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Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Titel: Tante Dimity und der Kreis des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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zu mir zurück. »Brauchen Sie ärztliche Hilfe, Miss Shepherd?«
    »Nein«, sagte ich und setzte mich auf. »Aber was ist mit meinem Mann? Ist er in Wyrdhurst?«
    »Ihr Mann wartet in Ihrem Haus in den Cotswolds auf Nachricht von Ihnen, Ma’am.«
    Als der Offizier ein Handy aus der Brusttasche zog und es mir anbot, hätte ich es ihm beinahe aus der Hand gerissen.
    Ich wählte so schnell ich konnte unsere Nummer, und Bill antwortete beim ersten Klingelton.
    »Lori, ist alles in Ordnung mit dir?«
    Die Angst in seiner Stimme machte mir deutlich, wie nahe ich daran gewesen war, alles zu verlieren. Ich drückte meine Hand auf den Mund, um nicht loszuheulen.
    »Mir geht es gut, Bill.« Ich schluckte hart und fasste einen schnellen Entschluss: Ich würde meinem Mann erst die ganze Wahrheit erzählen, wenn er bei mir war; für den Augenblick würde ich die Sache herunterspielen. Es hatte keinen Zweck, ihm über diese Entfernung hinweg Sorgen zu bereiten. »Mein Auto … kam von der Straße ab, weil es so neblig war, und ich … ich verlor mein Handy. Ich hatte mich auch verfahren, deshalb … verbrachte ich die Nacht … in einer Fischerhütte. Ein Offizier, Captain Manning, hat mich gerade gefunden.«
    »Bist du auch ganz bestimmt nicht verletzt?«, fragte Bill.
    »Ganz bestimmt nicht.« Ich zögerte. »Aber der Rover ist … wahrscheinlich … ein Totalschaden.«
    »Zum Teufel mit dem Rover!«, rief Bill. »Der kann ersetzt werden. Aber du nicht. Möchtest du, dass ich komme?«
    »Das ist überhaupt nicht nötig«, sagte ich entschieden. »Es war ein dummer kleiner Unfall, und er ist mir eher peinlich. Es tut mir furchtbar leid, dass ich dir so einen Schrecken eingejagt habe.«
    »Es ist doch nicht deine Schuld«, sagte Bill.
    »Ich bin nur froh, dass dir nichts passiert ist.
    Hier, ich lass dich jetzt mal mit Will und Rob sprechen.«
    Ich weiß nicht, wie Adam und Captain Manning über das Babygeplapper dachten, das jetzt folgte. Sie hielten diskreten Abstand – von mir und voneinander –, bis ich mein Gespräch beendet hatte. Dann drehten sie sich gleichzeitig um und sahen mich an.
    Adam hob eine Augenbraue und sagte: »Ein dummer kleiner Unfall?«
    »Na ja, ich kann meinem Mann doch nicht sagen, dass mein Auto in eine Schlucht gestürzt ist, oder? Er würde sofort angefahren kommen und mich ins nächste Krankenhaus verfrachten.
    Und dann würde er einen Nervenzusammenbruch bekommen.« Ich faltete die Hände auf der Decke. »Sobald ich wieder zu Hause bin und er sehen kann, dass es mir gutgeht, werde ich ihm die Wahrheit sagen.«
    Captain Manning nahm mir sein Handy wieder ab. »Wenn Sie erlauben«, sagte er, »dann möchte ich jetzt Bericht erstatten.«
    Während der Captain seinen Bericht telefonisch durchgab, saß Adam auf der Bettkante und sah mich an.
    »Ich würde den Arzt entscheiden lassen, ob es dir gutgeht oder nicht«, schlug er vor. »Unterkühlung sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, und einen Schock auch nicht. Es gibt in Blackhope einen guten Arzt, den alten Dr. MacEwan. Wirst du ihn anrufen, wenn du in Wyrdhurst bist?« Er berührte meine gefalteten Hände. »Mir zuliebe?«

    »Werde ich«, versprach ich. »Aber jetzt ziehe ich mich besser an, oder Captain Manning setzt seinen guten Ruf aufs Spiel.«
    Hinter einer Decke, mit der Adam eine Ecke des Raumes verhängt hatte, schlüpfte ich schnell in die Kleider, die ich am Tag zuvor getragen hatte.
    Anfangs bewegte ich mich sehr vorsichtig, denn ich erwartete, dass mir sämtliche Knochen wehtun würden, aber außer meinem vom Wind stark geröteten Gesicht und einer dekorativen Sammlung blauer Flecken schien ich wie durch ein Wunder keine weiteren Verletzungen zu haben.
    Adam bürstete den getrockneten Schlamm von meinen Wildlederstiefeln, aber sie waren immer noch hart und unbequem und hoffnungslos schmutzig. Als Captain Manning sah, dass ich keine Jacke hatte, zog er seine aus und bot sie mir an. Da er zusätzlich das Regencape hatte, nahm ich sie dankbar entgegen.
    Dann wandte ich mich an Adam. »Nochmals vielen Dank. Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn …«
    »Du wärst nach Wyrdhurst gelaufen«, unterbrach er mich, »und hättest die Nacht nicht in einer primitiven Fischerhütte verbringen müssen.«

    Er zog mir die Kapuze der Jacke über den Kopf. »Und nun geh. Und vergiss nicht, Dr. MacEwan anzurufen.«
    »Ich vergesse es nicht.« Ich sah Captain Manning an. »Von mir aus kann es losgehen, wenn Sie wollen,

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