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Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Titel: Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Eiletz-Kaube
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restlichen Küste im Norden, Osten und Süden aufsuchen. Im Durchschnitt sind eine Stunde Fahrt zu veranschlagen.
    Nach kurzer Wegstrecke in Richtung Altstadt tun sich die ersten Schönheiten auf, z. B. die Old Dispensary (Alte Apotheke). Viele Jahrzehnte lang war in diesem Gebäude, das gegen Ende der 1880er-Jahre erbaut wurde, eine kleine Klinik samt Apotheke einquartiert. Sir Tharia Topan, einer der einflussreichsten indischen Geschäftsmänner der damaligen Zeit, wollte mit diesem Gebäude ein Denkmal zu Ehren des goldenen Thronjubiläums von Queen Victoria setzen. Nach der Revolution von 1964 stand das Haus jahrzehntelang leer. Um den gänzlichen Verfall des architektonischen Juwels zu verhindern, restaurierte die Aga-Khan-Stiftung es in den 1990er-Jahren so weit wie möglich originalgetreu. Heute beherbergt die Old Dispensary ein Kulturzentrum mit Ausstellungen und Veranstaltungen.
Sultansviertel
    Ein paar Schritte westlich des Big Tree steht das Old Customs House , der Palast einer der Töchter des ersten Sultans, der von 1928 bis Ende der I980er-Jahre als Zollhaus diente. Gleich nebenan befindet sich hinter Mauern der heute verfallene, ehemalige Friedhof der Sultane. Weiter entlang der Meeresfront steht das Palace Museum. Der einst prachtvolle Palast, der den Namen
Bait al-Sahel
(„Haus an der Küste”) trug, diente der Sultansfamilie von den 1830er-Jahren an als Zweitwohnsitz. Die meiste Zeit lebte sie ja im Palast bei Mtoni, wenige Kilometer außerhalb der Stadt, direkt am Meer. 1911 verlegte der regierende Sultan die offizielle Sultansresidenz in den Stadtpalast. Der
Sultan’s Palace
wurde nach der Revolution 1964 in
People’s Palace
umbenannt. Heute beherbergt er ein Museum, das die Geschichte der Sultane dokumentiert. Es enthält einmalige Preziosen aus dem Schatz der Sultane, darunter kostbare Möbel, Gemälde und handgeschriebene Verträge. Ein Raum ist Prinzessin Salme (1844–1924, s. Kasten S. 264 ) gewidmet. Auf dem Balkon des obersten Stockwerks spürt man noch einen Hauch von 1001 Nacht, wenn die Palmen sich sanft im Wind wiegen, man das Plätschern des Wassers an der Hafenmole hört und vielleicht die gleiche Aussicht genießt wie vor 100 Jahren die Sultansfamilie.tgl. 9–18 Uhr, Eintritt 5000 TSH/US$3.
    Der kürzeste Krieg der Geschichte
    Nachdem am 25. August 1896 Sultan Sayyid Said verstorben war, sahen die deutschen Kolonialisten ihre Stunde gekommen und katapultierten mittels eines von ihnen unterstützten Staatsstreichs dessen Neffen Barghash an die Macht. Die britischen Protektoren hatten jedoch einen anderen Nachfolger im Sinn und wollten Barghash zur Abdankung zwingen. Der Sultan verweigerte die Gefolgschaft und stellte binnen zweier Tage ein kleines Heer zusammen, um einen Angriff der Briten abwehren zu können. Nachdem alle diplomatischen Versuche gescheitert waren, ließ dieser auch nicht lange auf sich warten. Am 27. August 1896, um Punkt 9 Uhr, begann das Bombardement des Palastes und des House of Wonder. Das kleine Heer konnte gegen die Kriegsschiffe der britischen Seemacht wenig ausrichten. Um 9.38 Uhr war der Spuk vorbei, die Briten sicherten sich die Herrschaft über Sansibar, und der ungeliebte Sultan Barghash ersuchte bei der deutschen Kolonialregierung um politisches Asyl, in dessen Schutz er die nächsten 15 Jahre zubrachte.
    Wenige Schritte weiter sticht das House of Wonders ins Auge, das Sultan Barghash 1883 erbauen ließ und das einst durch Übergänge mit dem Palast verbunden war. Der opulente Bau erinnert an viktorianische Kolonialarchitektur: Gewaltige weiße Säulen stützen die enormen Balkone; Balustraden und Galerien im Inneren erinnern an alte Herrenhäuser. Der Name leitet sich von dem Umstand ab, dass dieses Gebäude das erste auf Sansibar war, das über Elektrizität und sogar einen Fahrstuhl verfügte. Im kürzesten Krieg der Welt 1896 (s. Kasten) wurde das Gebäude bombardiert, doch blieben die Schäden glücklicherweise marginal. Nur der Uhrturm, der ursprünglich vor dem als Zeremonienstätte genutzten Bau stand, wurde dabei zerstört. Aus diesem Grund integrierte man den Uhrturm bei der Renovierung in die vordere Fassade. Nach der Jahrhundertwende waren bis 1964 die Büros der britischen Protektoren darin untergebracht. Ab 1977 fungierte der Bau als Zentrale der CCM, der Revolutionspartei. Seit 2002 ist im Prachtbau das Nationalmuseum untergebracht. Draußen vor der massiven Sansibar-Tür stehen zwei Kanonen, die vermutlich von den Portugiesen

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