Tanz der Aranaea (German Edition)
gesehen.«
Ich kannte die Vita von Lefebre nicht, und so erfand ich eine. Das er SDECE Agent war stimmte schon, aber weiteres von ihm war mir nicht bekannt.
»Warum mussten Sie Lefebre liquidieren?«
»Sind ihnen die Namen der KGB Agenten Oleg Waschiwilli und Ahmed Hikmat, bekannt?«
Leutnant Harrer übersetzte für seine Begleiter und ich sah, wie sich die Gesichtsfarbe von Boris Schuka veränderte. Aus dem so sympathisch wirkenden Russen wurde rein vom Gesichtsausdruck ein reißender Steppenwolf.
»Wir kennen Oleg Waschiwilli und Ahmed Hikmat nicht. Was ist mit ihnen?«, antwortete Harrer.
»>Lefebre hat Waschiwilli und den Iraker Hikmat in Algier erschossen. Ich habe am Sonntag vom Flugplatz Maison Blanche aus, die Suche nach Lefebre aufgenommen. Lefebre fuhr am Montag mit der Eisenbahn nach Bejaia und ich bin ihm gefolgt bis zu den Höhen des Djebel Gouraya. Er beobachtete mit dem Fernglas die Küste und dabei habe ich ihn mit der Drahtschlinge erwürgt. Was er allerdings dort zu suchen hatte, kann ich ihnen beim besten Willen nicht sagen. Ich weiß es nicht, Herr Leutnant!«
»Was glauben Sie Herr Vancelli, warum hat Lefebre die beiden Männer erschossen?«
»Ich kann es nur vermuten, Herr Leutnant. Die Franzosen haben nach Indochina und den afrikanischen Kolonien so ziemlich alles verloren, dass eine Grand Nation verlieren kann. Um dies einigermaßen zu kompensieren, verteilte man in die verlorenen Länder großzügig eigene Agenten. So auch geschehen in Algerien. Der Franzose Lefebre war einer der Führungsoffiziere des französischen SDECE in Algerien. Frau Rachmanikoff sagte es jedenfalls so.«
»Welches Interesse kann das KGB Büro Schweiz daran haben? Es ist nicht die Aufgabe des Büros Schweiz, in Algerien aktiv zu werden! Und warum haben Sie es ausgeführt?«
»Ich weiß nicht, ob Frau Rachmanikoff-Knöpfler in Abstimmung mit Moskau oder den hiesigen Stellen handelte. Geht mich auch nichts an. Wenn nicht, dann können die Motive der Frau Rachmanikoff-Knöpfler nur im Privaten Bereich liegen. Sie hat mir anvertraut, dass Oleg Waschiwilli ein enger Freund von ihr gewesen ist. Sie wird es aus persönlichen Gründen veranlasst haben. Ich habe es mehr aus finanziellen, getan.«
»Kommt dies bei ihnen öfters vor, Herr Vancelli?«
»Ja, Herr Leutnant. Wenn die Summe stimmt!«
»Was bedeutet ihr Telefonat und die Bemerkung: „Der Walfisch liebt das weite Meer“ , und was bedeutet: „ Er soll die Strände meiden?“« <
»Mit dem Walfisch bin ich gemeint. Ich habe meine Arbeit erledigt und sollte von einem Schiff abgeholt werden. Wie, das wäre in weiteren Gesprächen bekannt geworden. Man antwortete mir aber lediglich: „Er soll die Strände meiden“. Das war für mich das Zeichen, dass ich nicht mit einem Schiff abgeholt würde, sondern zusehen müssen, wie ich aus eigener Kraft das Land verlassen könne.«
»Wir werden das alles überprüfen, Herr Vancelli. Bis dahin muss ich Sie bitten, mit ihrem Aufenthalt im Keller vorlieb zu nehmen.«
»Können Sie mir noch ein paar trockene Kleider und eine Kleinigkeit zum Essen, bereitstellen?«
»Das lässt sich machen! Noch eine Frage, wo befinden sich die Leichen von Waschiwilli und Hikmat?«
»Die beiden Leichen dieser Herren, liegen in einem Waldstück bei Bouzareah, nur wenige Kilometer von Algier entfernt.«
»Woher wissen Sie das, Herr Vancelli? Ich nehme nicht an, dass Sie dabei waren, oder?«
»Nein, selbstverständlich nicht. Ich wurde erst kurz danach mit der Liquidierung Lefebres beauftragt. Frau Rachmanikoff unterhält einen Maulwurf im SDECE in Paris. Von dort erhielt sie die Information, das Lefebre mit einem Schiff an der Küste von Bouzareah landen wolle, um einige Dinge in Algerien für den SDECE zu klären. Fragen Sie mich bitte nicht um welche Angelegenheiten es sich hierbei handelt. Ich weiß es nicht. Jedenfalls informierte Frau Rachmanikoff ihre oberste Dienststelle in Moskau und daraufhin wurden die Agenten Waschiwilli und Hikmat in Richtung Algerien, in Bewegung gesetzt. Per Funknachricht, meldeten sie die Ankunft von Lefebre mit einem kleinen Schiff am Küstenstreifen, in der Nähe von Bouzareah. Von da an war Funkstille und Waschiwilli und Hikmat haben sich nicht mehr gemeldet. Bei meinem anschließenden Auftrag, Lefebre zur Strecke zu bringen, bin ich zuerst nach Bouzareah gefahren und habe die Gegend nach den beiden KGB Agenten aus Moskau abgesucht und die verkohlten Leichen in ihrem verbrannten Wagen
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