Tanz der Aranaea (German Edition)
nur eines überleben. In Zentralafrika werden jetzt, nach dem Ende der Kolonialzeit der Europäer die Weichen für die nächsten fünfzig Jahre gestellt. Wer den Kongo besitzt Francesco, der besitzt die Welt und alle Macht und alles Geld. Die Vereinigten Staaten von Amerika oder die Sowjetunion. Einer wird als Folge daraus untergehen wie einst Karthago.«
»Ich kann mir das gut vorstellen Janine. Für die dumme Masse den Heilbringenden Kommunismus. Hoffnung auf ein besseres Leben in hundert Jahren ist ja auch schon was. Für die schlaueren eine Datscha am Schwarzen Meer und für die Elite die Finanzzentren der Welt, die Aktienmärkte, Börsen und so weiter. Du hast dich für das letztere entschieden!«
»So ist es lieber, Francesco. Die Ukraine ist mein Vaterland und Teil der Sowjetunion. Diese Sowjetunion befindet sich in Afrika im Wettstreit mit den Vereinigten Staaten. Wir dürfen uns eine Niederlage nicht leisten und aus allen genannten Gründen erklärt sich mein Interesse an deiner Reise mit Zouzou nach Mali und vor allem, dieses Fahrzeug mit den uns unbekannten Einrichtungen, das nach dem Kongo gebracht wird soll. Soviel wissen wir nämlich, dass dieses Fahrzeug von Mali nach dem Kongo gebracht werden soll. Wie, wissen wir aber noch nicht. Du wirst es mir sagen, Frantschi.«
»Sag mir noch eines, warum Wegener? Er ist doch nicht das, was man als arm bezeichnen kann?«
»Die Wegener Agentur stand vor dem finanziellen Ruin und bot seine Dienste dem CIA an. Wegener ist ein ehemaliger OAS-Mann und die OAS, auch wenn sie nichts mehr zu melden hat, so besitzt sie dennoch umfangreiche Waffenlager
in Algerien. Diese Waffen werden von den Geheimdiensten für ihre Aktivitäten in aller Welt benötigt. Außerdem ist für die Amis so eine Agentur, die ihre Autoren unauffällig in die Welt schicken kann, eine hervorragende Tarnung.«
»Was soll ich zum Beispiel im Buffalo Park in Kanada ausspionieren. Wie sich die Büffel paaren?«
»Du kommst auch noch an die Reihe, mein Francesco. Du bist halt noch nicht ganz fertig gebacken, mein Liebster. Küss mich und guck nicht so leicht idiotisch. Das ist doch das besondere an so einer Agentur. Du reist heute nach Kanada und morgen nach Mali und übermorgen sitzt du im Urwald bei den Katangas. CIA ist glücklich mit dieser Konstellation. Jean sagt es jedenfalls und Jean sagt, dass du verdammt gut bist. Keiner kann den ahnungslosen Idioten so gut spielen wie du, mein süßer Würgeengel. Du wirst nur der Leuten allmählich lästig mit deinem Gezierten wie eine alte Tante. Dabei kennt man in unseren Kreisen ganz genau dein Kaliber. Wir wissen um deine Ausbildung im Wüstenkampf und dein Talent im leise töten. Mach den Mund zu, das passt nicht zu dir und schön sieht es auch nicht aus. Egal, jedenfalls lacht sich der KGB in Moskau eins. Übrigens, ich möchte wirklich nicht, dass du für den KGB oder für sonstige Geheimdienste der Welt arbeitest. In Moskau macht man zwar einen gewissen Druck auf mich in diese Richtung, aber ich persönlich bin strickt dagegen. Siehst du das auch so, Francesco?«
»Voll und ganz deiner Meinung Rachmanikoff, mich können sich die Bolschewisten in Moskau nicht leisten, die Amis habe ich gefressen, von dem Engländer habe ich die Schnauze gestrichen voll. Die Deutschen sind Angsthasen geworden und die Franzosen sind mir zu brutal und skrupellos. Ich bleibe was ich war und bin und jetzt hast du erbarmen mit dem Idioten und klärst ihn über alles, was du sonst noch weißt, ordentlich auf. Was macht Zouzou im nächsten Frühjahr im Kongo? Es interessiert mich zwar nur am Rand, weil ich ja doch nur bis Mali dabei sein werde, aber immerhin handelt es sich ja hier um unsere Zouzou?«
»Der französische Geheimdienst SDECE ist der am besten organisierte Geheimdienst in ganz Afrika, Francesco. Der Rest ist Schrott dagegen, einschließlich das KGB oder die CIA. Selbst der israelische Mossad ist nicht so gut informiert wie SDECE. Vielleicht haben sie eine Aufgabe für Zouzou, ich weiß es wirklich nicht, aber du bekommst es bestimmt heraus, ihr beide seid ja bis Mali gemeinsam unterwegs und da wird es wohl so einiges zwischen euch geben, oder? Gib deiner zarten Janine bitte einen Kuss.«
»Lass das, Rachmanikoff, Dienst ist Dienst. Schnaps kommt später.«
»Ich beeile mich, Frantschi, ich brauche gleich einen Schnaps von dir. Also, die Belgier haben in
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