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Tango mit dem Tod

Tango mit dem Tod

Titel: Tango mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ihrer Gedanken, die sie die ganze Fahrt über beschäftigt hatten, einfach auflöste. Dafür war jetzt die Furcht wieder da. Die Furcht vor der Dunkelheit, den Schatten.
    Da stand ihr Haus. Und im Haus war Sam, der gute Sam, der auf sie wartete und sie beschützte. Sie biss sich auf die Unterlippe. Sie war es doch, die stets darauf bestand, sie sei nicht in Gefahr. Aber letzte Nacht... war da nicht doch jemand gewesen, der um ihr Haus herumgeschlichen war?
    Sie seufzte noch einmal. Die Welt war voller kranker Menschen. Vielleicht war Dana Sumter ja tatsächlich nicht von ihrem Mann umgebracht worden? Vielleicht lief da draußen irgendwo ein Irrer herum, der Frauen hasste, die im Rundfunk oder Fernsehen Ratschläge gaben, egal, ob es sich um eine echte Therapeutin handelte oder nur um eine Rolle, die jemand spielte.
    „Was ist nun?" fragte sich Kelly selbst. „Bleibe ich die ganze Nacht in meinem Wagen sitzen und starre die Haustür an?" Warum hatte sie bloß wieder vergessen, eine Dose Pfefferspray zu kaufen?
    „Ich komme, Sam!"
    Sie zögerte noch eine Sekunde, dann öffnete sie die Wagentür. Es war nicht weit bis zur Haustür. Das Licht über der Tür brannte, aber das ließ die Schatten zwischen den Büschen links und rechts des Eingangs nur noch dunkler erscheinen. Sie ging mit schnellen Schritten auf die Haustür zu - und in diesem Moment bewegte sich tatsächlich etwas in der Dunkelheit.
    Als Doug das Studio verließ, focht er einen stummen Kampf mit sich aus. Einerseits war er stolz auf sich, dass er seiner Maxime, Beruf und Privatleben strikt getrennt zu halten, treu geblieben war. Andererseits hasste er sich selbst. Er verlangte nach Kelly, jede Faser seines Körpers sprach eine ganz andere Sprache als sein Kopf.
    Was ist nur mit dir los ? Nicht jede sexuelle Begegnung wächst sich gleich zu einer Beziehung aus. Eine Nacht mit einer Frau zu verbringen, musste doch nicht unbedingt bedeuten, dass daraus gleich eine Ehe wurde. Manchmal hatten Mann und Frau einfach nur körperliche Begierden. Allerdings ... diese Frau würde er während der nächsten Wochen jeden Tag wieder treffen.
    Wieso Kelly? Die berühmte „Chemie", dachte er. Sie hatte es geschafft, ihm unter die Haut zu dringen.
    Er war schon auf halbem Wege zu seinem Hotel, als er sich entschloss, umzudrehen und zu ihr zu fahren. Sie arbeiteten zusammen. Sie war nicht irgendeine Frau. Sie war keine Fremde, die man in einer Bar kennen lernte und für eine Nacht mit nach Hause nahm. Sie war ... Kelly.
    Außerdem hatte er noch immer ein ungutes Gefühl. Auch Liam hatte nicht ausgeschlossen, dass sie in Gefahr sein könne. Und letzte Nacht hatte sie irgendetwas erschreckt. Er wollte sicher gehen, dass sie gut zu Hause angekommen war. Dass Sam ausgeführt wurde, dass sie ihr Haus sorgfältig abschloss. Sonst nichts.
    Oder etwa doch? Was würde er sagen, wenn sie die Tür öffnete? Sie sind die attraktivste, die begehrenswerteste Frau, die ich kenne? Ich möchte Sie berühren, Sie küssen, Sie lieben? Würde er sie bitten, ihm eine zweite Chance zu geben?
    Nimm dich zusammen, warnte er sich selbst. Kümmere dich nur um das wofür du engagiert wurdest.
    Er bog in ihre Straße ein und sah ihren Wagen in der Einfahrt stehen. Er verspürte Erleichterung, dass sie sicher zu Hause angekommen war.
    Dann sah er die Gestalt, die aus dem Schatten kam.
    Und er hörte Kellys gellenden Schrei.

12. KAPITEL
    Sie schrie. Die instinktive Reaktion auf die Bedrohung, die der Schatten, der auf sie zukam, in ihr auslöste. Dann wurde der Schatten zu einem Mann.
    „Kelly! Um Gottes willen, ich bin es nur, Lance Morton. Tut mir Leid ... oh, ich wollte Sie doch nicht erschrecken."
    Sie blinzelte, als er ganz aus der Dunkelheit hervortrat. Schlanke Figur, schmales Gesicht, schütteres Haar. Er trug einen gut geschnittenen Anzug, und es war tatsächlich nichts Bedrohliches an ihm. Nichts Furcht erregendes.
    „Lance ...", begann sie.
    Aber dann entfuhr ihr ein neuer Angstschrei. Ein Mann raste mit der Geschwindigkeit eines Blitzes an ihr vorbei und warf sich auf Lance. Der brüllte auf und stürzte zu Boden, den anderen Mann über sich.
    „Was zum Teufel geht hier vor?" bellte der Angreifer.
    Kelly erkannte seine Stimme. „Doug!"
    Er schien sie nicht zu hören. Er schüttelte den Mann, der unter ihm lag. „Was haben Sie mit ihr gemacht?"
    Lance Morton, die heißeste Stimme der Rockmusik dieser Tage, lag platt auf dem Rücken. Doug riss mit seinen großen Händen am Kragen

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