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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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frage mich, ob er sie gesehen hat.«
    »Er gesehen«, antwortete ihr Mahti. »Sie für dich sprechen.«
    Sheksu wandte sich erneut an Mahti und deutete erst auf seine ringsum verteilten Leute, dann den Pfad hinab in die Richtung, der zu folgen sie beabsichtigten.
    »Er sagen, du können vorbei mit deine Leute, aber du müssen sein schnell«, erklärte Mahti. »Er senden Lied über dich voraus zu nächste Dorf, und die zu nächste. Er sagen, er nicht …« Stirnrunzelnd wandte er sich an Arkoniel, um sich verständlicher auszudrücken.
    »Dir wird freies Geleit gewährt, und Sheksu wird deine Geschichte weiterleiten, allerdings kann er nicht versprechen, dass du überall willkommen sein wirst, nur, dass er für dich sprechen wird.«
    Sheksu sagte noch etwas anderes, und Arkoniel verneigte sich vor ihm. »Er war sowohl davon beeindruckt, dass du ihm dein Blut angeboten hast, als auch von dem, was er darin gelesen hat. Er meint, du stehst in der Gunst seiner Göttin. Wenn du Wort hältst, sollten wir in Sicherheit sein.«
    »Ich fühle mich durch sein Vertrauen geehrt.« Sie holte einen Goldsester aus ihrer Börse hervor und reichte ihn Sheksu. Auf die Münze waren Illiors Halbmond und Sakors Flamme geprägt. »Erkläre ihm, dass dies die Zeichen meines Volkes sind und dass ich ihn als Freund betrachte.«
    Sheksu nahm die Münze an und rieb sie zwischen den Fingern, dann brummte er etwas, das freundlich klang.
    »Er ist beeindruckt«, murmelte Arkoniel. »Gold ist hier äußerst rar und wird hoch geschätzt.«
    Im Gegenzug schenkte ihr Sheksu einen seiner Armreife, gefertigt aus den Zähnen und Krallen eines Bären.
    »Das verleiht dir Stärke gegen deine Feinde und kennzeichnet dich als eine Freundin des Hügelvolks«, übersetzte Arkoniel.
    »Sag ihm, es wird mir eine Ehre sein, den Reif zu tragen.«
    Sheksu verabschiedete sich von ihr und verschwand rasch zwischen den Felsen.
    »Jetzt schnell gehen«, riet Mahti.
    Tamír legte die Rüstung wieder an und kehrte zu den Gefährten zurück.
    »Das scheint ja gut verlaufen zu sein«, murmelte Ki und gab Tamír ihr Schwert zurück.
    »Noch haben wir die Berge nicht durchquert.«

Kapitel 46
     
    Niryns Tod und dessen Umstände legten sich wie ein Leichentuch um Korins Herz. Während er seine Armee nach Osten führte, konnte er eine düstere Vorahnung einfach nicht abschütteln.
    Nalia hatte Niryn umgebracht; daran bestand für ihn ungeachtet ihrer gestammelten Behauptung, er sei gefallen, kein Zweifel. »Sind denn alle Frauen der königlichen Linie mit Wahnsinn geschlagen?«, hatte er Alben zugeraunt, als Niryns verheerter Leichnam weggebracht worden war. Moriel war der Bahre gefolgt und hatte um seinen früheren Meister geflennt wie ein Weib.
    »Ob wahnsinnig oder nicht, sie trägt dein Kind im Leib. Was hast du mit ihr vor?«, fragte Alben.
    »Nicht bloß ein Kind. Ein Mädchen. Eine neue Königin. Ich habe vor dem Altar des Lichtträgers geschworen, dass sie meine Erbin wird. Warum bin ich immer noch verflucht?«
    Dieselbe Frage stellte er den Priestern, bevor sie losmarschierten, doch in Cirna waren keine Diener Illiors mehr übrig, und die anderen fürchteten sich zu sehr vor ihm, um ihm etwas anderes als bedeutungslose Beteuerungen anzubieten. Der Dalna-Priester versicherte ihm, dass manche Frauen während der Schwangerschaft verrückt wurden, sich dies jedoch nach der Geburt legte. Er gab ihm Talismane, um ihren Verstand zu heilen. Korin ließ sie von Tomara hinauf in den Turm bringen.
    Auch Gedanken an Aliya und das Ungetüm, das sie geboren hatte, kehrten wieder und suchten ihn in seinen Träumen heim.
    Manchmal befand er sich darin wieder bei ihr im Zimmer der Niederkunft; in anderen Nächten lag im Bett Nalia, das verunstaltete Gesicht vor Schmerzen verzerrt, als sie eine weitere Abscheulichkeit hervorpresste.
    Früher pflegten ihn Tanil und Caliel nach solchen Albträumen zu beruhigen. Alben und Urmanis bemühten sich redlich und brachten ihm Wein, wenn sie ihn erwachen hörten.
    Und dann war da noch Moriel. Je weiter sich Korin von Cirna entfernte, desto häufiger ertappte er sich bei der Frage, weshalb er letztlich eingewilligt hatte, die Kröte bei den Gefährten aufzunehmen, obwohl er wusste, dass Moriel Oruns Geschöpf und Niryns Lakai gewesen war.
     
    Trotz all dieser Bedenken fühlte er sich zunehmend erleichtert, als die Tage verstrichen. Etwas verdrossen wurde ihm klar, dass er sich selbst gegenüber seit Ero lasch gewesen war. Er hatte zugelassen,

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