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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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pflichtete Arkoniel ihm traurig bei.
    Tamír hob eine Hand an die verborgene Narbe auf ihrer Brust. »Ich will trotzdem nach ihr suchen. Ich möchte sie beerdigen. Das gehört sich so.«
    »Iss zuerst etwas und zieh dich um«, riet Arkoniel.
    Tamír nickte und wandte sich zum Gehen.
    »Augenblick«, sagte Ki und fuhr mit den Fingern durch ihr zerzaustes Haar. »Schon besser, oder?« Er strich seine zerknitterte Jacke glatt. »Wir müssen ihnen ja nicht allzu viel zum Tratschen geben.«
     
    Das war einfacher gesagt als getan. Als Tamír in ihr Zimmer ging, um sich umzuziehen, bemerkte sie, dass Luchs und Nikides sie von der offenen Tür aus beobachteten. Tamír glaubte nicht, dass sie oder Ki sich auf irgendeine Weise verrieten, aber die beiden Gefährten warfen einen Blick auf sie und wandten sich mit einem wissenden Lächeln ab.
    »Verdammt!«, brummte sie gekränkt.
    »Ich rede mit ihnen.« Ki bedachte sie mit einem reumütigen Blick und ging los, um sich ihrer Freunde anzunehmen.
    Tamír schüttelte den Kopf, als sie ihre Tür schloss und überlegte, was sie sagen sollte. Sie war selbst nicht völlig sicher, was zwischen ihr und Ki geschehen war, aber irgendwie fühlte sie sich leichter und hoffnungsvoller, trotz des Kummers wegen Lhel.
    Was immer Ki zu ihnen sagte, niemand stellte irgendwelche Fragen.
    Sobald sie sich davonstehlen konnten, brachen sie, Ki und Arkoniel die alte Bergstraße entlang auf.
     
    Ohne das Wissen, das sie mit sich schleppten, wäre es ein angenehmer Ausritt gewesen. Die Sonne schien hell, und der Wald zeigte erste Tupfer von Gelb- und Rottönen.
    Ki erspähte die unscheinbaren Anzeichen eines Pfades eine halbe Meile hinter der Feste. Sie zurrte die Pferde fest und folgten dem Weg zu Fuß.
    »Es könnte nur ein Wildpfad sein«, meinte Ki.
    »Nein, da ist ihr Kennzeichen«, widersprach Arkoniel und deutete auf ein verblasstes, rostfarbenes Mal auf dem weißen Stamm einer Birke. Bei näherer Betrachtung erkannte Ki, dass es sich um den Abdruck einer wesentlich kleineren Hand als der seinen handelte.
    »Das stammt von ihrem Versteckzauber«, erklärte Arkoniel und berührte das Mal betrübt. »Seine Macht ist mit ihr gestorben.«
    Die verblassten Spuren weiterer Handabdrücke führten sie weiter einen kaum ersichtlichen Pfad entlang, der sich zwischen den Bäumen hindurch und über einen Hang hinauf zu der Lichtung wand.
    Auf den ersten Blick hatte sich nichts verändert. Vor dem niedrigen Eingang am Fuß der riesigen, hohlen Eiche hing nach wie vor das Rehfell. Hinter dem Baum kräuselte sich geräuschlos die Quelle in ihrem runden Teich.
    Als sich Ki der Eiche näherte, sah er, dass die Asche in der Feuergrube alt war. Ihre hölzernen Trockengestelle waren leer und verwahrlost. Tamír schob das Rehfell beiseite und verschwand im Inneren. Ki und Arkoniel folgten ihr.
    Tiere hatten den Ort aufgesucht. Lhels Körbe lagen angenagt verstreut herum. Das getrocknete Obst und Fleisch waren längst verschwunden. Ihre spärlichen Habseligkeiten befanden sich noch auf niedrigen Ablagen, ihre Pritsche mit Fellen schien unangetastet.
    Dort befanden sich die Überreste Lhels, als hätte sie sich bloß zum Schlafen hingelegt und wäre nie mehr erwacht. Tiere und Insekten hatten ihre Arbeit an ihr vollbracht. Das formlose Kleid mit den Behängen aus Wildzähnen war zerrissen und verrutscht, sodass darunter blanke Knochen hervorlugten. Nur ihr Haar war geblieben, ein dunkler Schopf schwarzer Locken, der den augenlosen Schädel umrahmte.
    Arkoniel sank mit einem Stöhnen auf die Knie und weinte leise. Tamír schwieg, vergoss keine Tränen. Der leere Blick in ihren Augen, als sie sich umdrehte und nach draußen ging, beunruhigte Ki.
    Er fand sie neben der Quelle stehend vor.
    »Hier hat sie mir mein wahres Gesicht gezeigt«, flüsterte sie und starrte auf ihr waberndes Spiegelbild im Wasser hinab. Ki verspürte den Drang, einen Arm um sie zu legen, doch sie trat von ihm weg, wobei sie immer noch verloren und leer wirkte. »Der Boden ist hart, und wir haben nichts zum Graben. Wir hätten einen Spaten mitbringen sollen.«
    Auch unter Lhels kargen Habseligkeiten gab es nichts, was sie verwenden konnten. Arkoniel fand ihr Messer und ihre Nadel aus Silber und steckte beides in seinen Gürtel. Den Rest ließen sie zurück, dann stapelten sie Steine vor den Eingang, um ihr Heim zu ihrer Gruft zu gestalten. Arkoniel belegte die Steine mit einem Zauber, damit sie an Ort und Stelle blieben.
    Während all dem weinte

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