Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
er jetzt den Platz im Leben gefunden, für den er wie geschaffen ist. Königin Ehlana hat erzählt, daß er Martel und Annias auf genau die gleiche Weise diente. Dasselbe hat er in Eosien getan, als er Graf Gerrichs Anweisungen an die Banditen in den Bergen östlich von Cardos weitergab.«
    »Wir sollten uns die Mühe machen, Krager noch einmal zu schnappen!« brummte Ulath. »Er fängt sofort zu reden an, wenn jemand ihn nur schief ansieht. Außerdem weiß er eine Menge über Dinge, die mich ziemlich neugierig machen.«
    »Krager sorgt dafür, daß er immer über soviel wertvolle Information verfügt, daß wir es nicht wagen, ihn zu töten«, sagte Kalten. »Auf diese Weise ist es ihm gelungen, so lange am Leben zu bleiben.«
    »Tötet ihn, nachdem er geredet hat, Ritter Kalten«, riet Khalad.
    »So einfach ist das nicht. Wir müssen ihm versprechen, ihn laufen zu lassen.«
    »Na und?«
    »Wir sind Ritter, Khalad«, erklärte Kalten. »Wenn wir jemandem unser Wort gegeben haben, müssen wir es halten!«
    »Ihr habt doch nicht daran gedacht, mich in nächster Zeit zum Ritter zu schlagen, Hochmeister Vanion?« erkundigte sich Khalad.
    »Das wäre vielleicht noch ein kleines bißchen verfrüht, Khalad.«
    »Also bin ich nach wie vor ein Bauer, nicht wahr?«
    »Nun, genaugenommen ja.«
    »Damit wäre das Problem gelöst!« erklärte Khalad mit frostigem Lächeln. »Schnappt Euch diesen Kerl, Ritter Kalten. Versprecht ihm, was er verlangt, um ihn zum Reden zu bringen, und dann übergebt ihn mir. Ein Bauer ist nicht an das Wort eines Ritters gebunden.«
    Kalten grinste. »Ich mag diesen jungen Mann, Sperber!«
    »Zalasta wird mich abholen, Sperber«, teilte Sephrenia dem großen Pandioner mit. »Er wird mich sicher nach Sarsos zurückgeleiten.« Sie schüttelte den Kopf und weigerte sich, den Salon zu betreten, in dem die Gefährten sich nach dem Mittagessen wieder versammelten. »Ihr seid kindisch. Das wißt Ihr selbst, nicht wahr, Sephrenia?«
    »Ich habe meine Schuldigkeit getan – und ich war lange genug unter Eleniern, um zu wissen, was eine besonnene Styrikerin in einem solchen Fall tut. Solange eine Styrikerin von Nutzen ist, ist sie unter Eleniern verhältnismäßig sicher. Hat sie jedoch ihren Zweck erfüllt, wird ihre Anwesenheit als peinlich empfunden. Und ihr Elenier geht ziemlich resolut gegen unbequeme Personen vor. Ich möchte lieber nicht, daß mir einer von euch ein Messer in die Rippen stößt.«
    »Seid Ihr jetzt fertig? Gespräche wie diese langweilen mich. Wir lieben Euch, Sephrenia, und das hat nichts mit Eurer Nützlichkeit für uns zu tun! Ihr brecht Vanion das Herz, das ist Euch doch wohl klar?«
    »Na und? Er hat meines auch gebrochen. Geht mit euren Problemen zu Xanetia, da ihr doch alle so verliebt in sie seid!«
    »Das ist Euer nicht würdig, kleine Mutter!«
    Sie schob das Kinn vor. »Ich glaube, es ist mir lieber, wenn Ihr mich nicht mehr so nennt, Sperber. Unter den gegebenen Umständen hört es sich reichlich seltsam an. Ich bin in meinem Gemach – falls es noch meines ist. Wenn nicht, ziehe ich mich einstweilen in die styrische Gemeinde hier in Matherion zurück. Würdet Ihr mir bitte Bescheid geben, sobald Zalasta eingetroffen ist? Natürlich nur, sofern es Euch nicht zuviel Mühe macht.« Sie drehte sich um und schritt den Gang zurück. Und wieder hatte Sperber das Gefühl, daß sie sich mit allem Nachdruck in ihre Gekränktheit hüllte.
    Sperber wandte sich fluchend um und sah Kalten und Alean den mit Perlmutt gefliesten Korridor entlangkommen. Zumindest dieses Problem hatte sich gelöst. Die Kammermaid der Königin hatte Kalten ins Gesicht gelacht, als er sich tolpatschig erboten hatte, Ritter Berit zu weichen, damit Alean diesem ihre volle Aufmerksamkeit widmen könne. Offenbar hatte sie Kalten daraufhin überzeugt, daß sich an ihrer Zuneigung für ihn nie etwas geändert und daß sie sich überhaupt nicht für Berit interessiert hatte.
    »Aber Ihr weicht nie von ihrer Seite, Ritter Kalten!« beschuldigte die rehäugige Maid ihn. »Ständig seid Ihr um sie besorgt und achtet darauf, daß sie alles hat, was sie braucht oder möchte.«
    »Das ist meine Pflicht, Alean«, versuchte Kalten ihr zu erklären. »Ich tue es wirklich nicht aus Zuneigung für sie.«
    »Für meinen Geschmack erfüllt Ihr Eure Pflicht ein bißchen zu gründlich, Herr Ritter.« Aleans Stimme, dieses wundervolle Instrument, vermittelte eine wahre Skala von Gefühlen. Mit der kleinsten Veränderung der Stimmlage

Weitere Kostenlose Bücher