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Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Titel: Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Eiletz-Kaube
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ihrer Umgebung angepasst. Viele der Samen von Blumen und Gräsern bleiben über Jahre keimfähig und lagern so lange unter der sandigen Bodendecke, bis Regen sie zum Leben erweckt. Nach den meist sintflutartigen Niederschlägen beginnt die karge Landschaft zu blühen – scheinbar aus dem Nichts. Typische Pflanzenvertreter sind widerstandsfähige Akazien, Wolfsmilchgewächse (z. B. Euphorbienbäume), Sukkulenten und kurzes Gras. Dieses Gras ist äußerst nährstoffreich und wird von den meisten Wildtieren in der Regenzeit gerne gefressen.
    „Baum des Himmels” – die Kokospalme
    Die Kokosnuss, so nehmen Botaniker an, trieb von Indonesien über den Indischen Ozean und landete schließlich an der Küste Ostafrikas, wo sie wunderbare Lebensbedingungen vorfand. Heute ist die Kokospalme aus dem Landschaftsbild Afrikas nicht mehr wegzudenken, besonders als Inbegriff tropischer Küsten.
    Neben konstant warmen Temperaturen jenseits von 26–27 °C benötigt die Kokospalme sehr viel Wasser – was erklärt, weshalb sie vorwiegend an den feuchten, niederschlagsreichen Küsten gedeiht. Sie dient den Küstenanrainern als hervorragende Nahrungs- und Rohstoffquelle: Die Nüsse versorgen die Menschen mit nährstoffreicher Flüssigkeit (auf Swahili
dafu
für das Kokoswasser junger Kokosnüsse) und mit gehaltvollen Zutaten zum Kochen (Kokosmilch, Kokosfleisch oder Kopra); ihr Holz dient als Baumaterial für Hütten, die Blätter als Dach (auf Swahili
makuti)
und ihre Fasern als Material zum Flechten von Körben oder Matten. Aus der harten Schale werden schließlich auch noch kunstvolle Schmuckstücke und Gefäße gefertigt.
    Nicht zu unterschätzen ist die Gefahr, die von Kokosnüssen ausgeht. Viele Menschen erliegen jedes Jahr den Kopfverletzungen, die ihnen herabfallende Kokosnüsse zufügen. Wer unter einer Kokospalme Schatten sucht, sollte deshalb zuerst nach oben sehen, ob Nüsse im Baum hängen.
Mangrovenwälder
    Charakteristisch für die tansanische Küste sind Mangrovenwälder, die an vielen Abschnitten gedeihen, vor allem an den Flussmündungen oder in geschützten Buchten. Diese bis zu mehreren Metern aufragenden Bäume haben sich an das Leben im Salzwasser optimal angepasst. Die besonders harten und widerstandsfähigen Bäume bilden unzählige, in sich verwobene und verwachsene Wurzeln. Im Landschaftsschutz spielen sie eine bedeutende Rolle, da ihre Wurzelgeflechte Schlammbänke und Sanddünen stabilisieren und so die Erosion der losen Sandsedimente verhindern. Vor allem aber bilden diese Mangrovenwälder in sich geschlossene Ökosysteme, die als Laichgebiete und Lebensraum für Fische, Krabben oder Garnelen dienen. Als Nahrungsquelle ziehen sie eine artenreiche Vogelwelt an.
Küstennaher Urwald
    An der Küste und auf den Inseln wuchs früher – wo heute Siedlungen und Städte stehen – ein dichter Urwald, der heute nur mehr vereinzelt existiert, z. B. in Pugu bei Dar es Salaam (s. S. 168 ) oder im Jozani Forest auf Sansibar (s. S. 297 ). Noch vor wenigen Jahrhunderten waren die Inseln und die Festlandküste damit bedeckt, doch der überwiegende Teil des Urwalds ist der Besiedelung zum Opfer gefallen. Man rodete, um Bauholz, Bootsholz oder Holzkohle für die zunehmende Besiedelung zu produzieren – ohne einen Gedanken an Aufforstung zu verschwenden. Botaniker und Biologen gleichermaßen sind sich darüber einig, dass die noch verbleibenden Urwaldgebiete schützenswert sind, da sie endemische Fauna und Flora beherbergen. Seitens der politisch Verantwortlichen gibt es aber kaum Resonanz.
Flora der Eastern Arc Mountains
    Das gleiche traurige Schicksal trifft auch die Flora der Eastern Arc Mountains. Zahlreiche halbstaatliche und private Hilfsorganisationen haben Projekte initiiert, die auf den wertvollen Lebensraum aufmerksam machen und zu seinem Erhalt beitragen sollen, doch außer vereinzelten Initiativen geschieht wenig. Dabei ist die Region bezüglich ihrer Pflanzenvielfalt und der Fülle an endemischen Gattungen eines der beeindruckendsten Naturgebiete Tansanias.
Gewürzpflanzen und tropische Früchte
    Besonders die als Gewürzinseln bekannten Inseln Sansibar und Pemba kultivieren Gewürzpflanzen noch heute in großem Stil, ohne jedoch auf dem Weltmarkt eine besondere Bedeutung zu spielen. Pfeffer, Kardamom, Nelken, Zimt, Muskatnuss, Tamarinde, Ingwer und Vanille werden produziert, und die Küche der Inseln spiegelt diese Gewürzvielfalt auf wunderbare Weise wider.
    Weil der Flammenbaum (oder Flamboyant) im

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