte nahezu und verstreute dabei Kleidung überall auf dem Fußboden bevor er dann wimmernd auf dem Boden zusammenbrach. Brian beruhigte ihn so weit, dass sie zusammen ins Apartment hochgehen konnten und ging dann noch mal nach unten und kümmerte sich um die Wäsche. Als er wieder nach oben kam war Tate beim Abwaschen als wenn nichts passiert wäre.
In dieser Nacht saßen sie zusammen auf der Couch und Brian machte keinerlei Anstalten Abstand zu halten oder seinen "heterosexuellen" Raum zu beanspruchen oder irgendwelche Abgrenzungen gelten zu lassen. Er schob und zog den Jungen so lange herum bis sein Kopf in seinem Schoß lag und er den schlaffen Irokesen aus dem Gesicht streichen konnte. Als Tate schließlich zu reden begann, hatte es überhaupt nichts mit dem zu tun was passiert war, mit dem was er sich nicht eingestehen wollte was passiert war.
„Weißt du, Brian, seit wir uns das erste Mal trafen ging ich jeden Abend ins Bett und bat darum dass du schwul bist. Ich dachte "Bitte lass ihn schwul sein damit er mein Prinz Charming sein kann, denn ich habe niemals einen anderen Menschen auf diesem Planeten so sehr geliebt wie ich dich liebe.“
Oh Gott. „Tate…“
„Sag nichts.“ Tates Stimme begann zu brechen und Brian tat was er immer tat: er hörte zu. „Sag nichts. Denn die Wahrheit ist, ich bin extrem froh dass du es nicht bist. Man… ich glaube nicht dass ich das hier jetzt tun könnte, nicht wenn ich dich ansehen müsste und wüsste du wärst schwul und ich könnte dich nicht haben.“
„Wer sagt dass du mich nicht haben könntest?“, fragte Brian und bat Tate im Stillen darum dieses Thema nicht aufzubringen, bat ihn darum, es nicht gerade jetzt anzusprechen wenn Tate so zerbrochen war. Gott, er brauchte einfach etwas Zeit um sich selbst wieder zusammenzureißen und die Löcher im Saum mit Fensterkitt und guten Wünschen zu stopfen.
„Warum solltest du jemanden wollen der so kaputt ist wie ich?“, fragte Tate und begann wieder leise zu weinen und Brian stieß einen langen Atemzug aus.
„Tate Walker, wenn ich schwul wäre, ich… ich wäre vollkommen fasziniert von dir. Ich würde jedem Wort zuhören dass du sprichst, als wären es Diamanten aus Klang. Ich würde das Muster der Sommersprossen auf deinem Rücken auswendig lernen und Monate damit verbringen Kochkurse zu besuchen, nur um etwas zu finden was du essen würdest. Du bist liebenswürdig und du bist lustig und du bist mutig und jeder mit dem du zusammen bist muss all das sehen oder er ist nicht die Schnürsenkel in deinen Kampfstiefeln wert, hörst du mich?“
Die größte Rede
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