Tanz der Aranaea (German Edition)
fragen Zouzou und ich uns auch schon die ganze Zeit.«
»Tonton, so wie es aussieht, hat uns das CIA der Amerikaner vollständig eingenommen.«
»Schwesterlein, dass sehe ich auch so. Wir haben keine Handlungsfreiheit mehr, schon seit wir in Fort Lamy eingetroffen sind. Schon seit sie uns den Unimog genommen haben und uns in den Flieger nach Elisabethville verfrachtet haben. Ich habe aus einem Gespräch heraus gehört, dass die Amerikaner und die Belgier den kongolesischen Präsident Kasavubu gezwungen haben, Moise Tschombé aus dem Exil in Spanien zu holen, und ihn mit der Regierungsbildung in diesem Kongo Chaos zu beauftragen. Der Unimog wird zwar nach hierher verfrachtet aber ob wir damit noch etwas zu tun haben, weiß ich auch nicht.«
»Warten wir es ab, Sabi, Zouzou, wir rufen jetzt zuerst ein Taxi und lassen uns zu einem Restaurant fahren. Nach einem guten Essen sieht alles wieder anders aus. Wir haben Zeit um uns auf diese Situation einzustellen.«
»Gut Cnollo, so machen wir es. Wir sehen zu, wie wir das Heft wieder in die Hand bekommen.«
»So machen wir es Sabi und Tonton. Nach dem Essen spionieren wir, was die machen.«
»Was die vorhaben, Schwesterchen, was die vorhaben! Was die machen, dass ist nicht unsere Baustelle, dafür sind wir einige Nummern zu klein. Bei der erst besten Gelegenheit setzen wir uns ab, in Richtung Europa.«
Im weiteren Verlauf unserer Gespräche, erzählte ich den beiden von meinem Kennen lernen Bruce Bloomkorn, nebst Ehegattin Manja Bloomkorn, und unserer Unterhaltung. Ich gab sie auch im Allgemeinen und dann etwas detaillierter wieder:
»N achdem die Sezession Katangas vom restlichen Kongo gescheitert war, und Moise Tschombé nach Spanien ins Exil ging, haben die Amerikaner mit der Installierung einer prowestlichen Regierung unter Präsident Kasavubu und General Mobutu, im Kongo ihr Ziel erreicht. Die schwarzen Katanga-Gendarmen des Moise Tschombé wurden zum Teil in die Nationalarmee eingegliedert, doch die meisten fristeten jedoch ihre Existenz als Banditen im Busch. Dies sagte mir in Fort Lamy, im Tschad, am Abend jenes Empfangs bei Cheryl Hawks, Bruce Bloomkorn.
Er befürchtete, dass in der Region, in der er Ländereien gekauft hatte, sich solche Banditen aufhielten, und aus diesem Grund auch einen kleinen Trupp an Söldner aufstellen möchte. Vielleicht auch, wenn möglich, dass diese Söldner, die ehemaligen Katanga-Gendarmen, die jetzt als Banditen die Region unsicher machen, für sich, Bloomkorn, gewinnen könnten. Bloomkorn führte weiter aus, das nach dem Scheitern der Abspaltung Katangas vom Kongo, die Söldner nach Südafrika und Europa zurückgekehrt seien. Jean (Black Jack) Schramme, so hieße es, sei mit einigen Söldnern und Katanga-Gendarmen in Nordangola und wartete auf die Rückkehr des Moise Tschombé. So lange wolle er, Bloomkorn allerdings nicht warten, außerdem glaube er nicht, dass er sich Schramme finanziell leisten könne. Weil dies so sei, bäte er mich nach Information ob ich
ihm eventuell geeignete Söldner für den Schutz seines Territoriums nennen könnte. Ich notierte für mich, das im Gespräch mit Bloomkorn zunächst von gekauftem Land die Rede sei, daraus wurden aber im Verlauf des Gesprächs, Ländereien und zuletzt war sogar die Rede von einem Territorium.«
So in etwa verlief unser Gespräch im Restaurant, das wir, Zouzou, Sabi und ich, während eines ausgiebigen, vorzüglichen Essen, führten.
In Elisabethville war eine Euphorie unter den Weißen zu spüren. Euphorie seit dem bekannt werden der Rückkehr von Moise Tschombé, dem ehemaligen Führer der Sezession Katangas von Rest-Kongo. Tschombé, der nun die Einheit des gesamten Staatsgebilde Kongo herbeiführen solle. Eine Woche später, von Francis Shapiro hatten wir in dieser vergangenen Zeit noch nichts gehört, erhielten wir einen Besuch von Cheryl Hawks. Sie eröffnete uns, dass der Unimog frisch lackiert sei, neu überholt und mit ergänzendem Equipment in der Stadt Ndola, Nordrhodesien, eingetroffen sei und in Kürze durch Süd-Katanga per Achse nach Elisabethville überführt würde.
Manche Abende verbrachten Zouzou, Sabi und ich in einer uns inzwischen liebgewordenen Bar, mit dem für manche aus früheren Zeiten hier im Kongo einst Lebende und zum Grusen gewordenen Namen: „Mau Mau“. Den Wirt, Barkeeper und Bedienung in Einem, nannten die Gäste mit Nick-Name, „ Tsé Tsé“ . Ein Schwarzer, mit einer Körpergröße von einhundertfünfzig Zentimeter. Ein
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