Tanz der Aranaea (German Edition)
Gerippe, jedoch wieselflink und mit klugen Augen, freundlich, hilfsbereit, dazu geschäftstüchtig und verschwiegen, wie es hieß. Sabi Loulou, in ihrer eigenen Ausdrucksweise bezweifelte diese angebliche Verschwiegenheit des Dunkelpomeranzen-farbigen . In Afrika bliebe nichts Geheim meinte Zouzou ergänzend, denn Afrika sei ein altes Tratschweib.
»Ich glaube, dass Bloomkorn eine Nummer zu klein ist«, sagte ich zu Sabi und Zouzou, und schlürfe meinen dritten afrikanischen Cocktail in der Bar, Mau Mau, des Wirtes namens Tsé Tsé. Ein Cocktail mit nicht zu identifizierenden Ingredienzien, jedenfalls, so nach Aussage von Tsé Tsé , soll echter französischer Champagner beinhaltet sein. Tsé Tsé hatte die Flasche vor unseren Augen in aller Jungfräulichkeit geköpft, und mit vielen bunten Limonaden vermischt.
»Francesco Cello, was bringt dich zu der Annahme, das Bloomkorn eine kleine Nummer ist?«, sagte Sabi.
»Ein Gespräch mit Avi Herz, einem Israeli.«
»Tonton, wer ist Avi Herz und wo hast du ihn kennen gelernt?«
»Cheryl Hawks hatte gestern Abend eine Einladung zu einer Cocktail Party, zu einem israelischen Freund, hier in Elisabethville, und sie bat mich sie zu begleiten. Ihr beide seid ja nicht zu Hause gewesen, waren wahrscheinlich bei einem Kaffee-Kränzchen für nicht ausgelastete ältere Damen, und so konnte ich es euch nicht sagen. Es war alles ein bisschen kurzfristig, ich war selbst erstaunt. Der Freund von Cheryl, sein Name ist Avi Herz, amtiert in einer höheren Position im Amt für ausländische Angelegenheiten des Staats Israel. Von seiner Penthouse-Wohnung blickt man großzügig über die Stadt Elisabethville. Bei einem Glas Champagner erklärte mir Avi Herz, mit dem ich zuvor von Cheryl bekannt gemacht wurde, mit Blick über die Stadt und mit weit ausholender Gestik seiner Hand, die geografische Lage der Stadt. Außer der üppigen Beleuchtung habe ich mir ansonsten nicht gemerkt. Zuvor spürte ich schon seine Aufmerksamkeiten, als ich bei der reichhaltigen Bilder-Galerie verweilte. Ausschließlich Gemälde der Errettung seines Volkes Israel; Künstler deren Namen mir unbekannt sind. Zu meinem Erstaunen kannte Avi Herz meine Biografie, meine deutschen ursprünglich Wurzeln, meinen Lebensweg, und während des Gesprächs auch einige weitere Details. Cheryl Hawks wird ihm einiges erzählt haben, warum auch immer. Dieses Interesse an mir verwunderte mich doch sehr, es gab mir sogar ein unbehagliches Gefühl, zeitweilig eine Verärgerung. Den Heimweg zu unserem Haus habe ich alleine und zu Fuß angetreten, obwohl die Stunde fortgeschritten war. Beim Abschied sagte Avi Herz, das es keinen Anlass zur Freude über die Rückkehr Moise Tschombé geben solle, und keine Häme, dass das System von Präsident Kasavubu als Gescheitert angesehen werden muss. Kasavubu, Tschombé und General Mobutu sind Marionetten internationaler Konzerne und sie sind ebenso wie der gesamte Kongo dem Untergang geweiht. Übrigens, Bloomkorn ebenso. Die Unterlegenheit der Weißen inmitten einer ständig wachsenden schwarzen Flut wird die westlichen Staaten in einen nicht aufzuhaltenden Strudel ziehen. So die Aussagen von Avi Herz, als er mich zu seiner Haustüre geleitete. Ich fühlte mich zwischen den Häusern, auf der Straße, auf meinem Heimweg nicht wohl. Im Übrigen, Avi Herz, ich erinnere mich, war auch an dem Abend bei Cheryl Hawks. An dem Abend als dieser Empfang bei Cheryl gegeben wurde.«
»Cello, Zouzou, ich glaube fast, dass wir uns ein bisschen mit dem Israeli beschäftigen sollten. Cheryl hat ihn nicht umsonst mit unserem Cnollo bekannt gemacht. Cnollo, du bleibst an ihm dran, um mehr Infos über Bloomkorn zu erhalten, welches Territorium Bloomkorn belegt, welches Interesse die Juden haben, wenn sie überhaupt eines im größeren Zusammenhang haben. Weiterhin kabelst du nach deinen Söldner-Freunden in Tunis, bringe sie mit Bloomkorn zusammen. Zouzou, du kümmerst dich um den Unimog, sobald dieses Fahrzeug in Elisabethville eintreffen wird; ich halte das noch für am Wichtigsten. Neue Ausstattung, was wurde umgerüstet? und so weiter, du weißt schon. Ich werde
mich hier in Elisabethville ein wenig umhören. Mich mit den Attaches der Botschaften ein wenig anfreunden, um die Häuser ziehen, das übliche halt. Wenn wir dieses Territorium kennen, welches Bloomkorn angesprochen hat, werden wir
uns für einige Tage in dieser Region umsehen. Mit Rucksack, Zelt und Wanderstab.«
Avi Herz, war so etwa in
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