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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
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Drahtzieher standen hier neben uns, prosteten uns zu, lächelten uns an, nichts wirklich wissend von uns dreien, als dass wir das waren, so wie von Cheryl Hawks vorgestellt. Cheryl Hawks, bat mich auf einen kleinen Plausch, und gemeinsam begaben wir uns in den beleuchteten Park ihres Anwesens.
    »Ihre Rede war sehr beeindruckend, Cheryl. Die humanitäre Welle schwappt auf Afrika über.«
    »Sie wird auch in Afrika ankommen, Francesco!«
    »Und von Afrika aus, wird sie über die Schweiz schwappen. Finanzwelt, Waffenlobby, Großindustrie wird’s freuen, Cheryl.«
    »Das auch, Francesco. Ich kann es nicht ändern Francesco. Irgendwie sind wir alle Teil dieses Systems, ich, du, die Bergeracs, und so weiter.«
    »Das ist wahr, Cheryl. Wir müssen nur zusehen, dass uns dieses System nicht auffrisst.«
    »Francesco, ich bin nicht die Ideengeberin, nicht die Planerin, ich bin eine die dies alles ein wenig organisiert, und lenkt, mehr nicht.«
    »Und ich, und die Bergerac, wir sind die Auszuführenden, Cheryl.«
    »Sieht so aus, Francesco.«
    »Mich habt ihr nie gefragt, Cheryl. Eine nicht abzuwägende Unbekannte in euerem Kalkül. Eine Unbekannte Zahl in der Mathematik.«
    »Francesco, würdest du für mich, die bekannte Zahl werden?«
    »Warum sollte ich, Cheryl?«
    »Weil ich dich mag, Francesco. Schon seit Biskra, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe.«
    Das Reich der Cheryl Hawks war eine Schlangengrube. Über diese Grube haben Ideengeber, Planer und Haupt-Organisateure ein Netz gespannt. Cheryl Hawks war nur eine der Organisateure. Diese Netze, die ausgelegt wurden, waren begehbar, oder auch tödlich, auf das ich von Wegener, meinem Chef, Eigentümer einer Outdoor Reisefirma, und nebenbei auf der Gehaltsliste des CIA stehend, gehievt wurde, ohne meines Wissens, und das von Zouzou und Sabi freiwillig betreten wurde. Wir waren nicht alleine auf diesen Netzen. Da tummelten sich tausende andere Gestalten. Ex-Soldaten, Söldner, Abenteurer und Agenten der Geheimdienste. Auf den Spinnennetze gespannt über den Schlangengruben bewegten sich die Marionetten. Die Fäden hierfür schienen aus dem Nichts gezogen, und doch kannten die Fadenzieher nur das Spinnennetz das sie konstruiert haben, wie man sich darauf zu bewegen hatte, dass wussten die Fadenzieher nicht.  Die Fäden bestanden nur in ihren Vorstellungen, und waren nachdem eine Aranaea sie betrat, schon längst für sie nicht mehr existent. Eine Aranaea war nicht zu lenken und zu steuern, sie war frei und duldete keine Eindringlinge, in ihre Welt.
    »Ich mag dich auch sehr, Cheryl. Ebenso als ich dich in Biskra gesehen habe. Irgendetwas geht von dir aus, ich kann es nicht beschreiben.«
    »Francesco, besuchst du mich heute Nacht?«
    »Ja, Cheryl. Ich werde kommen.«
    »Dann lass uns jetzt wieder zu den anderen gehen, Francesco. Gehen wir zurück in den Krötenpfuhl.«
    »Ich würde es eher als Schlangengrube bezeichnen, Cheryl.«
    »Stimmt wiederum auch, Francesco.«
     
    Die Botschafter, der US Botschaft in der Rue Colonna d’Ornano, und der Französischen Botschaft in der Rue Lt. Franjoux, waren nicht anwesend. Hier trafen sich Interessenvertreter und Ideengeber, Planer und Organisateure für allerlei dubiose Unternehmungen in Afrika. Von Minenkonzessionen und Waffengeschäften bis zum Staatsstreich. Dies wussten wir natürlich zu Beginn des Abends noch nicht, aber aus diversen Smalltalks, und Gehörten, im vorübergehen, und dem Wissen, in welchem Etablissement wir uns befanden, wurde uns das schnell bewusst. Interessante Persönlichkeiten allemal, und am interessantesten waren die Herren Attaché der Botschaften; im Allgemeinen. Eine wohlklingende Berufsbezeichnung, Attaché, und doch sind sie nur Kofferträger. In der Hirachie einer Botschaft nicht gerade weit oben angesiedelt, oder auch angesehen. Und doch, es galt in Anlehnung an Goethe: „Verkennet mir den Attaché nicht!“ Sie sind die wahren Spezialisten, begehrt von den geheimen Auslanddiensten, denn sie haben in Anlehnung, die Ohren beim Volk, bewegen sich in Palästen und in Niederungen. Verkehren bei einflussreichen Familien ebenso, wie sie den Hirsebrei bei der Familie des angefreundeten Taxifahrer, löffeln. Zumindest die Franzosen in Afrika praktizierten dies, und auch sie trugen diesen Teil dazu bei, dass niemand außer Frankreich, so genau Bescheid wusste, was in ihren ehemaligen Kolonialgebieten, lief.
    Die Amerikaner lernten es nie, obwohl sich auch der amerikanische Botschafts-Attaché, die

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