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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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spreche hier vielmehr von der Bruderschaft des Seneschalls und dem Herzog von Ichtar, die sich mir mit allem in den Weg stellen werden. Und nicht nur mir, sondern uns allen. War es nicht der Seneschall, der die Menschen aus Achar während der Axtkriege dazu bewegte, Euch aus Tencendor hinauszujagen? Deswegen wird der Seneschall auch jetzt dagegen sein, Euch wieder aufzunehmen. Und sie werden uns Bornhelds Heer entgegenwerfen.«
    »Was ist mit Priam?« wollte jemand wissen.
    »Priam kann sich nicht gegen den Seneschall und Bornheld gleichzeitig stellen. Nein, meine Freunde, uns erwarten zwei große Schlachten. In der ersten müssen wir die drei Völker gegen den Widerstand des Seneschalls und des Herzogs vereinen. Und in der zweiten müssen wir unsere vereinte Macht gegen Gorgrael ins Feld führen.«
    Wieder schwieg der Krieger für einen Moment, um den Vogelmenschen die Gelegenheit zu geben, sich dazu zu äußern. Aber zu seiner Verwunderung saßen sie jetzt alle ganz still da und harrten weiteren Worte.
    »Wenn Ihr Tencendor wollt, dann müßt Ihr auch dafür kämpfen. In diesem Sommer bereits können die Ikarier wieder zurück nach Süden. Eine Armee von Achariten wartet bereits auf uns. Sie ist eingeschworen auf mich, den Sternenmann.« Er wandte sich an Weitsicht, den ältesten Geschwaderführer, der hoch über den anderen Ikariern saß. »Weitsicht, was haben Eure Fernaufklärer über Belial und seine Truppe in Erfahrung gebracht?«
    Der Offizier erhob sich. Seine schwarzen Augen, Haare und Haut verliehen ihm im Verein mit der schwarzen Uniform das Aussehen eines Raubvogels. Weitsicht salutierte vor Axis und berichtete.
    »Meine ikarischen Landsleute, heute morgen haben fünf unserer Fernaufklärer, die sich auf den langen und gefährlichen Weg zu den Urqharthügeln begeben hatten, erstaunliche Nachrichten mitgebracht. Axis’ Armee, die zur Zeit von seinem treuen Leutnant Belial und Fürst Magariz befehligt wird …«
    Tief unter ihm erbleichte Rivkah, als sie den Namen von Bornhelds Festungskommandanten hörte.
    »… haben die uralte Festung Sigholt besetzt. Sigholt lebt, liebe Freunde, und erwartet uns. Unser erster Schritt hinein nach Tencendor ist getan!«
    Wieder brach unbeschreiblicher Jubel aus, aber diesmal ließ der Krieger die Vogelmenschen nicht mehr so lange gewähren.
    »Ikarier!« brüllte er. »Hört mich an! Von Sigholt aus werden wir Tencendor wiedervereinen. Und mit dieser Festung als Ausgangspunkt werden wir Bornheld und den Seneschall in die Knie zwingen!«
    Aha, dachte Aschure, das hat er also damit gemeint, als er sagte, sein erstes Ziel in diesem Krieg seien nicht unbedingt die Skrälinge. Nun, was mich betrifft, bereitet es mir wohl keine Kopfschmerzen, den Seneschall zu vernichten.
    »Und Sigholt wird auch der Ort sein, wo die Lawine losbrechen wird, die Tencendor vereint und Gorgrael aus dem Land jagen wird.«
    Stolz und edel stand Axis in der Mitte des goldenen Runds. Sein Hemd leuchtete, und die blutrote Sonne flammte auf seiner Brust. Noch einmal hob er beide Arme, um sich wieder an das Volk der Ikarier zu wenden.
    »Ich bin der Sternenmann, und ich werde Euch heim nach Tencendor führen. Dies verspreche ich Euch, Ikarier. Werdet Ihr mir folgen?«
    Der nun folgende Beifallssturm ließ keinen Zweifel offen. Alle Vogelmenschen sprangen auf und schrien Axis’ Namen.
    Seine Familie, die in der ersten Reihe saß, betrachtete ihren Sproß mit gemischten Gefühlen. Rivkah und Sternenströmer war der Stolz deutlich anzumerken, einen solchen Sohn zu haben. Morgenstern betrachtete ihn mit Bedauern darüber, daß hier eine Ära zu Ende ging. Das Leben der Ikarier würde nie mehr so sein wie bisher. Abendlied mußte an Freierfall denken. Axis hatte ganz und gar den Platz ihres ermordeten Geliebten eingenommen, aber hätte Freierfall jemals die bekanntermaßen uneinigen Vogelmenschen derart vereinen können?
    Rabenhorst dachte ebenso wie seine Mutter daran, daß seine Zeit vorbei war. Heute nacht hatte er miterlebt, wie seine Macht im Niedergang begriffen war. Er mochte zwar noch der Krallenfürst sein, aber in Wahrheit hielt Axis nun die Macht über das Volk der Ikarier in Händen. Der junge Mann hatte sie bereits an sich gerissen und würde sie nicht mehr loslassen. Wie Abendlied kam auch ihm sein Sohn Freierfall in den Sinn. Er ließ Schultern und Flügel hängen.
    Axis hob die Arme, um Ruhe zu erbitten.
    »Geht in Frieden, Ikarier. Ich danke Euch für Eure Unterstützung.«
    »Wann kehren

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