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Tango der Leidenschaft

Tango der Leidenschaft

Titel: Tango der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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eine geschäftliche Vereinbarung – die beste Grundlage für eine gute Ehe.“
    Er war überrascht, wie leicht ihm die Worte über die Lippen kamen. Irgendwie schien er sich bereits damit abgefunden zu haben, dieses Mädchen zu heiraten, und das verwirrte ihn. „Es ist nun einmal so“, meinte er schroff. „Ich habe es einsehen müssen, und dir bleibt auch nichts anderes übrig, Isobel.“
    Über Jahre hinweg hatte er die Existenz dieses Heiratsvertrags erfolgreich verdrängt – bis sein Anwalt, ein alter, vertrauenswürdiger Freund, ihn heute Morgen angerufen hatte, um ihm unverblümt mitzuteilen: „Heute ist Isobel Millers achtzehnter Geburtstag. Solltest du nicht endlich der Tatsache Beachtung schenken, dass ihre Eltern schon seit Monaten um deinen Besuch bitten? Dieser Vertrag löst sich nicht einfach in Luft auf, Rafael. Steck nicht länger den Kopf in den Sand. Du musst dich den Tatsachen stellen – und außerdem denk daran, dass du nicht jünger wirst. Je länger du Junggeselle bleibst, desto weniger vertrauenswürdig erscheinst du in den Augen deiner Kunden und Kollegen.“
    Rafael hatte irgendeine Grobheit gemurmelt, die sein Anwalt geflissentlich überhörte. Isobels Name weckte ein unangenehmes Gefühl in ihm – ein Gefühl, als ob eine Falle zuschnappte. Einer Sache ausgeliefert zu sein, war völlig neu für ihn.
    Der Anwalt hatte ihn in seinen Gedanken unterbrochen. „Willst du etwa die estancia aufs Spiel setzen? Ich habe dich gewarnt, Rafael. Wenn du versuchst, aus diesem Ehevertrag herauszukommen, wird das zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung führen. Die wird lange dauern, und du hast gute Chancen zu verlieren. Isobels Eltern scheinen allerdings keine Lust auf so einen Streit zu haben. Der Grund dafür kann nur sein, dass sie das Geld dringend benötigen. Das ist unser Vorteil.“
    „Mach dir keine Sorgen“, war Rafaels knappe Antwort gewesen. „Ich habe nicht vor, eine meiner wertvollsten Immobilien zu verlieren.“ Er verzog den Mund. „Nicht wegen einer Frau.“
    Sein Anwalt hatte hörbar erleichtert aufgeseufzt. „Ich wusste, dass du es so sehen würdest. Je eher du dich mit deiner künftigen Braut triffst, desto besser. Von ihrer Mutter kam übrigens eine Einladung zu Isobels Geburtstagsfeier heute Abend.“
    Es war fast zum Lachen – Isobel war die einzige Frau, die sich nicht einmal die Mühe geben musste, ihn zu verführen, um geheiratet zu werden! Man präsentierte ihn ihr auf einem Silberteller.
    Doch jetzt war er hier und musste sich anhören, wie sie gegen eine Heirat protestierte, für die jedes andere Mädchen alles gegeben hätte.
    Wieso stand Don Rafael auf einmal so nahe bei ihr? Seine Augen waren gar nicht so schwarz, wie sie zuerst geglaubt hatte. Sie leuchteten in einem tief dunklen Braun, mit kleinen grün und golden schimmernden Punkten. Und plötzlich lag ein rätselhafter Ausdruck in ihnen.
    „Können Sie uns nicht einfach den restlichen Kaufpreis geben und es dabei belassen? Sie wollen mich doch gar nicht heiraten!“, versuchte sie es noch einmal.
    „So einfach ist das nicht“, murmelte er und schüttelte den Kopf.
    Je länger er sie ansah, desto schwerer fiel es ihm, einen klaren Gedanken zu fassen. Aus der Nähe besaß ihre Haut eine noch zartere Farbe, als er gedacht hatte. Ihr braunes, leicht rötliches Haar schimmerte im gedämpften Licht des Arbeitszimmers. Es war zu einem aufwendigen Chignon frisiert, der nicht zu ihrem rundlichen Gesicht passte, das noch das Gesicht eines Teenagers war. Aber ihre Augen … Diese Augen hielten ihn gefangen. Groß und dunkel wie Samt. Die langen Wimpern warfen Schatten auf die geröteten Wangen.
    In diesem Augenblick erkannte Rafael, dass das Mädchen sich einmal zu einer wahren Schönheit entwickeln würde, wenn es erst einmal seinen Babyspeck verloren hatte. Und während er Isobel betrachtete, erwachte seine Lust.
    Wieso starrte er sie so an? „ Warum ist das nicht so einfach?“, fragte sie mit einem Anflug von Verzweiflung in der Stimme.
    Ihr war gar nicht bewusst, dass sie flehend zu ihm aufblickte, und dass Rafael als Antwort darauf die Zähne zusammenbiss. Er trat noch näher an sie heran. Rafael Romero wirkte schon aus der Entfernung ziemlich einschüchternd. Aber so dicht vor ihr war er einfach überwältigend. Plötzlich fiel ihr das Atmen schwer.
    „Ich werde nicht das Risiko eingehen, die estancia zu verlieren. Tatsache ist auch, dass ich eine Ehefrau brauche. Warum also sollte ich eine ablehnen, die

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