Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
gegenüber PKWs immer im Vorteil, und Fußgänger haben stets auszuweichen, denn auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer wird keine Rücksicht genommen.
Nationalparks
Seit 2010 ist es Fahrzeugen mit ausländischen Kennzeichen offiziell nicht mehr gestattet, in die Nationalparks der Tanapa hineinzufahren. Die Regelung wurde hauptsächlich wegen der stark steigenden Zahl von kenianischen Safarifahrzeugen ins Leben gerufen, betrifft aber schließlich alle nicht in Tansania registrierten Fahrzeuge. Diese Regelung kann aber von heute auf morgen aufgehoben werden. Nicht betroffen sind die Reservate des Ministry of Natural Resources & Tourism, u. a. die Ngorongoro Conservation Area und das Selous Game Reserve.
Vielerorts werden auch keine Fahrzeuge ohne Tala-Lizenz (für Tour Operators) in die Parks gelassen, obwohl es keine entsprechende gesetzliche Vorschrift gibt. Damit ist es ausländischen Touristen – egal ob mit Privat- oder Mietfahrzeug, in gewissen Parks und je nach Laune der Diensthabenden momentan nicht möglich, auf Safari zu gehen. Leider muss man es auf den Versuch ankommen lassen, denn eine Garantie gibt es nicht.
Parken
In den größeren Städten, wie Arusha und Dar es Salaam wird eine Parkgebühr verlangt, die sich in einer Größenordnung von 200–300 TSH pro Stunde bewegt. Widerstand ist zwecklos, es werden Reifenkrallen angelegt. Erkennbar sind die Parkwächter an ihren leuchtend gelben oder orangefarbenen Westen.
Internationaler Führerschein
Die Mitnahme eines internationalen Führerscheins (gemeinsam mit dem nationalen Führerschein) wird dringend angeraten, wenn ein Fahrzeug auf Selbstfahrerbasis gemietet werden soll oder wenn man mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs ist. Mit Vorliebe winken die Streifenpolizisten
wazungu
(Weiße) an den Straßenrand, um den internationalen Führerschein zu kontrollieren (s. S. 103 ).
Straßenschilder
An Tansanias Straßen und Wegkreuzungen stehen nur selten Straßenschilder, denn diese werden von den Einheimischen gerne als Brennholz oder Werkzeug zweckentfremdet. Selbst mit der besten Straßenkarte und modernem Navigationssystem bleibt es einem nicht erspart, Einheimische nach dem Weg zu fragen. Das ist zumeist die verlässlichste Methode, auch wirklich ans Ziel zu kommen.
Straßenverhältnisse
Die Straßen in Tansania sind unter keinen Umständen mit dem europäischen Wegenetz vergleichbar. Wo immer man auch unterwegs ist – ob auf Teerstraßen oder Schotterpisten –, die Straßenverhältnisse erfordern allerhöchste Konzentration. Auf alles gefasst sein, lautet hierdie Devise. Steine, Ziegen, Kinder und liegengebliebene Lkws auf der Straße sind das tägliche Brot jedes Autofahrers. Grundsätzlich auf Sicht fahren, denn auch wenn die Teerstraße noch so vertrauenserweckend aussieht, kann sich nach zehn schlaglochfreien Kilometern plötzlich wie aus dem Nichts ein tiefes Loch auftun.
Die wichtigsten Hauptverkehrsrouten sind – meist mehr schlecht als recht –asphaltiert. Dazu gehören der Dar-Arusha-Highway von Dar es Salaam nach Arusha und weiter bis zum Grenzposten Namanga, der Highway westlich von Arusha bis zum Ngorongoro-Schutzgebiet, der Tanzam-Highway (Tanzania-Zambia-Highway) von Dar es Salaam nach Mbeya, die Straße von Dar es Salaam nach Dodoma und weiter nach Singida, Shinyanga und Mwanza, die Strecke zum wichtigen Hafen Tanga, die Strecke nach Lushoto, der Abschnitt von Makambako nach Songea im Süden sowie der Highway in den Süden nach Mosambik. Auch die meisten Stadtstraßen verfügen über mehr oder minder intakte Asphaltdecken. Auf Sansibar scheinen die Teerstraßen im Allgemeinen am besten erhalten zu sein, wahrscheinlich weil der Schwerverkehr gänzlich fehlt.
Außerhalb der großen Städte ist es nicht ratsam, mit einem normalen PKW zu fahren. Hier ist ein sicheres Vorankommen nur im gut gewarteten Geländewagen möglich. Vor allem während der großen Regenzeit (März bis Juni) werden ungeteerte Straßen unpassierbar und sogar asphaltierte Straßen können überschwemmt oder – je nach Schwere der Regenfälle – großflächig verschmutzt sein.
Abseits der Hauptverbindungsrouten existieren Schotter- und Sandpisten. Mancherorts wurden auch sogenannte Allwetterpisten errichtet, die angeblich den sintflutartigen Regenfällen standhalten sollen – was sich allerdings oft als schöner Traum erweist⋯
Ob Pisten oder Straßen passierbar sind, ist –besonders in den Regenzeiten – immer vor Ort zu klären. Am wenigsten
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