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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
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Ärmel.
    Die dunklen schweren Regenwolken hingen bis zu zweihundert Meter tief über dem Boden und schienen nur auf eine passende Gelegenheit zu warten, um uns fliegenden Flöhen einen gewaltigen nassen Gruß um die Ohren zu
    schlagen. Phill flog sein Flugzeug auf Sicht, er flog etwas unterhalb der Wolkendecke. Von Elisabethville über Diolo, der kongolesischen Grenzstadt zu Angola, in direktem Weg zu Benguela an der angolanischen Küste zum Atlantik, führte eine Eisenbahnlinie, die von Phill mit der linken Flügelspitze seines Flugzeugs an rechter Schiene geflogen wurde. An diese Orientierungslinie hielt er sich. Seit zwei Stunden befanden wir uns bereits in der Luft und bei einer Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h, die Phill oftmals wegen den Witterungsverhältnissen gar nicht fliegen konnte, war an ein zügigeres Vorankommen kaum zu denken. Die Zeit dehnte sich wie ein großes elastisches Gummiband. Unter uns befanden sich nur unendlich weite Flächen mit Trockensavanne, die ab und an von tropischem Trockenwald abgelöst wurden. Lähmende und langweilige Stimmung machte sich breit im Rumpf des kleinen Transportflugzeuges, in dem zur Aufnahme von maximal zehn Passagieren an der linken und rechten Innenseite je eine unbequeme Holzbank montiert war. An ein kleines Schläfchen während des Fluges war nicht zu denken. Im Laderaum befanden sich noch fünf
    Fässer mit Schmierfette und eine kleine verstaubte Kiste mit Handgranaten, die irgendein zwielichtiger Passagier einmal vergessen hatte, wie Phill erklärte. Dazu zwei Transportkisten aus Aluminium, deren Inhalt wir nicht kannten. Wir hatten auch nicht danach gefragt.
    »Francescnollo, weißt du eigentlich wie der Deutsche seine fliegende Kiste taufte?«
    »Nein Sabi Loulou, ich denke aber, dass du es mir sagen wirst, oder?«
    »Darf ich Zouzou?«
    »Nein, Sabi Loulou. Ich verbiete es dir!«
    »Alors, Francescollo. Zouzou hat nein gesagt und dabei bleibt es. Sie hat ihre eigene Meinung und die respektiere ich selbstverständlich. Zouzou meint nämlich, das Flugzeuge eigene Seelen besäßen und eigenes Leben. Entsprechend müssten sie getauft werden, und natürlich auch einen schönen Namen bekommen. Ach ja, Namen! Francollo, stell dir vor, der Schinken hier heißt, "Steppensau !"«
    »Du bist eine Mademoiselle Grand impertinent, Sabi Loulou. Meine Flugzeuge haben alle die Seele und die schöne Namen gehabt, und ich war die Fliegerinherz dazu. Nur eine Person impossible wie Phill früher einmal war, können die Flugzeuge so einen Namen geben. Phill hat mir vorhin geschworen, dass er den Namen in Negage ändern wird. Für mich!«
    »Toll dieser Phill! Francescnollo, wie würdest denn du dieses Dingsbums da nennen?«
    »Tja, nicht so einfach, Sabi. Steppendingsbums auf jeden Fall nicht!«
    »Nun sag schon Cello, Liebster! Wie soll dieses Dingsbums heißen?«
    »Also, ich würde sie, es oder er, nein doch nicht, doch, es müsste schon ein "sie" sein, eine Madonna... «
    »Hä? Du spinnst Cescollo. Ich werfe dich gleich raus, aus der fliegenden Madonna, mitten in die Steppe.«
    »Ich hab's, Sabi, grauslicher Liebling, ich würde sie "Madonna der tausend Gebrechen " nennen!«
    »Das passt Liebster. Mein Vorschlag ist auch nicht schlecht und vor allem ist er endgültig. Ich nenne ihn einfach  "Blechdepp !"«
    »Ihr beiden seid die ausgemachten Idioten! Tonton ist genauso so blöd wie die Sabi Loulou. Ich habe das arme Flugzeug genannt "Mon Petit Schouschou" . Das klingt süß.«
    »Was heißt "Schouschou", liebste Zouzou?«
    »Weiß ich auch nicht Sabi Loulou. Es klingt einfach so süß.«
    »Da hast du recht Schwesterherz. Es klingt wirklich süß, nicht wahr Francesco?«
    »Wenn bei euch Froschfresser nur jedes Wort mit "ou" aufhört, dann seid ihr selig.«
    »Na und du Halbdeutschitaliener? wenn bei euch Spaghettis, nur jeder Name mit "o" oder "i" aufhört, Francesco Vancelli, dann ist für euch die Erde rund.«
    »Ich bin Schweizer, Sabi Loulou. S-C-H-W-E-I-Z-E-R! Bei uns müssen die Wörter mit "li" enden. Man denke nur an Pfläumli, Käschtli, s´Feschtli und natürlich das Käse Fondue Kächli, und das habe ich bald gestrichen voll sag ich euch. Ich will wieder zurück in meine Schweiz!«
    »Jedenfalls steht fest liebste Maria Francesco Vancelli, Zouzou hat vorhin den Blechdeppen gestreichelt und ihm etwas Zartes zugeflüstert.«
    »Ich habe nur die "Petit mon Schouschou" zu die Flugzeug gesagt. Außerdem ist die  Flugzeug kein Blechdepp. Nur weil du nicht

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