Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

läuten lassen. Der Umgang mit Abwässern ist ebenfalls ein heikles Thema, schließlich werden diese auf Sansibar größtenteils noch immer ins Meer geleitet⋯
    Nicht alles, was in puncto Umweltschutz oder Sozialverträglichkeit wünschenswert wäre, ist in Tansania derzeit machbar. Recycling existiert nicht, 99 % des Mülls wird verbrannt. Leicht abbaubare Waschmittel ohne Chlor und Bleiche finden sich nicht in den Regalen. Und schließlich ist es schwierig, die lokale Bevölkerung in die Arbeit einer Lodge zu integrieren, wenn die Standards in der Pflichtschule mangelhaft und die Lehrer schlecht ausgebildet sind. Doch im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten können Touristik-Unternehmen ihre Verantwortungsbereitschaft beweisen.
    Landestypische Gästehäuser zielen vor allem auf reisende Einheimische (die mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind). Deshalb bieten sich diese Unterkünfte auch gut für Rucksack-Touristen oder Low-Budget-Reisende an. Es handelt sich um einfache Unterkünfte , oft mit Gemeinschafts-Bad/WC oder gar „Duschen” aus Eimern. Warmes Wasser ist Mangelware, Stehtoiletten sind die Regel, manchmal fehlt gar der Strom oder – in Afrika vielleicht unangenehmer – das Türschloss. Größtenteils ist es um die Hygiene nicht sonderlich gut bestellt, auch fehlen oft Moskitonetze. Manche Gästehäuser verfügen über ein kleines Restaurant, das landestypische Kost serviert. Wenn nicht, gibt es mit Sicherheit in der unmittelbaren Nachbarschaft ein kleines hoteli (landestypisches Restaurant).
    Das 1x1 der Unterkünfte
    Hotel Üblicherweise eine Unterkunft in der Stadt oder am Strand im gemauerten Stil, wo sich Zimmertür an Zimmertür reiht, oft ein einziger Baukomplex
    Lodge Permanente Unterkunft in oder im Einzugsbereich von Naturschutzgebieten oder am Strand, idyllisch eingebettet in den Naturraum; gemauerte, rustikale Bauweise; meist stehen die eigenständigen Zimmer aus Stein oder Ziegeln
(bandas
oder
bomas
genannt) weit auseinander und garantieren Privatsphäre.
    Camp oder Tented Camp Permanente Unterkunft in oder im Einzugsbereich von Naturschutzgebieten in Zeltform; überdimensionale, komfortable Canvas-Zelte oft auf Holzplattformen, mit großen Betten, Schreibtischen, Sesseln und anderem Mobiliar, oft mit gemauerten Sanitäranlagen dahinter oder daneben; durch die Leichtbauweise fühlt man sich besonders mit der Wildnis verbunden und nimmt vor allem in der Nacht viele Geräusche wahr.
    Fly Camp Mobile Luxus-Camps, die nur vorübergehend an bestimmten Orten aufgestellt werden; große, vollständig möblierte Canvas-Zelte, oft WC und Dusche unter freiem Himmel; man ist mitten im Busch und im Normalfall ganz allein, was sich besonders ursprünglich anfühlt und die Naturgewalten eindrucksvoll erleben lässt.
    Resort Kleine und große Ferienanlagen am Meer, zumeist gemauerte Bauweise, oft mehrere Restaurants, Bars, sogar Souvenirläden, Internetcafés und Ähnliches
    Banda Typische Swahili-Bezeichnung für ein frei stehendes gemauertes Häuschen oder ein Canvas-Zelt
    Boma Gemauertes, frei stehendes, rundes Häuschen; geläufige Bezeichnung im Norden (Maasai-Land)
    Low-Budget-Reisende, die hier absteigen, müssen sich mit einem entsprechenden SurvivalKit ausrüsten: ausreichend Toilettenpapier, Klebeband für die Moskitonetze (bzw. idealerweise ein eigenes Netz), eventuell ein dünner Sommerschlafsack, ein zusätzliches Vorhängeschloss und eine Dose Insektenspray.
    Auf und ab
    Die Beurteilungen der in den Regionalkapiteln aufgeführten Unterkünfte spiegeln die Situation zur Zeit der Recherche wider. Die Qualität einzelner Unterkünfte kann sich aber schlagartig zum Schlechteren wenden, manchmal natürlich auch zum Besseren. Qualität, Service oder Kundendienst sind sehr fragile Konzepte, die beispielsweise mit dem Wechsel von Managern, zusammenbrechen können. Ebenso labil ist das Preisgefüge – die Preise können ohne Vorankündigung von heute auf morgen empfindlich angehoben werden, insbesondere in den Nationalparks, wo ein Teil der Kosten von der Regierung diktiert wird.
    Ein Schnäppchen winkt dann, wenn das Gästehaus noch neu und daher in gutem Zustand ist; je älter das Haus, desto abgewohnter ist es.
    Kirchliche Gästehäuser stellen eine gute Alternative zu traditionellen
guest houses
dar. Ihr Hauptzweck ist, den vielen Missionaren auf Reisen eine bequeme Unterkunft zu bieten, doch sie beschränken sich nicht ausschließlich auf diese Klientel. Oft befinden sie sich in