Tanz der Aranaea (German Edition)
stinkesauer auf dich!«
Mit einem kräftigen Ruck zog ich Marie-Claire in die Wanne, so dass eine ordentliche Menge Wasser überschwappte. Marie-Claire war klatschnass, vom Scheitel bis zur Fußsohle, und prustend hob sie den Kopf aus dem Wasser. Sie sah mich dabei fassungslos an und konnte es nicht glauben, dass man mit ihr so etwas anstellte.
»Wenn du so richtig nass bist Marie-Claire, dann kennt deine Attraktivität schier keine Grenzen mehr.«
»Dann küss mich wenigstens, du verrückter Hund. Wenn ich schon mal nass bin.«
Wir befanden uns noch einige Zeit gemeinsam in der Badewanne, tollten im Wasser und ließen es ordentlich überschwappen. Ihr dünnes weit geschnittenes schönes Gewand, das zuvor in großen Falten von der Schulter bis zu dem Fußknöchel reichte, war derart durchnässt, dass es, nach dem Marie-Claire es in der Badewanne ausgezogen hatte, nur noch die Form eines Fußlappen besaß.
»Francesco, wenn die Russen eine Wanze in deinen Anzug eingenäht haben, dann werden wir beide morgen früh kein gemeinsames Frühstück einnehmen!«
»Liebste, findest du?«
»Ja, finde ich!«
Mit einem Satz sprangen wir beide aus der Badewanne und stürzten aus dem Badezimmer. Ich verfluchte heimlich die Russen mitsamt ihrem KGB, mit Ausnahme von Janine Knöpfler, geborene Rachmanikoff. Splitternackt folgte ich Marie-Claire, die bereits ebenso splitternackt an meiner Anzugjacke arbeitete.
»Nimmst du die Hose, Francesco? Ich zerlege die Jacke! Ist das die Drahtschlinge mit der du Lefeb... ?«
Sie unterbrach ihren angefangenen Satz, schaute mich seltsam fragend an, um danach mein mörderisches Werkzeug verächtlich auf den Boden zu werfen.
»Warum bringst du nicht wie jeder anständige Mann, deine Gegner mit einer Pistole zur Strecke. Für dieses neumodische Zeug habe ich nichts übrig Francesco. Mit so einem „Ding“, geht doch die ganze Romantik flöten. Ein echter Herr, macht so etwas mit Blei und Pulver.«
Dann drückte sie mir einen Kuss auf meine verbeulte und geschwollene Nase. Ich sollte mir das doch noch einmal überlegen. Sie besäße da etwas Passendes für mich, in ihrem Waffenschrank, sagte sie. Die Hose und Jacke des Anzuges, welche mir Harrer gegeben hatte, lagen auf dem Boden, zerfetzt, zerschnitten und aufs gröblichste misshandelt von der klatschnassen Marie-Claire.
Marie-Claire ging in das Badezimmer und ich hörte, wie sie mit einem Fön ihr nasses Haar trocknete. Wenig später kam sie wieder, umhüllt mit einem großen Badetuch um ihren Körper. Eine Dame, in allen Lebenslagen, die scheinbar nie ihre Fassung verlor. Mit einem hochmütig wirkenden Gesichtsausdruck und dem obligatorisch hoch gezogenen Augenlid, stand sie im Türrahmen und schaute sich das Machwerk auf dem Fußboden an.
»Es sind keine Wanzen im Anzug, Francesco! Sie wissen nichts von unseren Aktivitäten hier in der Kabylei und Abhörwanzen sowie einen Schatten brauchen sie auch nicht für dich, denn sie wissen genau, wo du als Nächstes auftauchen wirst. Nicht in Algier, Francesco. So dumm sind diese Leute nicht. Dein Reiseziel ist Constantine und das Fahrzeug der CIA. Das wissen Harrer und Schuka und wer auch immer im KGB, ganz genau. In Constantine warten sie auf dich und das Netz dazu ist schon gesponnen, Francesco. Für Constantine ist Harrer und Schuka nicht zuständig. Das dortige Büro ist für Ostalgerien und Tunis verantwortlich. Ich möchte nicht in euerer Haut stecken, Francesco. Ihr habt keine Chance, mon Cher, und doch frage ich mich warum das KGB hinter euch her ist? Sie müssen bestens über euere Aktivitäten Bescheid wissen. Zumindest die Büros, oder vielleicht nur eines davon in Europa. Kannst du dir vorstellen, wer dahinter steckt?«
»Die schöne Dame die dahinter steckt heißt Janine Knöpfler, geborene Rachmanikoff und leitet die KGB Außenstelle in Genf. Sie ist so eine Art Tante von Zouzou und Sabi Loulou und Ehegattin meines besten Freundes, Jean Knöpfler, seines Zeichen Offizier der Schweizer Armee und nebenbei CIA Agent. Die beiden wissen über unseren Auftrag. Ich kann mir nicht vorstellen, dass uns das KGB Büro Genf, die Lichter ausblasen möchte, im Gegenteil. Sie wollen aus einem mir unbekannten Grund, an das Fahrzeug der CIA, welches wir in den Kongo zu transportieren haben. Irgendwelche technische Raffinessen müssen sich in diesem Fahrzeug befinden.«
»Noch ein Gläschen Schampus, Francesco? Wie sieht diese Frau in Genf aus? Ist sie so schön um dir alle Würmer aus
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