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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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anfühlte.
    Ihre Hand wanderte an seine Wange, und er spürte, wie sie sich entspannte. Blaue Augen blickten in braune, die sich in einer unausgesprochenen Erwiderung weiteten.
    »Es tut mir leid wegen Afra«, entschuldigte er sich schließlich.
    Sie schloss auf der Decke eine Hand über die seine. »Und mir tut es leid wegen letzter Nacht. Ich hatte gehofft … Na ja, ich denke, ich werde es einfach noch mal versuchen müssen. Aber es tut mir nicht leid wegen …« Sie deutete mit einer Hand auf das zerknitterte Bett.
    »Mir auch nicht. Das war der erste anständige Schlaf, den ich seit Monaten abbekommen habe.«
    Grinsend schlug sie die Decke zurück und stand auf. Ki erhaschte einen Blick auf ihre langen, nackten Beine, bevor ihr Rock darüber fiel. Tamír war nach wie vor sehr schlank und fohlenhaft, doch dies waren nun die Beine eines Mädchens. Die Muskeln an den langen Knochen wirkten kaum merklich runder, aber unverändert straff. Wie konnte er das zuvor nicht bemerkt haben?
    Sie drehte sich um und ertappte ihn dabei, sie anzustarren. »Du siehst aus, als hättest du eine Gräte verschluckt.«
    Ki kletterte aus dem Bett, ging zu ihr und ließ den Blick erneut über sie wandern, als hätte er sie noch nie richtig betrachtet. Sie war nur eine Handbreite kleiner als er.
    Tamír zog eine Augenbraue hoch. »Was ist?«
    »Nari hat Recht. Du bist hübscher geworden.«
    »Du aber auch.« Sie leckte sich über den Daumen und rieb an dem geronnenen Blut auf seinem Kinn. Dann fuhr sie mit einem Finger über seinen spärlichen Schnurrbart, »Der kitzelt auf meiner Lippe, wenn du mich küsst.«
    »Du bist die Königin. Wenn du willst, kannst du Bärte verbieten.«
    Sie dachte darüber nach, ehe sie ihn erneut küsste. »Nein, ich glaube, daran gewöhne ich mich. Wir wollen schließlich nicht, das man behauptet, mein gesamter Hof habe sich mit mir in Mädchen verwandelt.«
    Ki nickte, dann sprach er die Frage aus, die zwischen ihnen hing. »Was jetzt?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Vermählen kann ich mich erst, wenn ich sechzehn bin, was allerdings in kaum zwei Monaten der Fall sein wird.« Plötzlich verstummte sie und errötete heftig, als ihr klar wurde, was sie gerade gesagt hatte. »O Ki! Ich wollte nicht … ich meine …«
    Diesmal zuckte er mit den Schultern und kratzte sich beunruhigt im Nacken. Eine Ehe war etwas zu Großes, um es im Augenblick in Erwägung zu ziehen.
    Aus ihren Augen sprach nach wie vor eine Frage. Er nahm ihr Gesicht in die Hände und küsste sie noch einmal. Für seine Begriffe war es ein züchtiger Kuss, dennoch wärmte er ihm den Körper, und daran, wie sie die Lider zuckend schloss, merkte er, dass sie dasselbe empfand.
    Bevor ihm etwas zu sagen einfiel, klopfte Arkoniel an und trat ein. Schuldbewusst sprangen Tamír und Ki auseinander.
    Arkoniel grinste. »Ah, gut, ihr seid wach. Nari war ein wenig beunruhigt, als sie dein Bett leer vorfand, Tamír …«
    Nari drängte sich an ihm vorbei und musterte die beiden mit zu Schlitzen verengten Augen. »Was habt ihr zwei getrieben?«
    »Nichts, worüber du dich aufregen müsstest«, versicherte Arkoniel ihr.
    Nari aber runzelte ungebrochen die Stirn. »Es geht nicht, ihr so jung einen dicken Bauch zu verpassen. Sie hat noch nicht die rechten Hüften dafür. Du solltest es besser wissen, Ki, auch wenn sie es nicht tut!«
    »Ich finde, da hast du Recht«, meinte Arkoniel, der verdächtig danach aussah, als hätte er alle Mühe, nicht zu lachen.
    »Ich habe nichts dergleichen getan!«, wehrte sich Ki.
    »Ja, wir haben nichts gemacht!«, bekräftigte Tamír und lief hochrot an.
    Nari hielt Tamír einen erhobenen Finger vors Gesicht. »Tja, dann achte darauf, dass es so bleibt, zumindest bis du weißt, wie man die Empfängnis verhütet. Ich vermute, dir hat noch nicht einmal jemand gezeigt, wie man einen Mutterring anfertigt, oder?«
    »Das war bisher nicht notwendig«, sagte der Zauberer.
    »Narren, alle zusammen! Jede Frau, die ihre Mondzeiten hat, sollte das wissen. Raus, ihr Männer. Lasst mich eine anständige Unterhaltung mit meinem Mädchen führen.«
    Damit schob sie Ki und Arkoniel regelrecht hinaus und schloss hinter ihnen die Tür.
    »Ich weiß, was ein Mutterring ist«, murrte Ki. Seine Schwestern und die Dienstmädchen hatten früher um das Feuer gesessen, die kleinen Stränge aus Wolle und Bändern angefertigt und sie in süßes Öl getränkt. Da damals alle Mitglieder des Haushalts nachgerade übereinander schliefen, war auch kein

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