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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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die südlichen Ebenen erreichten.
    In den Monaten vor der Belagerung Gorkens hatten Bornheld und der Fürst umfangreiche Vorkehrungen getroffen, um auf alles vorbereitet zu sein. Zu den weniger angenehmen Dingen hatte der Rückzug aus der Festung gehört. Doch weder der eine noch der andere hatte gewußt, in welche Richtung man sich nach Süden durchschlagen sollte. Entweder durch Mittelichtar bis nach Jervois oder östlich entlang der Eisdachalpen und durch die Wildhundebene bis nach Skarabost? Am Ende der Überlegungen hatte der Herzog entschieden, daß entlang beider Routen Depots angelegt werden sollten. Und während nun Bornheld nach Jervois zog und sich der Reserven seines Herzogtums bedienen konnte, erfreuten sich Belial und seine Truppe der Vorratslager an der zweiten Route.
    Der Herzog würde außer sich geraten, wenn er erführe, daß ausgerechnet die Männer von seiner Umsicht profitierten, die ihn schmählich verraten und sich sogar mit den Unaussprechlichen zusammengetan hatten.
    Zur allgemeinen Überraschung störten die Geisterwesen Belial und seine Truppe auf deren Weg nach Osten und dann Süden kaum. Das konnte den Leutnant aber nicht sonderlich beruhigen. Lieber hätte er gewußt, was die Skrälinge gerade vorhatten. Oder war ihnen bei der Schlacht auf den Eisfeldern oberhalb von Gorken ein solch empfindlicher Schlag versetzt worden, daß sie sich nun in ihr Lager zurückgezogen hatten, um sich die Wunden zu lecken? Viel wahrscheinlicher schien, daß Gorgrael weitere Truppen zusammenzog, um über Ichtar ins Land selbst einzufallen. Belial strich sich das Haar mit einer Handbewegung aus der Stirn, und dabei fiel ihm der grüne Faden ins Auge, den er sich auf Geheiß Faradays an den Ärmel gebunden hatte. Vielleicht schützte ihn und die Seinen ja immer noch die Macht der Mutter … Aus welchem Grund auch immer: die Kreaturen hatten es dabei belassen, Nachzügler und Versprengte zu überfallen, die Haupttruppe jedoch nicht.
    Während sie an den Eisdachalpen entlangmarschiert waren, hatten die ikarischen Luftaufklärer mit ihnen Verbindung gehalten und sich abends zum Mahl zu ihnen gesellt. Vorher hatten nur Belial und Magariz jemals einen Vogelmenschen aus nächster Nähe gesehen: während der tragischen Begegnung auf dem Turm der Burg. Als dann an den ersten beiden Abenden Luftaufklärer mitten im Lager gelandet waren, hatte das gehöriges Aufsehen erregt. Danach drängten die Männer in Scharen zu dem Leutnant und dem Fürsten, um sie mit Fragen zu bestürmen.
    Die Vogelmenschen hatten die unverhüllte Neugier der Soldaten mit Humor aufgenommen; denn eigentlich waren sie ja auch ziemlich neugierig auf die Menschen. So bestaunten die Aufklärer vor allem die Waffen und Rüstungen der Soldaten. Belial mußte sie davon abhalten, die Männer ebenso zu streicheln wie die Pferde – die Ikarier schienen solche Tiere noch nie gesehen zu haben.
    Bei jedem Besuch erstatteten die Aufklärer Belial Bericht über alles, was sie auf ihren Rundflügen in Erfahrung gebracht hatten. Sie erzählten ihm, wie es Axis in ihrem Krallenturm erging, obwohl er soviel Zeit mit seinem Vater verbrachte, daß kaum ein Ikarier ihn je zu Gesicht bekam. Dafür konnten sie ihn mit mehr Neuigkeiten über Aschure versorgen. Der Leutnant war immer noch fest entschlossen, von ihr eine Entschuldigung dafür zu verlangen, ihn damals in Smyrdon bei ihrer Flucht mit dem Awaren und dem Kind hinterrücks niedergeschlagen zu haben.
    Nachdem die Soldaten dann vor zweieinhalb Wochen in die Wildhundebene abgebogen waren, hatten die Vogelmenschen sich bei ihnen nicht mehr eingestellt. Ikarier entfernten sich nicht gern allzu weit von der heimatlichen Sicherheit des Hochgebirges. Belial vermißte sie bald, nicht nur wegen ihrer Berichte, sondern auch, weil sie ihm jetzt als Flugaufklärer sehr nützlich gewesen wären.
    Der Leutnant suchte nach einem dauerhaften Stützpunkt für seine oder besser Axis’ Rebellenarmee. Nach dem Abschied von dem Axtherrn am Fuß der Eisdachalpen hatte er zunächst vorgehabt, nach Smyrdon und den dortigen Getreidefeldern zu ziehen. Aber dann erschien ihm Sigholt doch sinnvoller. Die Festung ließ sich leichter verteidigen und besaß bessere Übungs- und Unterbringungsmöglichkeiten für seine Truppe. Und die Aussicht, tagtäglich mit den Dorfbewohnern aus Smyrdon zu tun zu haben, erschien ihm wenig verlockend. Ganz zu schweigen davon, daß seine Armee mittlerweile für eine Sache kämpfte, die den

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