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Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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entsprechend behütete. Klammheimlich versteckte er sie, machte sie erst zu seinem Mündel und später, als es ihn danach gelüstete, zu seiner Liebesdienerin. Da er als Zauberer geboren war, besaß er keinen Samen, den er in ihren Mutterleib pflanzen konnte.
     
    Korin war weder ein dummer noch ein gemeiner Junge, jedenfalls anfangs nicht. Schon von Kindesbeinen an misstraute er Niryn instinktiv. Aber sein Geist war schwach. Durch den Krieg weilte der König oft und lange in der Ferne, wodurch sich Korin und seine Gefährten recht zügellos gebärden konnten.
    Niryn griff lediglich ab und an mit einer kleinen Ermutigung ein. Einige der Gefährten erwiesen sich als ungemein hilfreich, ohne es zu wissen, indem sie Korin in die Weinstuben und Freudenhäuser der Stadt führten. Erst, als Korin begann, seinen Samen zu verbreiten, nahm sich Niryn seiner vermehrt an. Da sich sein Geflecht aus Zauberern und Spitzeln längst gefestigt hatte, war es für ihn ein Leichtes, königliche Bastarde aus dem Weg zu räumen. Prinzessin Aliya musste bedauerlicherweise gestutzt werden. Das Mädchen war gesund und klug, allerdings mangelte es ihr an der üblichen Art von Makel, die Niryn nutzen konnte. Nein, sie würde sich im Verlauf der Zeit zu gefährlichem Unkraut in seinem Garten entwickeln, gestärkt durch die Liebe des Prinzen.
    Als Erius letztlich starb, war Korin ein zügelloser junger Wüstling und Trunkenbold. Der Tod seiner hübschen Gemahlin und das Grauen der missgebildeten Früchte seiner Lenden hatten ihn zerbrochen und reif für die erste Ernte gemacht.
     
    Niryn löste sich aus seiner erklecklichen Träumerei und blickte wieder zu dem dunklen Turm empor. Dort, hoch über diesem geschützten Hafen, wurde gerade die Saat für die nächste Ernte gepflanzt.

Kapitel 11
     
    Nach einem Leben als freie Zauberin, in dem sie gewandert war, wohin sie wollte, fand sich Iya nun nicht nur mit einer unerprobten und bisweilen widerwilligen Königin in ihrer Obhut wieder, sondern auch mit einem Rudel ihresgleichen, das es ebenfalls zu ordnen galt. Die Dritten Orëska waren eine hehre Vorstellung gewesen; nun standen sie und Arkoniel davor herauszufinden, ob ihre Zauberer auch tatsächlich zusammenarbeiten würden.
    Tamír hielt Wort und bestand ungeachtet des Murrens einiger Fürsten und Generäle von Anfang an darauf, dass Iyas Zauberer in Illardis Haus willkommen zu heißen seien. Im Gegenzug fanden sie Möglichkeiten, um sich nützlich zu machen, indem sie kleine, aber hilfreiche Zauber wie Feuerspäne und Dachschutzbanne anfertigten. Iya, Saruel und Dylias verstanden ein wenig von Heilkunde und halfen mit dem Segen der Drysier, wo sie konnten.
    Arkoniels eigene kleine Gruppe von Zauberern war Ende des Lithion eingetroffen. Iya war angesichts der Freude, mit der er sie begrüßt hatte, gerührt gewesen. Er hatte sie aufrichtig vermisst, insbesondere einen grünäugigen, neunjährigen Jungen namens Wythnir, den er als seinen ersten Schüler angenommen hatte. Er war ein zerbrechlicher kleiner Bursche, zudem scheu, dennoch spürte Iya ein starkes Versprechen für die Zukunft in ihm. Sie wechselte einen anerkennenden Blick mit Arkoniel, der darob über das ganze Gesicht strahlte.
    So beschäftigt Tamír war, sie ordnete an jenem Abend ein eigenes Bankett für sie in ihren Gemächern an, zu dem die anderen Zauberer und die Gefährten eingeladen waren. Arkoniel stellte seine Neuankömmlinge voll Stolz vor.
    Die Älteren, Lyan, Vornus, Iyas Freundin Cerana und ein bärbeißiger, allzeit finster dreinblickender, gewöhnlich aussehender Kerl namens Kaulin, waren die Ersten, die sich mit den Händen an den Herzen vor Tamír verneigten.
    »Ihr seid in der Tat die Königin, die vorhergesehen wurde«, sagte Lyan, womit sie für alle sprach. »Bei unseren Händen, unseren Herzen und unseren Augen wollen wir Euch und Skala mit Freuden dienen.«
    Als Nächstes traten die Jüngeren vor: ein adelig wirkendes Paar namens Melissandra und Fürst Malkanus in abgetragenen Prunkgewändern, außerdem ein schlichter junger Bursche, der als Hain vorgestellt wurde. Letzterer schien etwa in Arkoniels Alter zu sein, und ihn umgab dieselbe Ausstrahlung geballter Macht.
    Die Kinder kamen zuletzt an die Reihe, und Iya bemerkte, wie Tamírs Augen aufleuchteten, als sie ihr vorgeführt wurden. Ethni war fast im gleichen Alter wie Tamír; ihr haftete nur ein leiser Hauch von Magie an. Die Zwillingsmädchen Ylina und Rala erwiesen sich als kaum stärker. Dasselbe

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