Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
tropischen Sommer rund um Weihnachten leuchtend rot blüht, wird er in Tansania auch Christmas Tree genannt.
Dank des tropischen Klimas gedeihen köstliche tropische Früchte wie Bananen, Mangos, Avocados, Papayas oder Kokosnüsse, z. T. ganzjährig oder gar mit mehreren Ernten. Bananenstauden wachsen beispielsweise kontinuierlich ohne „Saison”, wohingegen Ananas, Avocados, Mangos, Maracujas (Passionsfrüchte), Pampelmusen (Pomelos) oder Papayas nur in bestimmten Monaten geerntet werden.
Tropische Zierpflanzen
Wer zur richtigen Zeit durch Tansania reist, wird von den zahlreichen farbintensiven Zierpflanzen begeistert sein, die sich hier überall zu meterhohen Bäumen auswachsen, während sie bei uns nur kleine, mickrige Topfpflanzen bleiben. Wegen ihrer farbenprächtigen Blütenfülle gehört die Bougainvillea beispielsweise zu den beliebtesten tropischen Zierpflanzen. Je trockener und praller die Sonne auf sie scheint, desto flammender scheint das Blütenmeer zu sein, das rot, pink, violett oder weiß leuchtet. Die tropische Kletterpflanze überzieht Mauern und Wände und ist besonders an der Küste, im kargen Sandboden, weit verbreitet. Die Bougainvillea gehört zu den Wunderblumengewächsen; ihr Name erinnert an den französischen Seefahrer, der die Pflanze im 18. Jh. „entdeckte”.
Während die Bougainvillea als ganzjährige Pflanze ihre Blütenpracht ausbreitet, blüht der Flammenbaum
(Flamboyant Tree)
nur vor der Weihnachtszeit. Je nach Gebiet, Höhenlage und Bodenbeschaffenheit treiben die feurig roten Blüten zwischen Oktober und Dezember aus. Wunderbar anzusehen sind die z. B. in Morogoro angelegten Alleen von
Christmas Trees
, wie sie sehr unbotanisch in Tansania genannt werden, die das Herz jedes Pflanzenliebhabers höher schlagen lassen.
Eindrucksvoll sieht auch der blau-violett blühende Jacarandabaum (Palisanderbaum) aus, dessen glockenförmige Blüten den gesamten Baum überziehen. In manchen Städten, z. B. in Arusha, säumen Jacarandabäume kilometerlang die Ausfahrtsstraßen, was vor allem zur Blütezeit ein unvergesslich schöner Anblick ist.
Besonders an der Küste und auf Sansibar füllen Frangipani zur Blütezeit die Luft mit wohlriechendem Duft. Der ganze Baum steht gegen Ende der Regenzeit in Blüte, die – je nach Gattung – weiß, gelblich oder zartrosa sein kann. Fünf Blütenblätter setzen sich wie ein kleines Windrad zu einer Blüte zusammen, von der ein süßlicher, angenehmer Duft ausgeht, weswegen sie in Europa seit Jahrhunderten auch zur Parfumherstellung genutzt wird. Die lieblichen Blüten sollten aber nicht gepflückt werden, da aus den Zweigen bei Verletzung ein milchiger Saft ausströmt, der tagelang auf den Fingern kleben kann.
Tierwelt
In ihrer ganzen Vielfalt erschließt sich die tansanische Tierwelt nur wenigen Besuchern. Die allermeisten kommen, um einmal die legendären Big Five in freier Wildbahn zu erleben: Büffel, Elefant, Leopard, Löwe und Nashorn – so lauten die Träume, aus denen Safaris gemacht sind. Der Ruhm dieser Tiere stammt aus der Zeit der Großwildjäger, deren Wunsch, die Trophäe einer der Großen Fünf zu ergattern, das Hauptziel ihrer Jagdsafaris darstellte. Es handelt sich dabei nicht unbedingt um die größten Säugetiere weltweit, sondern um eine willkürliche Kategorisierung aus einer Zeit, als das Großwild noch in rauen Mengen anzutreffen war. Dem Mythos „Big Five” ist es schließlich teilweise zu zuzuschreiben, dass Nashörner oder Elefanten im Laufe des 20. Jhs. gebietsweise vom Aussterben bedroht waren.
Die Großwildjagd ist zwar in Tansania in einigen Gebieten erlaubt (s. S. 90 ), doch bis auf das Nashorn haben sich alle Bestände wunderbar erholt.
Leider kaprizieren sich viele Touristen darauf, diese fünf Tiere „abzuhaken”, und betrachten ihren Urlaub als missglückt, wenn sie keinen Löwen gesehen haben. Dabei entgeht ihnen das Wesentliche eines Tansania-Aufenthalts – die Natur in ihrer Gesamtheit zu bewundern und alle Mitglieder und Naturräume der Ökosysteme mit ihren Wechselbeziehungen zu genießen.
Ein kleiner Safari-Führer mit genaueren Informationen zur tansanischen Tierwelt findet sich am Ende des Buchs ab S. 529.
Umwelt
Die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt bildet den großen Reichtum Tansanias, der Reisende von weither anlockt. Doch in erster Linie ist Tansania ein Entwicklungsland. Seine Menschen kämpfen ums tägliche Überleben, sein demokratisches System ist gerade mal ein gutes Jahrzehnt alt
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