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Tante Dimity und der Fremde im Schnee

Tante Dimity und der Fremde im Schnee

Titel: Tante Dimity und der Fremde im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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ihr ein wenig Pfeffer in den Arsch geblasen‹.«
    »William!« Ich tat schockiert, musste aber lachen.
    Mit einem fast schwärmerischen Glanz in seinen grauen Augen wandte sich Willis senior zu mir. »Du hättest sie sehen sollen, Lori, wie sie Mrs Kitchen anwies, endlich die Vorhangringe vom Saum ihres Kostüms zu entfernen. Mrs Bunting war einfach« – er suchte nach einem Wort, um ihre Leistung adäquat zu beschreiben –
    »grandios!«
    »Keine Kommentare mehr über deinen amerikanischen Akzent?«, wagte ich zu fragen.
    »Nicht ein Einziger«, erwiderte Willis senior.
    »Mrs Bunting ist eine äußerst scharfsichtige Frau und eine brillante Regisseurin.« Er setzte sich auf den Stuhl am Fenster und platzierte Rob auf seinen Schoß. »Und sie ist darüber hinaus eine Menschenfreundin.«
    »Das sollte sie wohl auch sein«, meinte ich und spielte mit Wills Zehen. »Sie ist die Frau des Vikars.«
    »Die Entscheidung, alle Einnahmen aus dem Krippenspiel Sankt Benedikt zu stiften, traf sie jedoch in ihrer Rolle als Regisseurin, und zwar ganz allein.«
    Ich richtete mich auf. »Woher weiß sie von Sankt Benedikt. Ich habe ihr nichts darüber erzählt.«
    Willis senior schien plötzlich Wills Fingernägel begutachten zu müssen. »Möglicherweise habe ich ihr gegenüber die Schwierigkeiten erwähnt, in denen Vater Brights Heim steckt. Ich fürchte zwar, dass unser bescheidener Beitrag die Probleme von Sankt Benedikt nicht lösen wird, aber man muss schließlich tun, was man kann, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte ich und sah ihn nachdenklich an.
    »Das muss man.«
    Willis senior ließ Rob auf seinem Knie auf und nieder hüpfen. »Ich möchte wieder ins Kinderzimmer ziehen«, verkündete er. »Ich habe mich vollständig erholt, und in eurem Schlafzimmer bin ich viel zu weit weg von meinen Enkeln.«
    »Du kannst heute Abend umziehen«, versprach ich. »Aber vorher werden wir dieses Haus endlich in Festtagsstimmung versetzen. Nach dem Frühstück backe ich einen Schwung Lebkuchenmänner, und dann machen wir uns ans Schmücken.«

    »Ich freue mich schon sehr darauf, dir zu assistieren«, sagte Willis senior und erhob sich.
    »Mein Personal hat mir nie gestattet, mein eigenes Haus zu schmücken …«

    Gegen Mittag wurde mir klar, dass die Weihnachtsfee das Cottage mit einem Fluch belegt hatte. Die Lebkuchenmänner verbrannten allesamt und hinterließen ein rauchiges Aroma, das nichts mit dem würzigen Duft gemein hatte, den sie eigentlich verströmen sollten. Der Weihnachtsbaum neigte sich beharrlich zur Seite, egal, wie sorgsam wir die in ein Netz gehüllte Wurzel ausrichteten. Zu guter Letzt schlug sich Willis senior bei dem Versuch, Mistelzweige aufzuhängen, mit dem Hammer auf den Daumen. Ich weiß nicht, was die Jungen aus den einfallsreichen Flüchen machten, die sie von uns hörten, ich hoffte nur, sie würden nicht in der Lage sein, sie in Bills Beisein zu wiederholen.
    Auch nach dem Lunch kamen wir nicht weit, vor allem, weil uns dauernd irgendwelche Dörfler besuchten und Geschenke abgaben. Die Predigt des Vikars und der Pfeffer in Lilians Hinterteil hatten offenbar Auswirkungen auf das kollektive Gewissen von Finch gehabt, denn die Geschenke waren nicht für uns bestimmt, sondern für Kit.

    Sally Pyne brachte aus ihrer Teestube eine Schachtel handgefertigter Pralinen mit, die Peacocks eine Flasche selbstgemachten Brandy aus dem Pub. Able Farnham kam mit einer großen Tüte Gemüse aus seinem Gemischtwarenladen, und George Wetherhead schleppte einen Stapel alter Magazine an.
    »Ich hab eine Menge Zeit in Krankenhäusern verbracht«, sagte er und lehnte sich dabei schwer auf seinen dreizackigen Gehstock. »Die Tage vergehen schneller, wenn der junge Bursche was zu lesen hat.«
    Das erstaunlichste Geschenk kam allerdings von Peggy Kitchen. Das Scherflein der energischen Witwe bestand aus einer kompletten Wintergarderobe aus den Beständen des Emporiums
    – Wollsocken, gefütterte Stiefel, ein warmer Pullover, warme Hosen und sogar ein daunengefütterter Parka mit Kapuze.
    »Wenn die Größe nicht stimmt«, sagte Peggy rau, »kann Mr Smith die Sachen gerne umtauschen, wenn er das nächste Mal nach Finch kommt.«
    »Das werde ich ihm sagen, Peggy«, sagte ich, und wenn meine Stimme auch etwas rau klang, dann kam das von dem Kloß, den ich im Hals spürte.

    Den ganzen Nachmittag ging mir Tante Dimitys weise Prophezeiung nicht mehr aus dem Sinn.
    Im Grunde sind es gute Menschen , hatte sie geschrieben. Wenn sie erst

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