Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin

Titel: Tamir Triad 03 - Die prophezeite Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
Vom Netzwerk:
ihn zurück durch die Schießscharte.
    »Was ist? Was hast du gehört?«, verlangte Caliel leise zu erfahren.
    »Die Botschaft war von Tobin. Zumindest behauptet der Herold das, und Herolde können nicht lügen, oder? Nur sagt er, Tobin sei in Wahrheit ein Mädchen, und …«
    »Du redest wirr. Mach langsam und fang von vorne an.«
    Lutha tat, wie ihm geheißen, und wiederholte bestmöglich, was er belauscht hatte.
    »Niryn war auch dort drin?«
    »Ich wette, er hat den Herold mit einem Bann belegt, um ihn dazu zu bringen, sein Gelübde zu brechen.«
    »Korin wahrscheinlich auch. Und du hast Recht: Es hört sich ganz nach Tobin an. Und er bietet an, den Beweis anzutreten? Trotzdem könnte es eine List sein. Oder eine Falle.«
    »Das hat Niryn auch gemeint.«
    »Es widerstrebt mir zwar, diesem Dreckskerl beizupflichten, aber es ergibt mehr Sinn als die andere Möglichkeit.«
    »Jetzt hör aber auf, Caliel! Tobin würde uns nie so verraten, und Ki auch nicht. Jedenfalls nicht aus freiem Willen. Ich habe immer und immer wieder darüber nachgedacht. Auch an Tobins Hof gibt es Zauberer. Ich frage mich, ob einer von ihnen vielleicht ihn mit einem Bann belegt hat, so wie es Niryn bei Korin versucht. Da war doch diese alte Frau, die manchmal den Palast besucht hat. Tobin meinte, sie sei irgendwie mit seiner Familie verbandelt.«
    »Frau Iya? Ich glaube, sie war eine Freundin seines Vaters.«
    »Man könnte Tobin nicht als Verräter bezeichnen, wenn jemand ihn dazu zwingt, all das zu tun, oder?« Lutha klammerte sich immer noch hartnäckig an die Hoffnung.
    »Ich denke, in den Augen der meisten Adeligen, die Korin unterstützen, würde das wenig ändern.«
    Caliel zündete die Lampe an, dann setzte er sich aufs Bett. »Verdammt, Lutha, wir müssen das ein für alle Mal klären, umso mehr nach diesem letzten Sieg in Ero, der noch jedem frisch in Erinnerung ist. Ich weiß nicht, wie lange Korin seine Förderer noch halten kann, wenn er nicht kämpft.« Gedankenversunken rieb er an dem Ring, den Tobin angefertigt hatte. »Die einzigen Spitzel, von denen wir etwas hören, sind diejenigen, die Niryn geschickt hat. Wenn wir uns nur selbst ein Bild machen könnten … Zum Henker, wir sind die verdammten Gefährten! Wir haben geschworen, Korin zu beschützen. Wir sollten es sein, die den Beweis erbringen, mag er so oder so aussehen. Ich vertraue nicht darauf, dass Niryn es tun wird, zumal er an Korin klebt wie ein Blutegel.«
    »Ich auch nicht, nur was können wir machen?«, fragte Lutha.
    »Ich denke, das weißt du so gut wie ich, aber ich möchte ein letztes Mal versuchen, vernünftig mit Korin zu reden. Du sagst, er hat Niryn gerade weggeschickt? Gut. Dann gehe ich los, um zu sehen, ob ich mich ausnahmsweise in Ruhe und ohne Zuhörer mit ihm unterhalten kann.«
    »Soll ich mitkommen?«
    Caliel lächelte und klopfte ihm auf die Schulter. »Lass mich zuerst allein mit ihm reden.«
    Lutha nickte und wandte sich zum Gehen, doch Caliel hielt ihn an der Hand zurück. »Ich bin froh über deine Gesellschaft hier, Lutha. Mit dir kann ich mich noch offen unterhalten.«
    »Das wirst du immer können«, versicherte Lutha ihm. »Und mit Barieus auch. Uns gefällt nicht, wie die Dinge stehen, aber ich weiß, dass es für dich noch schlimmer ist. Du hast Korin immer so nah gestanden.«
    Langsam nickte Caliel. Dabei sah er so traurig aus, dass Lutha ihn beinah umarmt hätte. Wären sie beide einige Jahre jünger gewesen, hätte er es wohl getan.
    Lutha verharrte noch einen Augenblick und beobachtete, wie Caliel leise an Korins Tür klopfte. Zu seiner Erleichterung ließ Korin ihn hinein.
    Die Dinge können nicht so schlimm sein, wie es scheint, beschloss er, als er zurück zu seiner Kammer ging. Hatte Korin nicht gerade Niryn rausgeworfen und Caliel hineingelassen? Das musste ein gutes Zeichen sein. Wenn nur jemand diesem roten Mistkerl ein Messer in die Rippen rammen könnte, würde vielleicht alles wieder wie früher.
    Als er um die Ecke bog, stand er unverhofft der Kröte und Niryn höchstpersönlich gegenüber. Er wäre mitten in die beiden hineingelaufen, wenn Niryn ihn nicht am Arm abgefangen hätte. Der Griff des Zauberers war kräftig, und seine Hand verharrte einen Lidschlag länger als nötig. Lutha spürte, wie ihn ein Schauder gleich dem Ausbruch eines Fiebers durchlief. Sein Magen drehte sich träge um, und er musste heftig schlucken, um den Wein unten zu behalten.
    »Nehmt Euch in Acht, Herr«, murmelte Niryn. Er tätschelte Luthas

Weitere Kostenlose Bücher