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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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Gorgraels Macht reicht nicht so weit nach Süden, wie wir befürchtet haben.«
    Der Krieger wirkte sichtlich erleichtert. »Sehr schön.« Sein Vater sah ihn eigentümlich an. Axis hatte zwar der Großen Versammlung mitgeteilt, daß er sich bei den Charoniten weiter ausbilden lassen wolle, ansonsten aber wenig über seine Pläne nach Beltide verlauten lassen. Natürlich wußten alle, daß er die Ikarier und Achariten vereinen wollte, aber dazu mußte er erst Bornheld besiegen. Wann wollte er sich ihm stellen? Und wie wollte er das bewerkstelligen?
    »Kommandant!« rief Weitsicht und unterbrach Sternenströmers Gedankengänge. »Ihr seid eingetroffen, dem Himmel sei Dank.«
    Axis wandte sich dem Geschwaderführer sofort zu, um sich mit ihm zu besprechen. Er wollte, daß die Luftarmada diesmal die Feiernden nicht so ungeschützt ließ wie vor einiger Zeit bei den Jultidenriten. Deswegen ließ er sich jetzt von dem Offizier berichten, wie weit die Vorbereitungen für die Boden- und Luftüberwachung gediehen waren, die er noch im Krallenturm angeregt hatte.
    Während die beiden sich miteinander berieten, betrachtete Aschure mit gerunzelter Stirn unentschlossen das Treiben der Awaren und Ikarier.
    »Der Klan des Geistbaums schlägt seine Hütten für gewöhnlich unter den Bäumen auf«, sagte Ramu, »falls Ihr das noch nicht vergessen habt.«
    »Meint Ihr, ich könnte einfach …« fragte sie nervös.
    Der Magier lächelte sie aufmunternd an. »Sie werden sich bestimmt freuen, Euch wiederzusehen. Ganz besonders Fleat und Schra. Na los, worauf wartet Ihr denn noch?«
    Die junge Frau holte tief Luft und machte sich auf den Weg in die angegebene Richtung. Fleat und Schra würden sie sicher willkommen heißen. Aber wie stand es mit ihrem Häuptling Grindel? Oder mit Barsarbe, falls sie auch gerade mit dem Klan unterwegs war?
    Rivkah eilte hinter ihr her. Der Geistbaum-Klan stellte schon seit Jahren ihre Ersatzfamilie dar, und sie freute sich immer, ihn wiederzusehen. Davon abgesehen machte Aschure ganz den Eindruck, als könne sie etwas Beistand gebrauchen.
    Als die beiden Frauen in der Menge verschwunden waren, trat Ramu zu Axis und legte ihm die Hand auf den Arm.
    Der Krieger warf ihm einen kurzen Blick zu und beendete dann die Besprechung mit Weitsicht. »Ihr habt gute Arbeit geleistet, Geschwaderführer. Wir beraten uns noch einmal eine Stunde vor Einbruch der Dämmerung. Ehe die Riten beginnen.«
    Der Ikarier nickte, salutierte und zog sich zurück.
    Axis wandte sich nun an den Awaren, der ihn sprechen wollte.
    »Sternenmann, ich halte es für geboten, Euch unseren Magiern und Häuptlingen vorzustellen. Und ich will Euch auch vor den Erdbaum führen. Fühlt Ihr Euch bereit dazu?«
    Der Krieger nickte und strich unbewußt über die rote Sonne an seiner Brust, wie um sich Mut zu machen.
    Je näher Axis in Begleitung von Ramu und seinem Vater dem großen Steinkreis kam, der das Heiligtum des Erdbaums schützte, desto nervöser wurde er. Von den drei Völkern würden die Awaren am schwersten für seine Sache zu gewinnen sein. Vor tausend Jahren hatten die Axtschwinger unter ihrem damaligen Axtherrn und im Auftrag des Seneschalls Hunderttausende Bäume umgeschlagen und damit die großen Wälder von Tencendor fast vernichtet.
    Auch mußte er an Aschures Worte denken. Sie hatte sicher recht, wenn sie annahm, daß die Awaren ihm reserviert begegnen würden, weil der Sternenmann von den Ikariern und Menschen geschaffen worden war, und nicht von den Waldläufern. Ihr Blut rann in den Adern von Gorgrael dem Zerstörer, nicht aber in dem von Axis, ihrem Retter.
    Der Krieger hätte jetzt niemanden lieber als Faraday an seiner Seite gewußt. Sie würde ihm bestimmt helfen können, die Awaren zu überzeugen. Allein fühlte er sich dazu kaum in der Lage.
    Die Magier und Klanhäuptlinge erwarteten Axis im Innern des Steinrunds. Der Krieger spürte, wie sich alle Blicke auf ihn richteten, als er in die Mitte der heiligen Lichtung trat. Voller Ehrfurcht betrachtete er den Erdbaum, der sich riesengroß über dem Steinkreis erhob. Sein Lied erfüllte die Luft, nicht laut genug, um ein Gespräch unmöglich zu machen, aber doch so durchdringend, um in die Gedanken eines jeden einzudringen, der sich im nördlichen Awarinheim aufhielt – und auch um Gorgrael und seine Skrälinge fernzuhalten.
    Stellte der Erdbaum für die Awaren das allergrößte Heiligtum dar, so wurde er doch auch von den Ikariern zutiefst verehrt. Er war das lebende Symbol

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