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Tanz der Liebenden

Tanz der Liebenden

Titel: Tanz der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Sajlo-Lucich Nora Roberts
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während er aus dem Raum flitzte, rief er laut seine Befehle.
    „Das ist einer, der immer den Ton angeben muss.“
    Natasha lachte. „Mama, sie alle wollen immer den Ton angeben. Wie hält Brody sich, Kate?“
    „Er unterhält sich mit Onkel Alex.“ Sie fischte sich einen Crouton aus der Schüssel. „Ist er nicht süß?“
    „Er hat klare Augen“, sagte Nadia. „Direkt, warmherzig. Und er erzieht seinen Sohn gut. Du hast Geschmack bewiesen.“
    „Ich habe ja auch von den Besten gelernt.“ Sie küsste Nadia auf die Wange. „Danke, dass ihr ihn willkommen heißt.“
    Nadia fühlte ihr Herz seufzen. „Geh und deck den Tisch mit den Kindern. Sonst denken dein junger Mann und sein Sohn noch, bei uns gäbe es nichts zu essen.“
    „Sie werden sich schon bald vom Gegenteil überzeugen können.“ Sie naschte noch einen Crouton, küsste ihre Mutter auf die Stirn und huschte aus der Küche.
    „Nun …“ Nadia guckte in einen Topf. „Bald werden wir wohl auf ihrer Hochzeit tanzen können. Du bist zufrieden mit ihm?“
    „Aber ja.“ Natasha konnte kaum erkennen, was sie da mit dem Salat tat. „Er ist ein guter Mann, und er macht sie glücklich. Ehrlich gesagt, wenn ich jemanden für sie hätte aussuchen müssen, wäre ich auch bei Brody angekommen. Ach, Mama …“ Mit tränenfeuchten Augen blickte sie zum Herd hinüber. „Sie ist mein Baby.“
    „Ich weiß, ich weiß.“ Nadia eilte zu ihrer Tochter und bot ihr eine Ecke ihrer Schürze an, während sie die andere dazu benutzte, die eigenen Tränen abzutupfen.
    Die kommende Woche arbeitete Kate hart, sie freute sich darauf, die Türen für ihre ersten Schüler öffnen zu können. Das Tanzstudio war fertig, die Böden glatt und schimmernd, an den Wänden hingen blitzende Spiegel. Ihr Büro war eingerichtet und durchorganisiert, die Umkleideräume mit allem Nötigen ausgestattet.
    Und jetzt war auch die Schrift auf dem Vorderfenster angebracht:
    Kimball School of Dance
    Sie stand auf dem Bürgersteig, die Handflächen aneinander gepresst und las. Las noch einmal. Und noch mal.
    „Entschuldigung, Miss …?“
    „Hm?“ Gedankenverloren blinzelte Kate und drehte sich langsam um. Eine Frau kam über die Straße. Oh nein, die Frau, die vorbeigekommen war, als Brody sie wie einen Sack auf seiner Schulter getragen hatte …! „Oh. Ja. Hallo.“
    „Hallo. Wir haben uns noch nicht richtig vorgestellt.“ Man sah der Frau an, dass sie sich genauso unwohl fühlte wie Kate. „Ich bin Marjorie Rowan.“
    „Kate Kimball.“
    „Ja, ich weiß. Ihren Freund kenne ich auch schon. Der Vermieter hat ihn mal wegen einer Reparatur vorbeigeschickt.“
    „Aha.“
    „Nun, ich habe im Geschäft Ihrer Mutter eine Broschüre mitgenommen. Meine Tochter – Audrey, sie ist acht – redet schon die ganze Zeit darüber, dass sie Ballettunterricht nehmen will.“
    Zuerst kam die Erleichterung. Diese Unterredung drehte sich also nicht um Erregung öffentlichen Ärgernisses, sondern nur um eine potenzielle neue Schülerin.
    „Wir können uns gern darüber unterhalten. Oder wenn Sie möchten, rede ich auch erst mit Ihrer Tochter. Nächste Woche fangen die ersten Klassen an. Möchten Sie hereinkommen, sich das Studio ansehen? Kommen Sie, dann können Sie mir von Ihrer Audrey erzählen.“
    „Danke. Sie kommt bald aus der Schule zurück. Das wird eine wunderbare Überraschung für sie sein.“ Marjorie folgte Kate ins Haus. „Wissen Sie, als kleines Mädchen wollte ich auch immer Ballettunterricht haben. Aber wir konnten es uns damals nicht leisten.“
    „Warum holen Sie das jetzt nicht nach?“
    „Jetzt?“ Marjorie lachte leise auf. „Ich bin zu alt für Ballettunterricht.“
    „Es ist eine gute Übung, hält fit und in Form. Und es macht Spaß. Dafür ist niemand zu alt. Sie scheinen doch eine ganz passable Figur zu haben.“
    „Man tut, was man kann.“ Marjorie sah sich mit einem verträumten Lächeln in dem Studio um, sah die Ballettstangen, die Spiegel, die gerahmten Fotos. „Ich kann mir vorstellen, dass es großen Spaß machen würde. Aber ich kann mir keinen Unterricht für uns beide leisten.“
    „Kommen Sie mit durch in mein Büro. Darüber werden wir uns bestimmt einig werden.“
    Eine knappe Stunde später spurtete Kate nach oben. Sie musste ihr Glück mit jemandem teilen, und Brody war der Auserkorene. Sie hatte nicht nur zwei neue Schüler – ihr erstes Mutter-Tochter-Team –, sondern auch eine neue Idee für ihr Angebot.
    Familienkurse.
    Sie rannte durch das

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