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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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Haars oder den Klang ihres Lachens zu erinnern.
    Ramu ließ sich Zeit, schien er sich doch nicht ganz sicher zu sein, wieviel er preisgeben durfte. Dann berichtete er seinen Zuhörern von der Bedeutung, die die Haine für die Awaren hatten; und wie die Kinder, deren magische Fähigkeiten bekannt geworden waren, vor die Mutter geführt wurden, um sich mit ihr zu verbinden. Der Farnbruchsee, eines der vier magischen Gewässer in Achar, liege südlich von Awarinheim in den Farnbergen, und so seien die Awaren gezwungen, sich heimlich durch Achar zu bewegen, um dort zur Mutter zu gelangen.
    »Und Rivkah hat Euch bei diesen Reisen geholfen?« fragte Axis und lächelte seiner Mutter zu.
    »Ja«, bestätigte der Magier. »Seit vielen Jahren schon verbringt sie die Sommermonate bei uns und bietet sich an, eines oder zwei Kinder über die Ebene von Skarabost zum Farnbruchsee zu geleiten.«
    »Und niemand in Achar hat jemals geahnt«, bemerkte der Krieger, während er den Blick in die Flammen richtete, »daß Prinzessin Rivkah, die ehemalige Herzogin von Ichtar, in ihrer Verkleidung steckte … Wolltet Ihr eigentlich nie nach Hause, Mutter?«
    »Ich hatte mit meinem früheren Leben abgeschlossen, mein Sohn, und wer war mir denn in der alten Heimat noch geblieben? Euch mußte ich doch für tot halten. Hätte ich gewußt, daß Ihr lebt und es zu großem Ansehen gebracht hattet, wäre ich den ganzen Weg zu Fuß bis zum Turm des Seneschalls gelaufen und hätte dort verlangt, zum Axtherrn vorgelassen zu werden.«
    Danach sprach für eine Weile niemand, bis Aschure schließlich Ramu aufforderte, doch seine Geschichte wieder aufzunehmen und von der Nacht zu erzählen, in der er Faraday vor die Mutter geführt hatte. Seit die junge Frau in einer Vision gesehen hatte, wie Faraday während des Angriffs der Skrälinge den Erdbaum erweckte, war sie von ihr und allem, was mit ihr zu tun hatte, fasziniert.
    Der Aware erzählte nun so eindringlich von jener schicksalsschweren Nacht, als habe sich jeder Moment davon in sein Gedächtnis eingebrannt. Wie er Faraday auf Drängen von Jack und Yr einer Probe unterzogen und dabei zu seiner großen Verwunderung festgestellt habe, daß sie sich so gut mit den Bäumen zu verständigen vermochte, als sei sie selbst eine Awarin. Wie die junge Edle und die Mutter sofort eine Verbindung miteinander eingegangen seien. Wie die Mutter den See erweckt habe und er, Faraday und die kleine Schra durch ihn hindurch in den Heiligen Hain gelangt seien.
    Ramus Geschichte fesselte die anderen von Anfang bis Ende.
    »Ihr seid also durch smaragdgrünes Licht gewandelt und im Hain wieder aufgetaucht?« fragte Aschure staunend. Von solcher Zauberkraft hatte sie noch nie gehört.
    Der Magier berichtete weiter, wie die Gehörnten Faraday begrüßt hätten und der älteste und würdigste unter ihnen, dem man den Rang an seinem silberfarbenen Fell ansah, Faraday die magische Schale geschenkt habe.
    »Mit dieser Schale vermag die Edle nicht nur die Mutter, sondern auch den Heiligen Hain zu erreichen, sobald sie mit ihnen in Verbindung treten will.«
    »Niemals zuvor ist ein Mensch wohl so ausgezeichnet worden«, bemerkte Aschure voller Staunen und Bewunderung.
    Ramu legte ihr eine Hand auf die Schulter. Er mochte die einsame junge Frau immer mehr und wünschte sich nichts sehnlicher, als daß die Awaren sie in ihrer Mitte aufnehmen würden. Aschure hatte ihm einmal das Leben gerettet, doch seine Zuneigung zu ihr ging weit über schiere Dankbarkeit hinaus. »Ja, sie ist wahrhaft gesegnet.«
    Axis starrte auf Ramus Hand, die immer noch auf Aschures Schulter ruhte. Mit Mühe konnte er den Magier dann selbst ansehen. »Welche Rolle hat die Prophezeiung für Faraday vorgesehen? Stellt sie nur als Baumfreundin ein Verbindungsglied zur Mutter dar?«
    »Nein, noch viel mehr Aufgaben erwarten sie«, antwortete Veremund anstelle des Awaren. »Genau wie Euch. Konzentriert Euch nur auf Euren Weg, und laßt die anderen unter Anleitung der Prophezeiung den ihren finden.«
    Der Krieger nickte. »Hat Faraday denn die magische Schale schon einmal eingesetzt, Ramu? Ist sie in den Heiligen Hain zurückgekehrt?«
    »Ja«, antwortete der Magier, »das hat sie und das ist sie. Schon mehrere Male. Jedesmal, wenn Faraday die Schale benutzt, spüre ich das.«
    Ogden und Veremund betrachteten den Awaren genauer. Ihr könnt es fühlen? dachte der Dicke. Da möchte ich wetten, daß Ihr auch spürt, wie Ihr Euch verändert. Wie lange noch, bis auch Ihr

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