Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

praktische Dinge wie Telefonguthaben über 2000 oder 5000 TSH, Batterien oder ein Päckchen Tee – Hauptsache praktisch und alltagstauglich.
    Mzungu!
    Ob es eine herablassende Bezeichnung ist oder einfach nur eine neutrale Feststellung, lässt sich schwer sagen.
    Mzungu
(Mehrzahl:
wazungu)
werden in Ostafrika jedenfalls Menschen mit weißer oder heller Hautfarbe genannt. Der Terminus, der nichts anderes als „Herumstreunender, Herumziehender” bedeutet, stammt aus dem 18. Jh., als die europäischen Händler und Forscher von einem Ort zum anderen zogen und immer auf dem Sprung waren.
    Besonders Kinder lieben es, „Mzungu!” brüllend durch die Straßen zu laufen, aber auch im alltäglichen Gespräch mit Erwachsenen wird das Wort öfters fallen – ohne beleidigenden Unterton.
    Wazungu
müssen jedoch mit heillos überteuerten Preisen rechnen, die nicht ohne Weiteres bezahlt werden sollten.
    Weniger angebracht sind hingegen Gastgeschenke, die bei uns üblich sind: Wein, Blumen oder Schokolade.
Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit
    Während Tansanier sich erfrischend direkt zu sexuellen und anderen körperlichen Bedürfnissen äußern, werden diese dennoch nicht in der Öffentlichkeit befriedigt. Deshalb sollte man auf Liebesbekundungen in der Öffentlichkeit verzichten; besonders Küssen wird nicht gerne gesehen. Je nach Toleranz der umstehenden Menschen könnte es passieren, dass man angepöbelt oder beschimpft wird. Ebenso ungern gesehen wird es, wenn man sich an den Händen hält. Derlei Liebesbekundungen provozieren aggressives Verhalten der Tansanier, zumindest aber mehr Aufmerksamkeit, als einem lieb sein kann.
Umgang mit Geld
    Es ist ratsam, bei Reisen durch Tansania immer genügend Kleingeld mitzuführen. Man benötigt es fürs Trinkgeld, zum Kauf von Busfahrscheinen oder Snacks in Garküchen, aber auch für Restaurants, Straßenläden, Märkte oder Supermärkte. Nur selten ist ausreichend Wechselgeld vorhanden; viele Geschäftsinhaber überantworten ihren Angestellten mangels Vertrauen keine Kassenbestände. Zudem sind kleine Scheine im Alltagsleben der Einheimischen so wichtig, dass sie sie nicht gerne hergeben.
    Es kann auch passieren, dass bei einem Einkauf nicht genug Wechselgeld herausgegeben wird. Wer sich darüber ärgert, sollte wissen, dass diese Großzügigkeit in beide Richtungen gilt und einem vielleicht schon beim nächsten Einkauf 100 oder 300 TSH geschenkt werden. Hier lässt man also am besten Großzügigkeit walten.
    Grundsätzlich sollte in Tansania keine Dienstleistung im Voraus bezahlt werden. Taxifahrer werden nach der Fahrt, auf Bestellung angefertigte Holzstatuen bei der Abholung bezahlt. Hier sollte man unbedingt hart bleiben, ansonsten besteht die reelle Gefahr, dass man die bereits bezahlte Leistung niemals erhält.
Handeln im Alltag
    Hotels, Restaurants und Geschäfte westlichen Stils, öffentliche Verkehrsmittel und Zeitungen haben fixe Preise. Bei Straßenhändlern oder auf Märkten hingegen gehört es zum guten Ton, zu feilschen. Das will aber gelernt sein, denn schließlich sollten beide Geschäftspartner mit dem Ausgang des Handels zufrieden sein. Am besten erkundigt man sich zuvor bei Reiseleitern oder Einheimischen nach den üblichen Preisen.
    Das erste Preisangebot wird fast immer viel zu hoch ausfallen. Man spricht dann von
Wazungu-Preisen,
die aber dennoch von einigen blauäugigen Touristen aus Unkenntnis – und weil die Ware im Vergleich zum Preisniveau im Heimatland so billig erscheint – bezahlt werden. Nun muss der Käufer sein Erstgebot abgeben, das im Normalfall mindestens 50 % unter dem genannten Preis liegt. Danach nähern sich Käufer und Verkäufer in 500er- und 1000er-Schritten (TSH) dem endgültigen Verkaufspreis an, der im Idealfall dem vorher erfragten landesüblichen Preis entspricht. Mit ein bisschen Übung wird man sein Verhandlungsgeschick bald perfektionieren und dem Handeln vielleicht sogar ein wenig Spaß abgewinnen. Denn nichts anderes ist die Feilscherei auch für die Einheimischen –ein beliebter Zeitvertreib, ein Spiel, aus dem beide Geschäftspartner als Gewinner hervorgehen sollten. Wichtig: Wer ein Gebot abgibt, sollte sich daran auch gebunden fühlen!
    Manchmal sind auch Tauschgeschäfte möglich, wobei Elektrogeräte (Mobiltelefone, iPods) sowie Markenkleidung heiß begehrte Tauschware sind – hier wechselt schon einmal ein T-Shirt gegen eine Holzgiraffe seinen Besitzer.
Beachboys und Flycatcher
    Begleiterscheinungen des florierenden