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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
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setzte. Wir hatten genug Wasser! Es war nicht Sommer in der Sahara, keine 50 Grad Schattentemperaturen, die sieben Liter Wasserverbrauch pro Tag bedeuteten und keine Angstzustände die dann bis zu zehn Liter Wasserbedarf erforderten. Was passierte, wenn die Angst uns bekommt und sie uns nicht mehr loslässt? Die Angst würde sich steigern, über Aggression und Verzweiflung, bis zur Todesangst. Wir vier würden uns vielleicht die Haare gegenseitig ausreißen oder nur still zusammensitzen bis nichts mehr ging und uns dann der Walther P38 Pistole bedienen. Was wären die körperlichen Folgen bevor wir uns die Kugel verabreichten? Die Haut würde zunächst ein brennendes Gefühl abgeben und dann bekämen wir Muskelkrämpfe. Das Wahrnehmungsvermögen ließe nach. Bei zwei Prozent Flüssigkeitsverlust des Körpers, würde der Magen schrumpfen, dass er nicht mehr die nötige Flüssigkeit aufnehmen konnte. Ab fünf Prozent würde Müdigkeit einsetzen. Appetitlosigkeit und leichtes Fieber stellten sich ein. Ab sieben Prozent würden die Drüsen keinen Speichel mehr produzieren und die Haut würde sich blau färben. Tolle Aussichten dachte ich, und dennoch verspürte ich keine Angst. Ich hatte scheinbar nur Angst im Bombenhagel, wie ich ihn damals in Dresden erlebt hatte oder im Granatenbeschuss vor Tobruk. Angst vor etwas, dass mit Pauken und Posaunen auf mich einschlug. Ich hatte keine Angst vor dem leisen, schleichenden Tod. Per Funk nahm ich wieder Kontakt zu den dreien, im vorausfahrenden Fahrzeug.
    »Wie ist die Lage, Zöpferl?«
    »Schlimm, Said! Sabi Loulou wird niemals in den Himmel kommen, Said. Sie flucht wie ein Pariser Taxifahrer. Zouzou sagt es jedenfalls so.«
    »Zöpferl, gib mir mal die Sabi – Hi Sabi, was ist Sache?«
    »Cnollo, ich habe die Schnauze voll. Mir wächst bald ein Geweih und wenn sich nicht bald was ändert, dann schlag ich die Wüste kurz und klein. Stell dir vor Cello, das Tschöpfchen sagt, dass wir in ein bis zwei Stunden einen fürchterlichen Sandsturm bekommen. Ich sehe zwar keine Anzeichen dafür, aber ich glaube ihr. Sie weiß es besser als wir.«
    »Was schlägst du vor, Sabi?«
    »Wenn meine Rechnung stimmt, Francesco, und davon gehe ich aus, dann treffen wir in einer Stunde auf ein Felsplateau, das etwa so groß ist wie zwei Fußballplätze. Es hat felsigen Untergrund und wir können dort ein Biwak errichten, bis der Sandsturm vorüber ist. Wir haben zwar dort keine Deckung aber immer noch besser, als würde er uns in diesem Sandkasten heimsuchen, Cello.«
    »Das ist gut, Sabi.«
    »Nichts ist gut, Cnollo, Das ist alles eine große merde. Wir kommen nicht voran. Die Position 8° 25’ Ost und 32° 45’ Nord, die du Zouzou, zusammen mit meinen Uhrzeitangaben gegeben hast, und die Zouzou an Cheryl Hawks sendete sind falsch. Zouzou hat es gemerkt und ist sehr zornig auf dich und mich.«
    »Das kann ich mir vorstellen, Sabischnucki. Sag ihr, dass es ein ausgemachter Schwachsinn ist, in der wüsten Wüste die Koordinaten und Zeitangaben im Voraus festzulegen. Man merkt direkt, dass die Amis im Spiel sind. In der Wüste gilt, wenn man da ist, dann ist man da und dann erst wird die Latrine gezimmert.«
    »Wirklich? Klohäuschen hin, Klohäuschen her, Zouzou wird dir die Ohren abschneiden. Sie ist nicht mehr ansprechbar und hat Schaum ums Maul und wird dir mit dem nackten Hintern ins Gesicht springen. So wie ich dich kenne, Cello, wirst du das sogar genießen. Over!«
    Seit vier Stunden tobte der Sandsturm und nur an der Uhrzeit konnten wir erkennen, dass es bereits später Abend war. Schon mit einsetzen des Sandsturmes schien sich die Nacht über unser Camp zu legen. An ein weiterfahren auch nach dem Sandsturm war nicht zu denken. Das Plateau mit dem felsigen Untergrund bot zwar eine Gewähr, dass wir morgen früh problemlos unsere Fahrzeuge in Bewegung setzen konnten, doch einen direkten Schutz vor dem tosenden Sturm, mit Ausnahme im Unimog, fanden wir nicht. Dreißig Kilometer in Richtung der 270° Gradeinteilung nach unserem Kompass, hatten wir bereits bewältigen können und auch die fünfzig Kilometer in Richtung nach 180° Grad, konnten, wenn auch nur sehr schwer zu befahren, bewältigt werden. Unser Plateau lag genau am Schnittpunkt zu den dreißig Kilometer nach 90° Grad.
    »Tonton, wie ist das mit den zweiten Koordinaten die du mir gegeben hast? Sabi Loulou sagte mir, das deine Angaben falsch waren.«
    Sabi Loulou mischte sich in das Gespräch ein.
    »So habe ich das nicht

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