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Tante Dimity und der unerhoerte Skandal

Tante Dimity und der unerhoerte Skandal

Titel: Tante Dimity und der unerhoerte Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Sally kurz an und nickte Willis senior zu.
    Sally warf den Kopf in den Nacken. »Vielen Dank, aber ich kann mir selbst einen Rechtsanwalt leisten.«
    »Daran habe ich keinen Zweifel«, sagte Willis senior. »Aber dieser Herr ist kein Rechtsanwalt.

    Dr. Flannery, ich darf Sie mit Kriminalkommissar Mappin von Scotland Yard bekannt machen.«
    Sallys Arme senkten sich langsam, aus ihrem Gesicht war die Farbe gewichen.
    »Der Herr Kommissar war so nett, meine Einladung für heute Abend anzunehmen«, fuhr Willis senior ungerührt fort. »Er hat sich großzügigerweise bereit erklärt, Sie nach London zurück zu begleiten, Dr. Flannery. Ich bin sicher, er wird Ihnen gern alle Fragen bezüglich der Gesetze dieses Landes beantworten.«
    Kriminalkommissar Mappin klopfte auf seine Aktentasche. »Ich möchte auch ein paar Fragen stellen.«
    Sally die Schlampe schob das Kinn vor und starrte Willis senior giftig an. »Wir sehen uns vor Gericht.«
    Dieser deutete eine Verbeugung an. »Darauf freue ich mich.«
    »Kommen Sie … Frau Doktor.« Kriminalkommissar Mappin trat zur Seite und Sally watschelte an ihm vorbei, worauf er ihr in den Flur folgte.
    Nachdem Mrs Burweed die Haustür hinter ihnen geschlossen hatte, wobei sie heftig mit der Hand vor ihrem Gesicht wedelte, herrschte im Wohnzimmer einige Augenblicke lang verblüfftes Schweigen.

    »Frische Luft!« Willis senior machte einen Schritt in Richtung der Terrassentür, aber ich war schneller. Ich sprang auf, legte meine Hand auf seine Schulter und begleitete ihn zurück zu dem Sessel, in dem er anfangs gesessen hatte.
    »Bleib sitzen«, befahl ich. Ich sah rückwärts über meine Schulter. »Nell, würdest du bitte die Tür zum Garten aufmachen? Hier muss dringend gelüftet werden, aber William rührt sich nicht vom Fleck.« Mit gerunzelter Stirn sah ich ihn an, während ich mich wieder auf die Armlehne von Bills Sessel setzte. »Er bleibt, wo er ist, bis wir von ihm und Gerald alles gehört haben.«
    Nell öffnete beide Flügel der Terrassentür, und die kühle Abendluft strömte herein und reinigte das Zimmer nicht nur von Sallys Parfüm, sondern auch von ihrer Bösartigkeit. Als Nell sich wieder auf den Schemel am Kamin gesetzt hatte, verspürte ich plötzlich ein so starkes Gefühl der Befreiung, als ob Willis senior einen bösen Zauber gebrochen hätte. Auf Geralds Gesicht lag eine seltsame Mischung aus Erleichterung und Sorge; er schien froh zu sein, dass Sally keine Macht mehr über ihn hatte, aber er sorgte sich auch wegen der Konsequenzen.
    »So, William«, sagte ich. »Jetzt bist du dran mit Erzählen.«

    Willis senior räusperte sich und legte die Fingerspitzen gegeneinander. »Loris ursprünglicher Verdacht war richtig«, fing er an. »Ich war mit einem geschäftlichen Vorhaben nach England gekommen. Der Gedanke an eine Zusammenarbeit mit meinen englischen Verwandten hatte mich schon lange gereizt, aber als ich die ersten Vorbereitungen zu einem Gespräch traf, hörte ich Besorgnis erregende Gerüchte über Gerald. Ich entschied, dass ich meine Pläne nicht weiterverfolgen könne, bis ich wusste, ob diese Gerüchte der Wahrheit entsprechen.«
    »Aber William«, sagte Nell, »Lucy und Anthea sagten, dass du mit ihnen nur über die Familiengeschichte gesprochen hast.«
    »Das war meine Visitenkarte«, sagte Willis senior. »Diese Fragen über die Vergangenheit waren nur der Vorwand für meine Erkundigungen zur gegenwärtigen Situation. Wie es sich herausstellte, hängen die beiden auf eine Art und Weise zusammen, die ich nicht voraussehen konnte.« Er wandte sich an Gerald. »Würdest du das bitte erklären?«
    Gerald erklärte. »Vor zwei Jahren rief Sally mich in der Kanzlei an und bat mich, ins Flamborough Hotel zu kommen. Als ich sie dort traf, erklärte sie mir, dass sie alles über Arthurs Unterschlagungen wisse.«

    »Arthur?«, sagte Nell zweifelnd. »Arthur ist nicht schlau genug, Unterschlagungen zu begehen.«
    »Ja, Nell, das ist richtig«, stimmte Gerald zu.
    »Aber Arthur hatte Fehler gemacht, teure Fehler, und zwar in fünf verschiedenen Fällen, was man sehr wohl als Unterschlagungen hätte interpretieren können. Sally hat es mir bei diesem ersten Treffen erklärt. Sie kennt die Namen, die Daten, die Zahlen …«
    »Und sie hat gedroht, alles an die Öffentlichkeit zu zerren, wenn du nicht bezahlst«, unterbrach ich.
    »Einmal Erpresser, immer Erpresser.«
    Bill strich sich über das Kinn, wo früher sein Bart war. »Und wie kam sie an diese

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