Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
Vom Netzwerk:
Firmament. Eine leichte Brise wehte vom Burghof herauf und trug den Klang von Musik, Geschwätz und den Geruch von Speisen zu ihr. Es erinnerte sie daran, dass im großen Saal der Burg der Besuch des königlichen Ministers gefeiert wurde.
    Sie strich sich das vom Wind auf ihre Lippen geblasene Haar aus dem Gesicht. Ein Teil von ihr feierte mit und jubelte über die Gefangennahme der Verräter und die Befreiung ihres Bruders. Dennoch weinte ihre verwundete Seele darüber, dass sie Fanes Vertrauen und seine Liebe vielleicht für immer verloren hatte.
    An diesem Nachmittag hatte Rudd müde, aber entschlossen dem königlichen Minister das Kästchen mit den Unterlagen überreicht und all seine Handlungen erklärt. Außerdem hatte Fane Darwell und Thomas gebeten, dabei zu sein. In seine edelsten Gewänder gekleidet und mit schwankender Stimme hatte Thomas seinen Bericht abgeliefert. Danach hatte der Minister seinen Mut gelobt und ihn mit einem Stück vorzüglichen Landes belohnt, worauf Thomas mächtig stolz war.
    Darwell schien schockiert über das Ausmaß von Garmonns Verrat. Er hatte in seinen Ärmel geschluchzt, Garmonn enterbt und die Treue seiner Familie zum Königshaus beteuert, Thomas außerdem eine großzügige Entschädigung für Garmonns Grausamkeit angeboten.
    Rexana schloss ihre schmerzenden Augen und dachte daran, wie sehr Fane Rudd gelobt hatte. Stolz erfüllte ihre Brust. Fane hatte Rudd einen Helden genannt. Der königliche Minister hatte ihm zugestimmt und Rudd vom Verdacht des Verrates befreit. Ihr Bruder war nun ein freier Mann.
    Tränen rannen ihre Wangen herab. Sie hatte versucht, Fane dafür zu danken, doch er hatte sie mit solcher Trauer und solcher Sehnsucht angesehen, dass ihr die Worte im Hals stecken geblieben waren. Er schien entschlossen, die Mauer zwischen ihnen aufrechtzuerhalten, denn seit Darwells Ankunft am Abend zuvor hatte sie nur wenig von ihm zu Gesicht bekommen. Fane war erst spät zu Bett gegangen, er schien darauf gewartet zu haben, dass sie bereits schlief.
    Oh, wie sehr sie ihn liebte! Wie hätte sie wissen sollen, dass sich in einer ähnlichen Nacht, als die ganze Burg feierte und sie für Fane tanzte, ihr Leben für immer ändern würde?
    Die Türen des Gemachs gingen auf. Sie trocknete ihre Tränen und drehte sich um. Fane betrat den Raum, schloss die Türen und sah sie an. »Ihr wart bei den Feierlichkeiten nicht dabei, Liebste.«
    Hatte er sie vermisst? Ihr Puls fing wie verrückt zu jagen an. »Ich wurde müde und beschloss, mich früh zurückzuziehen. Ich dachte, Ihr würdet den Minister noch bis in die frühen Morgenstunden unterhalten.«
    »Er hat verstanden, dass die vergangenen Tage ein wenig anstrengend für uns gewesen sind. Euer Bruder hat angeboten, bei ihm zu bleiben und mit ihm anzustoßen.«
    »Oh.«
    »Um ehrlich zu sein, bin auch ich ein wenig müde.« Fanes gequälte Stimme zerrte an ihren aufgewühlten Nerven, lockte sie, zu ihm zu gehen und ihn anzuflehen, ihrer Liebe noch eine Chance zu geben. Doch bevor sie ein paar ungeschickte Schritte machen konnte, kam er auf sie zu. Mit seinem Daumen fuhr er den feuchten Weg entlang, den ihre Tränen genommen hatten, und schüttelte den Kopf. »Oh, Rexana.«
    Ihre Lippen bebten. »Fane.«
    Er sah sie ernst an. »Ich habe lange über unser Gespräch gestern nachgedacht. Ich habe einmal geschworen, Euch niemals gehen zu lassen, doch nun, da der königliche Minister hier ist, könnt Ihr ihn um eine Annullierung unserer Ehe bitten, wenn Ihr wollt.«
    »Niemals!« Ohne das geringste Zögern wies sie sein Angebot zurück. »Ich werde Euch nicht verlassen, Fane. Ich liebe Euch.«
    Sein Ausdruck wurde sanfter. »Seid Ihr Euch sicher, dass Ihr unsere Ehe wollt?«
    Mit Tränen in den Augen lächelte sie und nickte. »Für mich gibt es keinen anderen Mann als Euch.«
    Erleichterung und Stolz glänzten in seinen Augen. »Ich bin froh darüber, Gemahlin, denn ich habe begriffen, dass auch ich nicht ohne Euch leben kann.«
    Sie legte die Hände auf den Mund und versuchte ein Stöhnen zu unterdrücken.
    »Von jetzt an werden wir eine neue Runde unseres Tanzes beginnen, der sich auf Liebe und Vertrauen stützen soll, ja?«
    »Ja!«, jauchzte sie. »O Fane, ich habe Euch so sehr vermisst!«
    Er legte seine Arme um sie und zog sie an seine breite Brust. Tief atmete sie seinen würzigen Duft ein. Seine starke, männliche Ausstrahlung umhüllte sie, erfüllte sie und berührte sie tief in ihrem innersten Wesen. Unbändige Freude und der

Weitere Kostenlose Bücher