Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
Naturverbundenheit, sondern kühlen auch wunderbar. Einige Lodges und Camps verfügen über Swimmingpools, Spas (kleine Wellness-Oasen) oder gar Fitnessräume. In vielen besteht heutzutage Internetanschluss, oft noch per Satellit, manchmal sogar über das Mobilfunknetz. Der Strom kommt meist aus dem Generator, doch der ist geschickt versteckt, damit man ihn weder hört noch sieht. In den „günstigeren” Camps wird zumeist nach 22 oder 23 Uhr der Generator abgeschaltet und erst am nächsten Morgen wieder in Betrieb genommen. Die Busch-Unterkünfte haben also ganz schön viel zu bieten, gemessen daran, dass sie mitten in der unberührten Wildnis des tansanischen Buschs stehen. Ein weiteres Plus: Selbst in der allerhöchsten Luxusklasse herrscht afrikanischer Charme und lockerer Esprit ohne Kleidervorschriften.
Die andere Seite der Medaille lautet, dass die Preise hier pro Person angegeben werden und das Preisgefüge nicht immer transparent ist. So wird in erster Linie zwischen Hoch- und Nebensaison unterschieden, wobei die Preise in der Nebensaison (nicht einheitlich geregelt, zumeist jedoch März bis Juni, also die Monate der großen Regenzeit, bisweilen auch die Monate Oktober und November) um bis zu 40 % günstiger sein können. In den Touristenhochburgen des Nordens wird sogar noch eine Peak Season ausgewiesen, die Weihnachten, Neujahr und den Hauptreisemonat Juli umfasst. In zweiter Linie unterscheidet man, wie an anderer Stelle bereits erwähnt, zwischen Rack Rate (Normalpreis) und Tour Operator Rate. In den Nationalparks wird der Preis zusätzlich noch dadurch definiert, ob in der Übernachtung Pirschfahrten oder Aktivitäten enthalten sind. Diese attraktiven All-inclusive-Arrangements sind vor allem dann interessant, wenn man nicht an einen Tour Operator gebunden ist, sondern die Safaris direkt bei den Lodges und Camps bucht.
Im Übrigen regeln häufig Angebot und Nachfrage die Preise, vor allem da Tansania zu den Hauptreisezeiten wie zu Weihnachten und im Juli zu wenig Betten hat. In den stark frequentierten Nationalparks, wie der Serengeti oder dem Ngorongoro Crater, sind für diese Zeiträume die Lodges und Camps ein Jahr im Voraus ausgebucht. Ebenso diktiert die Popularität auf Sansibar den Preis, denn auch ein einfaches Hotel ohne Komfort und Geschmack mit einem Zimmerpreis von US$100 kann heute in Stone Town eröffnen- und ist schon morgen praktisch voll gebucht.
Ein anderer Erklärungsansatz für die überzogenen Übernachtungspreise liegt in der Abgeschiedenheit vieler Lodges und Camps. Es stellt eine logistische Meisterleistung dar, fast täglich frische Lebensmittel tief in den Selous zu liefern, entweder per Flug oder LKW. Ebenso schwierig ist es, geschmackvolle Einrichtungsgegenstände, Geschirr, Gläser und Ähnliches in den Katavi National Park oder tief in den Tarangire National Park zu schaffen. Kraftstoff für die Generatoren und Fahrzeuge zu besorgen kann dabei in einen unvorstellbaren Aufwand ausarten. An solch entlegenen Orten muss auch berücksichtigt werden, dass die kontinuierliche Instandhaltung der Safarifahrzeuge und LKWs Unsummen von Geld verschlingt. Nicht zu vergessen, dass der tansanische Staat durch saftige Steuer- und Abgabenforderungen zur Preissituation maßgeblich beiträgt.
Trotz all dieser Erklärungsversuche steht außer Frage, dass die Unterkünfte in Tansania viel zu teuer sind, doch die Tendenz ist weiter steigend. Im Vierteljahrestakt eröffnen neue Lodges, die sich immer wieder preislich nach der Decke strecken und trotzdem gebucht werden.
Camping
Für viele Pauschalreisende bildet Camping eine lohnende Alternative zu teuren Lodge Safaris. Aber auch Selbstversorger, die mit dem eigenenWagen oder einem Mietfahrzeug unterwegs sind, zelten gerne – sofern sie ihre Camping-Ausrüstung aus Übersee mitgebracht haben (s. S. 60 ). Im ganzen Land gibt es fast flächendeckend Campingplätze , aber die wirklich guten mit Top-Infrastruktur und -Leistungen können an einer Hand abgezählt werden. Viele davon verfügen über (einfache) Sanitäreinrichtungen, manche sind nur bewachte Plätze, wo gegen Gebühr das Zelt aufgestellt werden kann. Auch hier sind, wie bei den festen Unterkünften, alle Qualitätsstufen vorhanden.
Camping im unberührten, wilden Busch ist ein Erlebnis für alle Sinne.
Campingplätze außerhalb der Nationalparks haben allesamt ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als diejenigen der Nationalpark- oder Reservatsverwaltungen. Letztere liegen
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