Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
Vom Netzwerk:
für sie würde der zwei Meter Hüne bis ins Elysium fliegen. Ein Mann um die fünfzig Jahre alt, der zudem aussah wie der personifizierte Urknall ließ sich von einer jungen Frau, die noch nicht einmal die Hälfte seiner Jahre auf dem schönen Rücken trug wie ein kleiner Dackel herum führen. So etwas könnte mir nicht passieren, dachte ich, und schloss meine Überlegungen ab, und warf einen kurzen Blick nach hinten zu meinen Begleiterinnen und zu Nbele, den kongolesischen Mechaniker. Zouzou und Sabi Loulou winkten mir freundlich zu, auch ein Kusshändchen der beiden, kam auf mich zugeflogen. 
    »Hast du es gut Francesco. Gleich zwei solche stolze Gazellen auf der Verpflegungsliste. Wie machst du das bloß?«, sagte Phill.
    »Kein Problem. Ich habe sie zur richtigen Zeit am... «
    Phill unterbrach mein Gespräch und setzte nahtlos mit seinen Ausführungen an: »Am richtigen Ort kennen gelernt. Davon habe ich schon gehört Francesco. Ich habe meine Frauen immer zur falschen Zeit, am falschen Ort kennen gelernt. Der Krieg in Russland bei den Kampffliegern hat mein ganzes Leben aus der Bahn geworfen. Was hast du den im Krieg gemacht Francesco?«
    »Gar nichts Phill. Ich bin Schweizer, weißt du ja. Übrigens, hörst du auch, dass der Motor zu meiner Rechten plötzlich so unruhig läuft?«
    Phill antwortete nicht auf meine Feststellung und fing an wie wild an den Knöpfen auf der Instrumententafel zu drehen. Jetzt merkten auch Zouzou und Sabi Loulou, sowie Nbele, das Stottern des Motors. Heiße Rauchwolken stiegen aus der Motorabdeckung. Zouzou, die nun nach vorne zu der Pilotenkanzel rannte und schrie ganz aufgeregt zu Phill, er möge den Kühler gänzlich öffnen, was Phill auch sofort in die Wege leitete. Trotzdem kochte der Kühlstoff und die Sache wurde unangenehm. Der Motor stocherte, mahlte wie eine Steinmühle, qualmte und spukte zum Erbarmen, und die Luftschraube drehte sich in den letzten Zügen.
    »Phill wir müssen sofort Notlanden, kennst du einen geeigneten Platz in der Nähe?«
    »Ja, Zouzou, ich kenne mich hier aus. Etwa fünfzig Kilometer von hier, linker Hand ausgehend vom Fluss Cuango da beginnt eine 20 km breite und 50km lange Savanne zu zwei Drittel Feucht- und der Rest ist Trockensavanne, und genau diesen Rest, fliegen wir an. Zu euerer Orientierung wir sind bei Kitanga über den Rio Cuango und  Wir befinden uns dann im Bakongo Land und das wird weniger lustig. Die Portugiesen haben hier im Norden Angolas alles massakriert was nicht schnell genug in den Busch kam. Man schätzt, dass es mindestens zwanzigtausend Schwarze waren. Hoffen wir dass sie den Unterschied zwischen Portugiesen und anderen Europäer kennen. Wenn ihr welche seht, dann schreit ganz laut „wir sind die Anderen!“ Außerdem gibt es riesige Termitenhügel die wie Wellenbrecher im Ozean aus dem Gras der Savannen emporsteigen. Ein Termitenhügel genügt für uns und schon sind wir Geschichte!«
    Einen Heilbringenden Trostspender konnten wir in Phill absolut nicht erkennen und Zouzou roch Ungemach; ich sah es an den beiden gezogenen Falten über ihrer Nasenwurzel. Wir sahen nach einer kurzen Weile die rettenden Savannen am nahen Horizont als schmalen Streifen. Gleich nachdem wir den Beginn der Savanne erreichten, nahm Phill das Gas weg und ließ das Flugzeug auf fünfzig Meter absinken. Der Motor hörte zu rauchen auf, dafür überkotzte er sich beim Laufen. Mit affenartiger Geschwindigkeit hantierte Phill an allen möglichen Knöpfen und Schalter und musste dabei übersehen haben, das wir in direkte Richtung auf eine Erhöhung zu flogen, die eine Höhe von etwa einhundert Meter hatte. Phill riss die Steuerung seines Flugzeuges nach rechts und der Motor verabschiedete sich noch mit einer müden Drehbewegung. Jetzt stand der Quirl endgültig und reckte wie eine Vogelscheuche seine Arme aus zu kurzen Jackenärmeln, in die Luft.  Zwei armselige Meter trennten das Fahrwerk noch von dem ersten Grasbüschel, als aus halber Höhe eines kleinen Berg die Mündungsfeuer aus Maschinenwaffen zu sehen waren. Zur gleichen Zeit, mit einem fürchterlichen Geräusch, schlugen die Treffer in den Bug und in die seitliche Fläche des Flugzeuges ein. Eine weitere Salve traf die Pilotenkanzel und über mir wurde das halbe Dach aus Kunstglas aufgerissen. Phill stöhnte plötzlich leise auf. Mit seiner linken Hand hielt er sich den blutüberströmten Bauch fest. Sein Hemd war zerrissen und seine Bauchdecke zerfetzt und aus zahlreichen Situationen, wie

Weitere Kostenlose Bücher