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Tango mit dem Tod

Tango mit dem Tod

Titel: Tango mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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gemacht. Groß, schlank - mit seinen intensiven grauen Augen und dunklen Haaren war er eine imponierende Erscheinung. Er war höflich, zuvorkommend und charmant gewesen. Als sie dann zu ihrer ersten Verabredung in sein Penthaus kam, wurde ihr schnell klar, dass er gar nicht die Absicht hatte, sie näher kennen zu lernen.
    Er hatte teuren Champagner und ein Luxusdinner auffahren lassen. Und er erwartete offensichtlich, dass sie gleich nach dem Essen, möglichst noch auf dem Tisch, mit ihm schlief. Als sie nicht bereit war, sein Spiel mitzuspielen, hatte er sich bockig wie ein kleiner Junge verhalten. Ohne ihr Judotraining hätte sie es wohl kaum vermeiden können, vergewaltigt zu werden. Am Beginn des Abends hatte er Kelly wortreich von seiner Frau erzählt, die ihn verlassen hatte. Als der Abend zu Ende ging, war Kelly sich sicher, dass seine Ex-Frau einen weisen Entschluss gefasst hatte.
    Wenn sie daran dachte, dass es offenbar Matt Avery gewesen war, der sie in die Wüste geschickt hatte, ging es ihr gleich besser. Der Gedanke brachte sie in Rage, und das war viel besser, als sich mit dem Gefühl von Hilflosigkeit und Unverständnis herumzuquälen.
    „Wo ist der Vertrag?" fragte sie.
    „In meinem Zimmer", sagte Mel.
    „Ich nehme an, du hast ihn schon eine ganze Zeit."
    Er zog die Brauen hoch und nickte dann. „Stimmt. Und ich bin überzeugt, es ist eine gute Sache. Aber wenn du absolut dagegen gewesen wärst, hätte ich deine Entscheidung natürlich akzeptiert. Ich habe den Vertrag schon seit ein paar Tagen. Ich habe ihn gleich gelesen und noch ein paar Änderungsvorschläge in deinem Sinne gemacht. Sie haben alles akzeptiert. Du wirst sehen. Ich würde dich niemals einen Vertrag unterschreiben lassen, ohne das Beste für dich herausgeholt zu haben."
    Sie lächelte. „Das weiß ich." Sie trank ihren Kaffee aus. „Also, dann lass uns hinaufgehen und das verdammte Ding unterzeichnen. Und was dann?"
    „Dann fahren wir zu einem der alten Hotels im Norden der Stadt, wo es einen großen Ballsaal gibt."
    „Sollen dort die Dreharbeiten stattfinden?"
    „Nein, dort findet die Auswahl der Tänzer statt."
    Sie stöhnte auf. „Ich habe dir doch gestern Abend erklärt, dass ich nicht tanzen kann ..."
    „Du musst ja nicht an den Ausscheidungen teilnehmen, Kelly", wandte Mel geduldig ein. „Sie stellen nur die Tanztruppe für den Background zusammen. Gedreht wird auf Dead Man's Key, einer kleinen Privatinsel."
    „Sag mir, dass das kein Scherz ist", entfuhr es Kelly.
    „Die Insel heißt tatsächlich so", grinste er.
    Sie starrte ihn an und schüttelte den Kopf. „Ich mache ein Video mit der Gruppe Kill Me Quick für einen Song mit dem Titel Tango to Terror, und das auf einer Insel namens Dead
    Man's Key. Meinst du nicht auch, dass das ein bisschen viel auf einmal ist?"
    Mel nickte. „Ja, aber das ist wohl der besondere Kick an der Sache."
    „Na, großartig. Phantastisch. Lass mich bloß schnell den Vertrag unterschreiben, bevor ich mir das alles noch mal überlege."
    „Morgen fliegen wir nach Hause und bleiben ein paar Tage dort. Du packst alles zusammen, was du für einen längeren Aufenthalt hier brauchst. Die Inselwelt der Keys wird dir gefallen. Und den Job machst du mit links."
    „Meinst du wirklich? Zuerst muss ich mal tanzen lernen, wenn ich wieder hier bin. Viel Zeit bliebt dann wohl nicht."
    „Oh, ich wollte dir noch sagen, dass dein Tanztraining bereits in Los Angeles beginnt. Doug O'Casey kommt rüber. Und wenn du wieder herkommst, wird es sein, als ob du nie im Leben etwas anders gemacht hättest, als zu tanzen."
    Sie zog die Brauen hoch. Was das betraf, hatte sie jedoch ihre Zweifel.

5. KAPITEL
    Die zehn letzten Tänzerinnen und Tänzer traten an. Der Wettbewerb war hart. Nur vier von ihnen - zwei Männer und zwei Frauen - würden engagiert werden.
    Als Doug sah, wie gut jeder der Kandidaten war, wunderte er sich, dass ausgerechnet er für diesen Job ausgewählt worden war. Nicht, dass er seine eigenen Fähigkeiten in Zweifel stellte, aber die Welt war offensichtlich voller erstaunlicher Talente.
    Doch nach Ally Bassetts Informationen und dem, was er von seinem Bruder und Jake gehört hatte, war ihm klar, warum die Wahl auf ihn gefallen war. Er begriff, dass er so etwas war wie der Köder in der Falle. Wenn für Kelly Trent tatsächlich eine konkrete Gefahr bestand, würde es seine Aufgabe sein, sich vor sie zu stellen. Und ohne Selbstgefälligkeit sagte er sich, dass er in dieser besonderen

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