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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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prangte ein massives gewölbtes Höhlendach, an dem facettenreiche Kristalle funkelten.
    Die Farbe des Gewässers spiegelte sich in den Augen des Fährmanns wider. »Eure Mutter hat mich für Euch um die Gunst von Beistand und Unterstützung gebeten. Ihr verlangt nun von mir, mehr über unsere Lehren zu erfahren. Somit will ich das tun. Doch ich stelle eine Bedingung.«
    »Und welche?« fragte Axis vorsichtig. Sowohl Sternenströmer als auch Rivkah hatten ihn vor dem listenreichen Charoniten gewarnt. Und daß er gern in Rätseln spräche.
    »Ich werde Euch alles beibringen, was Ihr verlangt. Doch auch ich will eines von Euch verlangen. Was immer ich Euch lehre, darf allein Euch und Eurer Sache dienen, aber niemand anderem. Wenn Ihr auf die Oberwelt zurückkehrt, dürft Ihr nichts davon Sternenströmer oder irgendeinem anderen ikarischen Zauberer verraten. Meine Kunde ist allein für Euch und Eure Kinder bestimmt. Erklärt Ihr Euch einverstanden?«
    »Warum verlangt Ihr das von mir?«
    Die Augen des Fährmanns funkelten. »Meine Beweggründe gehen Euch nichts an. Also, seid Ihr einverstanden? Oder zieht Ihr es vor, von mir sofort auf die Oberwelt zurückgebracht zu werden?«
    »Gut, ich verspreche es Euch. Nur meine Kinder sollen davon erfahren.«
    »Gut. Und was genau wünscht Ihr von mir zu erfahren?«
    »Euren Namen.«
    »Einst hieß ich Orr, und wenn es Euch gefällt, dürft Ihr mich auch so nennen. Und die nächste Frage?«
    Der Krieger sah sich um. Auf dem riesigen See hielt sich außer ihrem Boot niemand auf. Er hatte auch auf den Fahrten durch die Kanäle keine andere Fähre zu sehen bekommen. »Wo stecken all die anderen Charoniten?«
    »Ich bin die Charoniten, Axis Sonnenflieger. Nicht der letzte meiner Art oder der letzte, der von uns übriggeblieben ist, sondern die Gesamtheit meines Volkes. Wir alle befinden uns hier drin.« Er tippte sich auf die Brust.
    Axis sah ihn erstaunt an, beschloß aber, nicht weiter darauf einzugehen. »Orr, worum handelt es sich bei diesen Wasserstraßen?«
    Zu seiner großen Überraschung verzog der Fährmann sein Gesicht zu einem Lächeln. »Sie stellen kein so großes Geheimnis dar, wie Ihr vermutet. Die Kanäle sind nur so gründlich vor den Augen der Menschen verborgen, daß sie lediglich eine vage Erinnerung daran besitzen. Wann immer jemand von der Oberwelt zufällig an sie denkt, sieht er sie nur hinter einem mysteriösen Schleier.«
    »Dann klärt mich auf.«
    »Ihr seid sehr ungeduldig, Axis. Das habt Ihr wohl von Eurem Vater.«
    Der Krieger hatte bereits herausgefunden, daß der Charonite keine allzu hohe Meinung von Sternenströmer hatte. »Vergeudet nicht meine Zeit mit Rätseln, Orr.«
    Der Fährmann seufzte und zog gründlich und in aller Ruhe seinen rubinroten Umhang zurecht. »Ihr wißt doch bestimmt, was es mit dem Sternentanz auf sich hat?«
    »Ja. Ich höre diese Musik den ganzen Tag über, und sie huscht auch durch meine Träume.«
    »Dann dürfte Euch auch bekannt sein, daß die ikarischen Zauberer Musik dazu einsetzen, die Muster des Sternentanzes nachzuahmen. Die Wasserwege spielen dieselbe Rolle wie die Musik, sind aber im Gegensatz zu dieser sichtbar. Wenn man die Kanäle befährt, reist man sozusagen durch das Muster des gerade gewünschten Liedes.«
    »Also existiert für jede Melodie eine in der Gestalt entsprechende Wasserstraße?«
    »Ja«, bestätigte Orr, wenn auch nach leisem Zögern.
    »Als Zauberer habe ich die Lieder gelernt, und jedes steht für einen bestimmten Zweck. Ich gebrauche eine Melodie, um mir die Energie des Sternentanzes zunutze zu machen. Die Lieder dienen als Vermittler, um die Sternenenergie dem von mir gewünschten Ziel zuzuführen.«
    »Ja, ja, das ist mir bekannt.«
    »Und die Kanäle stellen lediglich ein anderes Vermittlungs- oder Leitungssystem dar, ja? Statt ein Lied zu singen, befahre ich einfach die Wasserstraße, die für meinen Zweck die geeignete ist? Jeder Kanal wäre damit für eine bestimmte Sache bestimmt …«
    »Richtig. Bei den Wasserwegen handelt es sich lediglich um eine andere Form, sich den Sternentanz dienstbar zu machen. Die ikarischen Zauberer singen ihre Lieder, und die Charoniten befahren die Kanäle. Unsere Methode ist allerdings, nun ja, ein wenig schwerfälliger.«
    »Im Krallenturm haben Sternenströmer und Morgenstern mir alle Lieder beigebracht, die sie kennen. Aber es ist nur eine begrenzte Anzahl.«
    Orrs violette Augen leuchteten. »Wirklich, nur eine begrenzte Anzahl? Wie viele

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