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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
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Türen in dem Tunnel.«
    »Gut, so machen wir’s. Übrigens, was hat man mit deiner Schnauze gemacht?«
    »Erinnere mich nicht daran, Hossni. Das ist auch ein Grund, warum ich wieder hier bin.«
    Unbemerkt gelangte ich in das Haus, welches wir, Zöpfchen und ich vor ein paar Tage verlassen haben. Es war ein Gefühl in mir, als wäre es schon Jahre her, seit mich Zöpfchen auf dem Djebel Gouraya in Panik alleine ließ. Hossni öffnete die Türen im Tunnel und verschloss sie wieder sorgsam.
    Nach kurzer Zeit stand ich vor Mehdi Hamillah. Ein dicker Verband war um seinen linken Arm gebunden und wurde mit einer Stoffschlinge um seinen Hals gestützt. Moulud Dhabou, der Halbbruder von Marie-Claire war ebenfalls anwesend sowie die atemberaubend attraktive Marie-Claire. Die schöne dunkelbraune Gemüseputzerin mit den lustigen Zöpfen war auch dabei. Auf sie freute ich mich besonders. Ich erwartete nicht, dass sie mir alle um den Hals fielen und sie taten es auch nicht. Sie standen nur stumm da und schauten nach meiner verbeulte Visage. Mein linkes Auge war blau wie ein Veilchen das von vielen Regenbogenfarben umrahmt war. Die Nase war heftig angeschwollen und ich war überzeugt, dass dieses ehemalige, gerade und lange Prachtstück einen Knick behalten würde, wie bei einem alternden Kirmesboxer. Zum Glück bekam sie Wochen später wieder alte Form. Seit Montagabend bekam meine unverletzte Gesichtshälfte keine Rasierklinge zu sehen und meine Haare wirkten als hätte ich in altem ranzigen Pommes Frites Öl gebadet.
    Ich war wirklich zurzeit keine seriöse Erscheinung, da nützten auch meine besten Absichten nicht allzu viel. Sie sahen mich nicht unfreundlich an und auch ihr Erstaunen ließ nach. Sie schwiegen nur und es war ein Schweigen von Menschen, die enttäuscht wurden. Ich musste sie von diesem Schweigen befreien.
    »Hamillah, wenn das was ich euch jetzt zu sagen habe, nicht die Wahrheit ist, dann könnt ihr mich morgen früh erschießen.«
    »Ich glaube nicht Vancelli, dass wir so lange warten müssen.«
    »Hört zu. In Algier gibt es einen Mann mit Name Harun Al Sabti. Er ist Leiter der OAS für Nordafrika und ist seit kurzer Zeit im Besitz der Pläne aller Waffenlager der OAS hier in der Kabylei.«
    »Warum sagen Sie uns das erst jetzt, Vancelli?«
    »Weil ich eine Verpflichtung gegenüber den Bergeracs habe. Jetzt müssen Solange und Sabi Bergerac in Sicherheit sein und nun kann ich reden.«
    »Was macht dich sicher, Francesco?«, fragte Marie-Claire und ihr war anzusehen, dass eine große Last von ihr genommen wurde. Seit ich wieder aufgetaucht war.
    »Ich hoffe es und ich fühle es auch. Treffpunkt wäre gestern in Constantine gewesen und ich bin mir sicher, dass sie viel zu clever sind, um sich schnappen zu lassen.«
    »Im Gegensatz zu dir, Francesco!«
    »Ja, Marie-Claire. Im Gegensatz zu mir. Wobei ich bemerken darf, dass meine Anreise nach Constantine, mit einem bestimmten Auftrag verbunden war. Er ist nun von mir erledigt.«
    »Wie lautet der Auftrag, Vancelli?«
    »Später Hamillah, später. Rufe deine Leute zusammen und kümmert euch um die Pläne. Lefebre ist tot und das SDECE, mit seinen Agenten wird bald in Algerien auftauchen.«
    »Der Tote auf dem Djebel Gouraya ist Lefebre? Wir sind auf eine Leiche gestoßen und als wir ihn bergen wollten, ist uns eine Militärstreife über den Weg gelaufen. Sie hat uns gleich unter Beschuss genommen und wir mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Zwei meiner Leute wurden erschossen und mich haben sie verletzt. Wodaabe hat uns erzählt, was du dort oben angerichtet hast.«
    »Ja, das war Lefebre, Hamillah. Jetzt beeile dich und kümmert euch um Al Sabti. Informiere deine Leute in Algier. Al Sabti wohnt in einem Vorort von Algier, ich glaube El Biar heißt dieser Stadtteil. Mehr weiß ich auch nicht, Hamillah. Ihr müsst schon selbst ein wenig dazu tun. Dürfte doch keine Schwierigkeit bedeuten, so wie ihr organisiert seid?«
    Hamillah eilte zu Telefon, klemmte sich den Hörer zwischen Ohr und Schulterblatt, wählte eine Nummer und gab einige Befehle in einer Sprache, die ich nicht verstehen konnte. Danach saßen wir alle in einer Runde zusammen und ich erzählte lückenlos die wahre Geschichte von mir und Solange Zouzou sowie Sabea Sabi Bergerac, und ich erzählte die erfundene Geschichte, die ich Harrer, Schuka und Saari aufgetischte. Ich ließ auch die Begegnung mit Lefebre nicht aus, die jener nicht überlebte. Zöpfchen bat ich um Verzeihung, dass sie

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