Tango mit dem Tod
Kopfbewegungen und das richtige Timing", murmelte er. Er zog sie an seine Seite, zeigte ihr die Schrittfolge, erklärte die Haltung des Kopfes, die Position der Füße und die abrupte Richtungsänderung. Sie hörte ihm aufmerksam zu und befolgte seine Anweisungen genau. Sie war eine sehr gelehrige Schülerin.
Dann machten sie getrennt weiter, bis er sicher war, dass er seine Fassung wieder gefunden hatte.
„Alles klar?" fragte er und stellte den Tango to Terror an.
Sie nickte und glitt in seine Arme. Er half ihr, ihre Position auszurichten. Dann gingen sie noch einmal alle Grundschritte durch. Sie machte nur einige kleine Fehler, aber für nur zwei Tage Arbeit war sie umwerfend gut. Ihre Locken kitzelten seine Nase. Ihr zarter Duft hüllte ihn ein, ihr Körper ...
Er wiederholte die Übung mehrere Male, ohne auf die Zeit zu achten. Draußen war es bereits dunkel geworden.
„Das sollte genug sein für heute", sagte er schließlich. Er warf ihr ein Handtuch zu. „In dem Kühlschrank da drüben ist Mineralwasser."
„Danke", sagte sie, blieb aber bewegungslos mitten auf der Tanzfläche stehen. Doug hatte sich auf einen der Stühle gesetzt, die an der Wand standen, und wechselte seine Schuhe.
„Ist etwas nicht in Ordnung?" fragte sie.
Er runzelte die Stirn und sah sie an. „Nein, wie kommen Sie darauf? Sie machen das wirklich ganz hervorragend. Warum fragen Sie?"
Sie schüttelte den Kopf und sah ein wenig ratlos aus. „Ich weiß, ich werde nie so perfekt tanzen wie Jane. Ist es deshalb, dass ich das Gefühl habe, Sie könnten es gar nicht abwarten, mich loszuwerden?"
Er legte das zusammengerollte Handtuch um seinen Nacken. „Sie haben hart gearbeitet. Viele Stunden lang. Und Sie haben Ihre Sache wirklich gut gemacht. Die werden nicht nur einen Fernsehstar bekommen, sondern eine exzellente Tänzerin. An Ihrer Arbeit ist absolut nichts auszusetzen."
„Bin ich selbst dann der Grund?"
„Entschuldigung?"
Sie hob die Schultern und zog eine Grimasse. „Mögen Sie mein Deodorant nicht oder was sonst?"
Er atmete tief durch und starrte sie an.
„Ich meine", fuhr sie ein wenig verunsichert fort, „ich habe immer gedacht, ich sei einigermaßen attraktiv. Man hat mir sogar gesagt, dass ich sexy sei ..."
Doug erhob sich und ging zu ihr. Er blieb direkt vor ihr stehen und sah ihr in die Augen. „Miss Trent. Sie sind eine attraktive, begehrenswerte Frau. Glauben Sie mir, die meisten Männer würden auf den Knien kriechen, um Ihnen nahe zu sein. Um Sie zu berühren. Wie Motten ins Licht fliegen, so würden sie blind alles tun für die Chance, mit Ihnen Sex zu haben."
Seine Worte klangen härter, als er es beabsichtigt hatte. Aber sie starrte ihn nur an mit ihren aquamarinblauen Augen, die ihm wie ein unergründlicher See erschienen. Er fürchtete einen Moment lang, sie würde wütend werden. Aber dann kräuselte ein Lächeln ihre Lippen. „Die meisten Männer?" fragte sie.
„Hm?"
„Und was ist mit Ihnen?"
„Was soll mit mir sein?"
„Würden Sie auch ... mit mir ..."
Er starrte sie an, die Brauen hochgezogen. Sein gesamter Körper war zum Bersten angespannt.
„Darauf können Sie wetten. Ich würde durch Glasscherben kriechen und durch Feuer nur für eine Nacht mit Ihnen. Für einen Tag, eine Stunde."
„Aber...?"
„Das, Miss Trent, ist es, was uns Menschen von den Tieren unterscheidet. Wir haben Wünsche und Begierden ..."
„Das stimmt."
„Aber wir können sie kontrollieren."
Er drehte sich um und ging zur Tür. „Kommen Sie, es wird Zeit."
Auf der Fahrt nach Hause kam sich Kelly wie eine Närrin vor.
Nun, das kam dabei raus, wenn man sich zu weit vorwagte. Es war nicht so, dass sie tatsächlich vorgehabt hatte, mit ihm Sex zu haben. Aber sie fand ihn ungemein attraktiv und begehrenswert. Was hatte sie also wirklich gewollt? Was es auch immer gewesen war, sie hatte es nicht bekommen.
Sie fühlte, dass ihr die Röte ins Gesicht stieg und eine Welle von Hitze über ihren Körper lief. Der Tanzunterricht war großartig gewesen, und Doug war mit seiner Schülerin offensichtlich zufrieden. Er schien sie sogar zu mögen. Also hatte sie gedacht... Sie seufzte laut auf und fragte sich, was sie dazu getrieben haben mochte, sich in einer Weise zu benehmen, die eigentlich völlig gegen ihre Natur war. Jeder Tag, an dem sie mit ihm zusammen war, würde sie an diesen Moment erinnern.
Sie fuhr in die Einfahrt ihres Hauses. Und sie stellte erstaunt fest, dass sich in diesem Moment die dunkle Wolke
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