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Tangenten

Tangenten

Titel: Tangenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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bin natürlich. Ich muß mich nicht fragen, ob ich krank werde und sterbe, aber ich…« Sie räusperte sich erneut. Es wurde nicht leichter. »Ich dachte, jemand wie ich, könnte Ihnen etwas Wichtiges sagen.
    Die Menschen haben Fehler begangen, schlimme Fehler. Aber Sie sind nicht diejenigen… Ich meine… Sie taten nichts Falsches. Ich kann nur davon träumen, Dinge zu tun, die Sie tun können. Einige von Ihnen sind dazu bestimmt, für lange Zeit im All zu leben, ich kann das nicht. Einige von Ihnen werden Dinge denken, die ich nicht denken kann, und an Orte gehen, wohin ich nicht gelangen kann… zu den Sternen reisen. Wir unterscheiden uns in vielen Dingen, aber ich dachte nur, es wäre wichtig, Ihnen zu sagen…«
    Sie hielt sich nicht an ihre vorbereitete Rede. Sie konnte es nicht. »Ich liebe Sie. Ich kümmere mich nicht darum, was die anderen sagen. Wir lieben Sie. Sie sind sehr wichtig. Bitte vergessen Sie das nicht. Und vergessen Sie nicht, was es uns gekostet hat.«
    Die Stille war vollkommen. Sie fühlte sich, als müsse sie sich verstecken. Statt dessen richtete sie sich auf, dankte ihnen, hörte nicht ein Wort, kein unruhiges Flüstern. Dann neigte sie den Kopf im grellen Schein der Beleuchtung vor der interstellaren Dunkelheit jenseits davon.
    Miss Darcy streckte steif und formell den Arm aus, als Letitia vorüberging. Sie schüttelten sich fest die Hände und Letitia erkannte zum ersten Mal, daß Miss Darcy sie als Gleichgestellte betrachtete.
    Letitia stand während des Fortgangs der Festlichkeit hinter der Bühne und musterte den alten Holzboden, den Vorhang, die Gegengewichte, die Bühnenmaschinerie, das Beleuchtungsgerüst.
    Es schien so lange her zu sein, das sie geträumt hatte, was sie nun fühlte, diese nicht spezifizierte Liebe, nicht für ihre Familie, nicht für sich. Liebe für etwas, daß sie damals noch nicht wissen konnte; Liebe für Kinder, die nicht ihre eigenen waren, denen sie aber nun nichtsdestoweniger verbunden war.
    Brüder.
    Schwestern.
    Familie.
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    Originaltitel: ›SISTERS‹ • Copyright © 1989 by Greg Bear • Erstausgabe • Copyright © 1997 der deutschen Übersetzung by Wilhelm Heyne Verlag, München • Aus dem Amerikanischen übersetzt von Andreas Irle

 
DIE UNTERHALTUNGS- MASCHINERIE
EIN BERICHT AUS DEN TRICKSTUDIOS ÜBER DIE MEDIEN DER ZUKUNFT
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    Während meiner gesamten Laufbahn als Autor habe ich gelegentlich populärwissenschaftliche Artikel für Zeitungen und Magazine geschrieben. Ich habe über die Vorbeiflüge von Voyager I und II berichtet und für die San Diego Union darüber geschrieben. Das Schreiben von Unterhaltungsliteratur nimmt nun den größten Raum meiner Tätigkeit ein, aber hin und wieder schreibe ich immer noch Sachtexte.
    Im Oktober 1983 reiste ich von San Diego nach Los Angeles und San Francisco, um für einen mir vorgeschlagenen Artikel für das Magazin Omni zu recherchieren. Was ich sah, erstaunte mich… und beeinflußte mich stark beim Schreiben von ›Eon‹ (›Äon‹) und der Romanfassung von ›Blood Music‹ (›Musik des Blutes‹). Es war nicht der Beginn der Revolution der Computergraphik, die sich schon früher ereignet hatte, sondern der Beginn der Blüte dieser Revolution. Ich konnte meinen Enthusiasmus nur schwer zügeln. Ich nehme an, die letzten paar Seiten dieses Artikels geben meine Gemütsverfassung wieder. Und die Gemütsverfassung Dutzender anderer Schriftsteller ebenfalls; das Informationszeitalter hat die Science Fiction im Sturm genommen.
    Omni hat diesen Artikel nie publiziert, obwohl es mich dafür bezahlt hat. Auch wurden Hunderte von Bildern nicht verwendet, die ich gesammelt hatte: eine Sammlung, die den Artikel begleitet hätte. Viele Menschen haben reichlich von ihrer Zeit aufgewendet, und nun sieht niemand seinen Namen oder seine Gedanken abgedruckt. Ich hoffe, diese Publikation stellt sie zumindest ein wenig zufrieden.
    Die Umstände haben sich natürlich beträchtlich geändert. Digital Productions hat den Besitzer und das Management gewechselt; Robert Abel and Associates ist nicht mehr länger eine unabhängige Gesellschaft.
    Die Revolution ist sogar noch stimulierender und noch vielversprechender geworden. Ihre Folgen sind überall zu erkennen.
    Dieser Artikel wurde Anfang 1984 abgeschlossen.
     
    »Dinosaurier!« Der Künstler breitet die Arme aus, als wolle er sie umarmen. »Ich benötige die exakten Spezifikationen – Gitternetz-Layouts der Knochen, Muskeln, Schuppenmuster.« Das

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