Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
Vom Netzwerk:
Bergwerk-Unternehmen Union Miniere du Haut Katanga, welches wir nun bezogen hatten, bot uns jeglichen Komfort. Im Auftrag Shapiros hatte sich eine Köchin bei uns vorgestellt, eine Afrikanerin mit Name Florence Kabilunga, wir nannten sie der Einfachheit wegen, Mama Florence.
    Mama Florence verwöhnte uns mit den köstlichsten Speisen, kaufte die frischesten Waren die sie frühmorgens auf dem Markt erhalten konnte, und mit unserem Segen und Geldbeutel konnte sie mehr einkaufen als sie für uns benötigte. Ihrer großen Familie zu Gute.
     
    Im Juni 1963 bekam Zouzou von der amerikanischen CIA, über den französischen Geheimdienst SDECE, den Auftrag, nach Elisabethville zu reisen. Von einem Flugplatz bei Elisabethville, überflog sie die ganze südliche Region von Katanga,  und  fotografierte und vermaß diese Region. Sämtliche Aufnahmen wurden von uns an Francis Shapiro
    übergeben, einschließlich der Maßangaben über Bloomkorns Territorium. Aufnahmen in der Bildgröße fünfzig mal fünfzig Zentimeter. Auf den ersten Blick, Bilder in Grün und von uns in einer Art Puzzle, zusammenzusetzen.
     
    Wir hatten das Mobiliar des Wohnzimmers in Gänze in ein nebenan befindliches leeres Zimmer verfrachtet, und als Mama Florence das leer geräumte Wohnzimmer mit einem Tablett bestückt mit unserem Abendessen betrat, fielen ihr schier die Augen aus dem kräftig geformten Schädel; zumal die ganze Pracht an Fotoaufnahmen wild verstreut auf dem Fußboden lag. Schimpfend ging sie wieder in die Küche zurück, in einem Sprachengewirr aus französisch, Kishuaeli und irgendeiner sonstigen afrikanischen Sprache, wahrscheinlich in der Sprache der Lunda oder Baluba. Ihr schwerer afrikanischer Frauen-Hintern wackelte dabei bedenklich. Sabi und Zouzou sprangen lachend auf, rannten Mama Florence hinterher, umkreisten sie, nahmen sie in die Arme und knutschen sie immer noch lachend, heftig ab. Mama Florence war wieder versöhnt und allesamt nahmen wir in der Küche das Abendessen ein. Nach einer Zeit von zwei Stunden hatten wir die Aufnahmen sortiert, ähnlich eines Puzzle, und es zeigte uns eine Landschaft aus brauner Savanne, grüner Hügel, durchzogen von kleineren Gebirgsketten. Bloomkorns Territorium befand sich zwischen den Ansiedlungen Kilubulushi und Kasaku. Eine schmale Piste zog sich durch diese Landschaft die stellenweise, aus der Luft betrachtet, von Urwald bedeckt war. Die Luftaufnahmen ließen diese Piste nur erahnen.
    Nachdem wir uns entsprechende Notizen machten, nahmen wir die Aufnahmen wieder vom Fußboden und legten eine zweite Lage an Luftaufnahmen aus. Aufnahmen die Zouzou vom Bergbaurevier Likasi gemacht hatte.
     
    Hüglige Savanne, eine ruinierte Landschaft, graue Geröllberge; eine Landschaft gleich einer Bombardierung. So würde Bloomkorns Territorium aller Wahrscheinlichkeit nach auch aussehen - in einigen Jahren! So meinte es jedenfalls Sabi Loulou. Tage später besuchten uns Francis Shapiro, und Bruce Bloomkorn. In ihrer Begleitung, Hank Shoun der Geologe, der uns begleiten würde, und wie Francis Shapiro sagte, hatte Hank in der Gegend um den Kivusee schon bedeutende Funde an Mineralien. Hank meinte, dass es hier im südkongolesischen Hochland unzählige Mineralien in weltweit einmaliger Konzentration gäbe, ob es hier auch Columbit-Tantalit gäbe sei noch dahingestellt. Wir bekamen den Eindruck, als würde diese Äußerung von Hank Shoun nicht im Sinn von Shapiro und Bloomkorn sein. Hank gefiel uns zunehmend, nicht geschniegelt wie Shapiro, und nicht polternd jovial wie Bloomkorn.
    Hank Shoun war ein alter Afrikamann. Nachdem Shapiro und Bloomkorn sich verabschiedeten, plauderten wir mit Hank, dem wir zuvor ein Gästezimmer zugewiesen hatten, bei Whisky, Bier und Rotwein für die Damen, über seine Vita, und wir, für ihn, über unsere Vita. Verständlicherweise ließen wir einige Kapitel aus unserem Leben wegfallen. Unserer dreier Lebensbeichte würde wohl den Zeitraum dieses Abend und der folgenden Nacht gesprengt haben. Gemeinsam sahen wir uns die Luftaufnahmen von Süd-Katanga an, die Zouzou im Juni 1963 machte. Hank lobte die Arbeit von Zouzou, und fand sie sehr gut gelungen. 
    »Ein Teil der berüchtigten schwarzen Katanga-Gendarmen sind in die Armée Nationale Congolaise übernommen worden«, sagte Hank Shoun, »die meisten fristen jedoch ihre Existenz als Banditen im Busch. Umso gefährlicher wird unsere Arbeit bei der Suche nach Columbit-Tantalit, in dieser Region. Ich glaube zwar nicht, dass

Weitere Kostenlose Bücher