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Tanz auf dem Regenbogen

Tanz auf dem Regenbogen

Titel: Tanz auf dem Regenbogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinky Friedman
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zahllose Penis Coladas später, bewunderten Hoover, McGovern und ich von einem kleinen Tisch unter Millionen Sternen aus, die Musik und die Hulatänzerinnen des Tahitian Lanai in Honolulu. McCall, Rambam und Stephanie waren alle bereits mit derselben lahmen Entschuldigung abgereist, sie müßten zu ihrem Leben auf dem Festland zurückkehren.
    McGovern, Hoover und ich hatten keine Leben, also interessierte es uns auch einen Scheiß, wo wir sie nicht lebten. Im Moment sah die Kulisse, halb künstlich, halb natürlich, ziemlich gut aus.
    »Ich bin das Lindbergh Baby«, rief McGovern einer schönen, aber leicht perplexen Hulatänzerin zu.
    Sie erholte sich jedoch schnell, schenkte McGovern ein bezauberndes Lächeln und legte ihm im Handumdrehen einen Lei um den Hals.
    Es hatte eine Weile gedauert, bis Hoover und ich die Story hinter McGoverns Abenteuern zusammengepuzzelt hatten, aber als wir fertig waren, war das Ergebnis dem, was ich mir vorgestellt hatte, ziemlich ähnlich. Das Ganze war ziemlich inzestuös.
    Hoover hatte Carline Ravel Fotos von McGovern und mir auf einer vorangegangenen Reise gezeigt und gleichzeitig mit meinen unfehlbaren detektivischen Fähigkeiten geprotzt. Sie hatte sich nicht nur von mir beeindruckt gezeigt, sondern als Expertin für hawaiianische Geschichte auch die unwahrscheinliche Ähnlichkeit zwischen McGovern und Lono erkannt. Ihr nächster Schritt war dann, McGovern ein Gratisticket zukommen zu lassen.
    »Wenn ich nur den Mund gehalten hätte«, sagte Hoover, »könnte sie noch am Leben sein.«
    »Keine Chance«, sagte ich. »Sie hätte eine andere Möglichkeit gefunden, die vermißten Ka ‘ai zu lokalisieren. Und wenn sie nicht den Weg gebahnt hätte, wüßte niemand von ihrem Verbleib. In einem gewissen Sinn ist es ihr gelungen, eine der großartigsten Storys in der Geschichte der Menschheit aufzudecken – die Existenz und die Stelle der Grabkammern der alten Hawaiianer.«
    »Und trotz meines starken Reporterinstinkts«, sagte Hoover, »sagt mir mein menschlicher Instinkt, daß die Story nie ans Tageslicht kommt. Es wäre ein bißchen wie auf dem Regenbogen tanzen.«
    »Hört! Hört!« rief McGovern mit tiefempfundener Zustimmung. »Ich bin stolz auf dich Hoover. Zu wissen, wann man eine Story nicht bringt, ist die schwierigste Entscheidung, die ein Journalist treffen kann. Du wirst als guter und weiser Mann in die Geschichte eingehen.«
    »Ich werde mich an Hoover anders erinnern«, sagte ich.
    »Wirst du?« sagte Hoover.
    »Aber natürlich«, sagte ich ziemlich großmütig.
    »Wie wirst du dich an ihn erinnern?« fragte McGovern mit fast kindlichem Ernst.
    »Als den Jungen, der mit mir reiste«, sagte ich.
    Wir bestellten eine neue Runde Drinks und nahmen die Atmosphäre der Strohdächer und der Pianobar und der Tänzerinnen und der Sterne auf. Aber etwas beunruhigte Hoover immer noch.
    »McGovern, wo warst du, als Carline Kinky in New York mit der ›Bleib locker – Lono ist zu Hause‹-Nachricht anrief?«
    »Ich stand direkt neben ihr, am Flughafen von Hilo.«
    »Und was sollte das mit dem MIT-MIT-MIT?« wollte Hoover wissen.
    »Ich wußte nicht«, sagte McGovern, »ob ich in Schwierigkeiten steckte oder nicht. Ich suche die Antwort auf diese Frage schon seit meiner Kindheit. Vermutlich habe ich nicht gründlich genug gesucht. Ich folge lediglich der Poesie der Straße.«
    Etwas später, nach einer ziemlich angeregten Diskussion, sahen Hoover und ich uns um und stellten abrupt fest, daß wir beide die einzigen am Tisch waren.
    »Oh Gott, Kinkyhead«, sagte Hoover frustriert. »Wohin zum Teufel ist McGovern wieder verschwunden?«
    Ich sah hinaus aufs Meer. Ich sah hoch in den Himmel. Ich sah Hoover an.
    »Frag nicht«, sagte ich.

 
    Danksagung
     
     
     
    Kurz bevor Sammy Davis Jr. endgültig zu Jesus abberufen wurde, betraute die Herausgeberin des Honolulu Advertiser Starreporter und Kolumnist Will Hoover mit der Aufgabe, dessen Nachruf zu schreiben. In einem Wettlauf mit der Zeit schloß Hoover den Nachruf ab und reichte ihn zusammen mit einem relativ aktuellen Foto von Sammy Davis Jr.’s krebsgezeichnetem Antlitz ein. Der Herausgeberin gefiel der Nachruf ausgesprochen gut, aber das Bild fand sie schrecklich.
    »Das sieht Sammy Davis Jr. noch nicht mal im entferntesten ähnlich«, schrie sie. »Geh noch mal ins Archiv und such nach einem Bild, das ihm ähnlich sieht.« Pflichtbewußt ging Hoover zurück ins Archiv. Mehrere Stunden später kam er mit einem Foto zurück, das er

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