Tanz der Aranaea (German Edition)
größte Mühe gab. Unter anderem bei Sabi Loulou, doch ihnen fehlte etwas, das
sie nicht hatten, nie haben werden, und auch nicht erlernen werden; den leichten Charme, die Verve, und den Esprit, der
Franzosen. Was man dem amerikanischen Botschafts-Attaché, an diesem Abend, anrechnen konnte, er versucht es. Zouzou hatte sich mittlerweile mit dem französischen Attaché Jean Baptiste Matre, mit einem Glas Champagner, in eine kleine Nische zurück gezogen, und ich unterhielt mich angeregt mit Bruce Bloomkorn, nebst Ehegattin Manja Bloomkorn. Ein angenehmes und sehr sympathisches Paar aus Dallas, in Texas; beide so im Alter um die Mitte der fünfzig Jahre.
Nach einer Weile hatten sie mich zu ihrem zweiten Domizil in Elisabethville, in Kongo-Katanga, eingeladen, falls ich mal in Elisabethville sein sollte. Ich bestätigte ihnen, dass dies wohl in nicht allzu langer Zeit sein würde, was sie auch freudig begrüßten. Bloomkorn führte weiter aus, das er sich Land kaufte, im Süden von Katanga, an der Grenze zu Rhodesien gelegen, zwischen der Stadt Sakania und Kabunda. Ein Stück Land und die Konzession für den Bau einer Mine, von Tschombe persönlich genehmigt! Nach was Bloomkorn buddeln wollte, hat er nicht gesagt, und ich hatte auch gar nicht gefragt. Kupfer, Kobalt, Uran, Gold - einem jeden sein Himmelreich!
Bloomkorn fragte mich ob ich als Weitgereister Journalist und Afrikakenner, der ich ja wohl sei, zumal ich, wie er von Cheryl Hawks wisse, den halben Kontinent, mit den beiden Damen per Achse durchfahren hatte, ob ich ihm die Namen
einiger erfahrener weißen Söldner nennen könnte, um seine Besitzungen zu schützen, oder sogar zu Verwalten. Ich verneinte zunächst höflich, obwohl ich im Gedanken, an Tim Johnson, Benny Moore und Greg Harris dachte. Für Tim, Benny und Greg wäre dies eine schöne Verdienstmöglichkeit. Ich versprach ihm aber, mich über geeignete Personen zu informieren, und das es möglicherweise eine Lösung für ihn gäbe, vorausgesetzt, diese Personen, die ich für geeignet hielt, und die sich zurzeit in Tunesien befänden, auch die Erlaubnis bekämen, nach Katanga zu reisen.
Bruce Bloomkorn, nebst Ehegattin Manja Bloomkorn, zeigten sich sichtlich erfreut, und versicherten mir ihre Freundschaft, und erwarteten mich und die mitgereisten Damen in den nächsten Tagen, in Elisabethville. Cheryl Hawks machte mich bekannt mit einem Mitarbeiter des amerikanischen Diplomatendienstes im Kongo.
Francis Shapiro, sein Name, und ich konnte mir vorstellen, in welcher Mission er im Kongo fungierte. Von Shapiro erfuhr ich, dass an dem Unimog noch kleinere Veränderungen vorgenommen würden, und dieses Fahrzeug per Frachtflugzeug von Fort Lamy nach Elisabethville transportiert würde.
Auf meine Frage, warum man dies nicht gleich von irgendeinem europäischen Flughafen vorgenommen habe, meinte er nur, dass dies der unauffälligste Weg gewesen sei.
***
Elisabethville, am 16. Januar 1964.
Am 16. Januar 1964, um 18 Uhr landeten wir auf dem Flugplatz von Elisabethville. In der Provinz Katanga im Kongo. Schon beim Anflug sahen wir Fördertürme, Schornsteine, Werkhallen und Geröllhalden. Riesige Rauchfahnen hingen schwer über diese Region. Busch und Savanne, ein Meer in grün, es war Frühjahrszeit in Katanga. Randsiedlungen mit Häusern aus Backsteine gebaut für die Arbeiter der Gesellschaften, Straßen auf roter Laterit-Erde und aus geringer Flughöhe waren Menschen zu erkennen, die zuvor wie Ameisen gesehen, zu Fuß oder per Fahrrad zu ihren Unterkünften strebten. Über Elisabethville ging ein kalter Sprühregen nieder. Am Flughafen wurden wir von Francis Shapiro in Empfang genommen, jenen Mitarbeiter des amerikanischen Diplomatendienstes im Kongo, den wir in Fort Lamy von Cheryl Hawks vorgestellt bekamen. Mit einer schweren amerikanischen Limousine fuhr Shapiro uns in das europäische Zentrum von Elisabethville.
Vor einem Bungalow brachte Shapiro die Limousine zum Anhalten. Dies sei unsere Unterkunft, wie uns Shapiro erklärte. Der Bungalow war vollständig mit Möbel eingerichtet, besaß drei Schlafräume, zwei Bäder und einen Wohnraum mit einer offenen Wand zur Küche. Der Kühlschrank war leer. Shapiro hatte sich, nachdem er uns die Räume gezeigt hatte, verabschiedet und er erklärte uns, dass er sich in den nächsten Tagen wieder melden würde. Solange sollten wir es uns wohnlich machen.
»Was machen wir eigentlich hier?«, fragte ich Sabi und Zouzou.
»Cello, dass
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