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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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gehetzt hat«, entgegnete Magariz leise.
    Aschure versorgte Morgensterns Wunde. Sternenströmer setzte sich so lange auf die Bettkante. Er konnte einfach nicht den Blick vom gerundeten Bauch der jungen Frau wenden. Ohne Zweifel wuchs ein Zauberer in ihr heran. Wer würde ihm etwas vorsingen, wenn Axis nicht rechtzeitig hierher zurückkehrte? Sternenströmers Finger zuckten.
    Sofort hob Sicarius, der zwischen ihnen lag, den Kopf, und der Zauberer blinzelte erschrocken.
    »Wie seid Ihr an die Hunde geraten?« fragte er.
    Aschure hielt im Verbinden inne. »Ihr meint die Alaunt? Nun, als Ogden, Veremund, Rivkah und ich über die Wildhundebene zogen, tauchten sie eines Nachts auf und haben uns umzingelt. Wir fürchteten schon, sie wollten uns angreifen, aber dann haben sie sich statt dessen mir angeschlossen. Ich schätze sie seitdem als sehr treue und zuverlässige Gefährten.«
    Morgenstern und ihr Sohn sahen sich kurz an. Wolfsterns Hunde hatten sich der jungen Frau angeschlossen, die seinen Bogen trug?
    Die alte Ikarierin wußte aber auch, welche Gefühle Aschure bei Sternenströmer und bei Axis auslöste, und so stellten sich ihr immer mehr Fragen.

28 D IE T ORWÄCHTERIN

    »Niemand kehrt von den Toten zurück!« rief Orr. »Und was ist mit Wolfstern?« erwiderte Axis. »Wer det Ihr mir nun helfen, oder nicht?«
    »Ihr könntet Euch bei dem bloßen Versuch selbst ums Leben bringen«, erklärte der Fährmann und gewann seine Fassung wieder. »Und den Weg dorthin kennt Ihr auch nicht.«
    »Ich habe meinen Ring«, sagte der Krieger ganz ruhig.
    »Der wird mir den Weg weisen. Ich habe ein Ziel, und deswegen wird der Reif mir die richtige Melodie zeigen.«
    Der Charonite schüttelte den Kopf. »Nicht für jedes Unternehmen findet sich ein Lied. Das habe ich Euch doch bereits zu verstehen gegeben. Ihr sagt, Ihr hättet Freierfall einst versprochen, ihn zurückzubringen. Wann und unter welchen Umständen war das?«
    Axis berichtete ihm nun von den Vorfällen auf dem Turm von Gorken. Wie Bornheld den jungen Ikarier dort heimtückisch von hinten mit dem Schwert durchbohrt hatte. 
    »Als er in meinen Armen lag, bat er mich, Sternenströmer zu suchen. Und dann fügte er noch etwas Merkwürdiges hinzu: Der Fährmann schuldet Euch etwas. Erlernt die Geheimnisse und Mysterien der Wasserstraßen, und bringt mich heim! Ich erwarte Euch am Tor.
    Bringt mich zurück zu Abendlied. Versprecht mir das!« 
    »Wer ist Abendlied?« wollte Orr wissen.
    »Freierfalls Base und Liebste. Und meine Schwester. Die beiden wollten heiraten.«
    Der Charonite unterdrückte ein Lächeln. Ach ja, natürlich. Ich hatte ganz vergessen, wie sehr die Sonnenflieger sich zueinander hingezogen fühlen. 
    »Und dann habt Ihr ihm das also einfach versprochen?«
    Der Krieger nickte. »Er lag im Sterben, und durch meine Schuld verlor er sein Leben.«
    »Und Ihr habt damals kaum ein Wort von dem verstanden, was er Euch noch zu sagen hatte?«
    »Nein, denn ich war meinem Vater ja noch nicht begegnet und hatte gerade mal eine erste Ahnung von dem, was in mir steckte. Das Tor oder die Kanäle waren mir vollkommen unbekannt … Selbst jetzt weiß ich kaum, was Freierfall mit dem Tor gemeint hat. Etwa das Sternentor hier?«
    Axis und der Charonite standen mit einem Mal wieder in der Nähe des Toraufbaus, durch dessen Hauptöffnung sie hereingekommen waren.
    Orr verschränkte seine Arme unter seiner Kutte und stand geraume Zeit tief in Gedanken versunken da. Gerade als sein Lehrling ihn schon ansprechen wollte, hob er den Kopf. Das Violett war fast völlig aus seinen Augen verschwunden, und sie wirkten seelenlos und leer.
    »Freierfall hatte das Sternentor bestimmt noch nie gesehen. Kein Ikarier, ob Zauberer oder nicht, findet jemals den Weg dorthin. Wie kommt Ihr also darauf, daß er das Sternentor gemeint haben könnte?« Seine Stimme klang so kalt wie seine Augen dreinblickten.
    Der Krieger wußte nicht so recht, was er sagen sollte. Warum benahm sich der Fährmann so eigenartig? 
    »Freierfall hat diese Worte mit seinem letzten Atemzug gesprochen …« Seine eigene Stimme hörte sich träge an. Aber er wich dem leblosen Blick des Charoniten nicht aus. »Vielleicht stand seine Seele ja schon vor diesem geheimnisvollen Tor. Wenn Ihr von mir eine Erklärung verlangt, so ist dies die einzige, die ich Euch geben kann. Der junge Ikarier redete von dem Tor, weil er sich bereits davor befand.«
    Orr nickte. »Ja, das scheint mir auch die

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