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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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sein Ziel zu verfolgen.«
    Rexana machte große Augen. »Wie habt Ihr davon erfahren? Thomas sagte mir, dass er wegen des Schneefalls nicht gesehen hätte, von wem er verwundet worden war.«
    »Garmonn erzählte es mir eines Nachts, als er sehr betrunken war. Er hat sich darüber kaputtgelacht, als wäre es ein toller Scherz. Er erzählte mir, dass er einen Bauern niedergeschossen hat, um Euch zu imponieren. Ich hatte Euch einen Monat zuvor geholfen, Thomas zu retten, und schloss daraus, dass er der Mann war, von dem Garmonn sprach.«
    Abscheu erfüllte Fane. Er schwor sich, Garmonn für seine Unbarmherzigkeit und seine düsteren Machenschaften zu bestrafen.
    Rexana verschränkte die Arme vor der Brust. Sie wirkte erschöpft. Fane zog sie an seine Seite und spürte, wie sie zitterte. »O Rudd, Garmonn hat mir gedroht, dich zu töten, wenn ich es irgendjemandem erzählte.«
    Rudds Blick verhärtete sich, als er auf Garmonns reglosen Körper herabsah. »Als er in jener Nacht davon sprach, wusste ich, dass ich so lange bei den Verrätern bleiben musste, bis ich ihren Betrug beweisen konnte.«
    »Eine sehr faszinierende Geschichte«, murmelte Fane. »Aber immerhin hattet Ihr geplant, mich zu töten.«
    »Es stimmt, ich hatte einen Plan entwickelt, aber ich wollte ihn nicht in die Tat umsetzen. Doch Garmonn begann mich zu verdächtigen, also musste ich sein Misstrauen zerstreuen.« Rudd zuckte die Achseln. »Ich bin vorhin nicht zum Kampf gestoßen, weil ich Euch töten wollte, sondern weil ich verhindern wollte, dass Garmonn gewinnt.«
    Leichte Verärgerung zerrte an Fanes Nerven. Er wäre mit Garmonn schon selbst fertiggeworden. »Bis jetzt habt Ihr mir noch nichts vorgetragen, was Eure Unschuld beweisen könnte, Villeaux.«
    »Ich bin im Besitz von Unterlagen, die ich dem König schicken wollte, aber nun werde ich sie Euch übergeben.«
    »Und wo sind sie?«
    Rudd sah Rexana an. »Ich brauche deine Brosche.«
    Sie fummelte an dem goldenen Pfeil herum und fragte zögernd: »Warum?«
    »Du, geliebte Schwester, bist im Besitz des Schlüssels der Wahrheit. Ich habe niemandem außer dir vertraut.«
    Verdutzt sah sie ihn an, nahm dann aber die Brosche ab und reichte sie ihrem Bruder. Fane folgte ihnen zu dem umgestürzten Baum. Rudd hielt seinen verwundeten Arm und stieg über den Stamm. Fane half Rexana. Dann ging Rudd zum Ende des Baumstammes, der in den Weiher ragte, und griff in einen Hohlraum, der sich in dem verwitterten Holz befand.
    Vorsichtig schob Fane Rexana beiseite und hob seinen Dolch. »Wenn Ihr auch nur den Versuch macht, mich zu hintergehen …«
    Seufzend erwiderte Rudd: »Ich werde Euch nicht hintergehen, versprochen.«
    Blätter raschelten, Rinde fiel aus dem Hohlraum, und kurz darauf zog Rudd ein kleines, seltsam geformtes Kästchen heraus. Er stellte es auf den Stamm und steckte das gefiederte Ende der Brosche in das Schloss. Mit einem Klick sprang es auf.
    Als Rudd den Deckel öffnete, trat Fane näher heran. Im Inneren lagen Pergamentrollen, von denen viele ein Wachssiegel trugen.
    Rudd wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Hier befinden sich Aufzeichnungen über alle geheimen Treffen, unterzeichnete Versicherungen für die Teilnahme am Kampf und Briefe, die ich zu überbringen versprach, aber nie weitergegeben habe. Außerdem habe ich eine von Garmonn verfasste Aussage über die Absichten der Verräter. Diese Beweise genügen, um ihn und die anderen Verräter für Jahre hinter Gitter zu bringen.«
    Rexanas Gesicht leuchtete vor Stolz.
    Fane wand seinen Blick von ihr ab und unterdrückte eine Verwünschung. Wenn das Kästchen tatsächlich all diese Dokumente enthielt, dann hatte Rudd dem König einen außerordentlichen Dienst erwiesen. Er hatte sein Leben riskiert, um unter Männern zu arbeiten, die ihn hätten töten können, hätten sie von seinem wahren Vorhaben erfahren. Ehrenhaft und besonnen hatte er Rexana vor Gefahr geschützt und selbst einen High Sheriff an der Nase herumgeführt.
    Doch immerhin war es auch möglich, dass der Bursche das nur erzählte, um seinen Hals zu retten, und die Unterlagen gefälscht waren.
    Mit Wucht knallte Fane den Deckel zu. »Ich werde alles, was Ihr mir erzählt habt, sorgfältig prüfen und die Pergamentrollen durchsehen.«
    »Das hatte ich erwartet.« Rudd lehnte sich gegen den Baum. Er wirkte blass im Sonnenlicht.
    Rexana schlang ihre Arme um die Taille ihres Bruders und umarmte ihn. Er schloss die Augen und drückte sie an sich.
    Fane erstickte seine

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