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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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ihre feuchten Handflächen an ihrem Rock ab. »Ach wirklich, Sheriff? Welche Beweise habt Ihr dafür?«
    Er ließ die Seife fallen und griff erneut in seinen Umhang. Stoff raschelte, eine eindeutige Warnung.
    Dann landete die Brosche auf dem Tisch zwischen ihnen.
    Der kleine Pfeil glänzte auf dem dunklen Eichenholz. Sie biss die Lippen zusammen und unterdrückte einen unmissverständlichen, sehr undamenhaften Fluch.
    »Euer Bruder hat mir gesagt, dass sie Euch gehört. Dass er sie für Euch hat anfertigen lassen. Sie Euch persönlich überreicht hat.« Linford zuckte lässig die Achseln. »Auch Lord Darwell hatte so seinen Verdacht …«
    Ein Seufzer entfuhr ihren Lippen. »Geschwätziger, aufgeblasener, alter …«
    »Ihr solltet nicht so von ihm sprechen.« Linfords Lächeln verzog sich. »Er hat einen ausgezeichneten Blick für den weiblichen Körper. Er meint, Eure … Attribute … wären außerordentlich.« Während Linford das sagte, glitt sein bewundernder Blick über ihr Mieder, als würde auch er ihre großzügigen Formen sehr schätzen. Innerlich verfluchte Rexana die schamlose Erregung, die sie ergriff und ihre intimsten Körpergegenden erhitzte.
    Wenn er sie noch weiter begaffte, würde sie wohl kaum widerstehen können und ihm für seinen arroganten Gesichtsausdruck eine Ohrfeige verpassen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Müsst Ihr mich so anstarren?«
    Sein vor Übermut flackernder Blick glitt zu ihrem Gesicht.
    »Verzeiht, aber ich konnte nicht anders. Ich kann Darwell nur recht geben.«
    Seine Worte hinterließen eine Kühle in ihr wie eisiges Flusswasser. Schmeichelte er ihr? Glaubte er etwa, sie würde sich von so verlogenen Behauptungen beeinflussen lassen?
    Angst flackerte in ihr auf. Hatte er etwa die Sehnsucht erkannt, die in ihr gefangen war? Benutzte er seine Verführungskünste, um ihr ein Geständnis abzuringen? »Weshalb seid Ihr hierhergekommen?«, fragte sie.
    »Aha, das ist der Punkt.« Er ließ die Seife und die Brosche auf dem Tisch liegen, ahmte ihre trotzige Haltung nach, indem er wie sie seine Arme vor der Brust verschränkte, und lehnte sich mit dem Oberschenkel an den Tisch. »Lasst uns zunächst mit der einfachsten Frage beginnen. Warum?«
    Sie starrte auf seine starken, gebräunten Hände, die auf der schwarzen Wolle seines Umhangs lagen. Wunderschöne Hände, die Macht besaßen und Einfluss ausüben konnten. Und doch hatte er sie in seinem Gemach mit großer Sanftheit berührt. Wie konnte sie bloß verhindern, ins Wanken zu geraten und direkt in seine wartenden Hände zu fallen?
    »Ihr seid wegen des Schriftstücks zu mir gekommen, nicht wahr?«, drängte er.
    Ein Schauder schüttelte sie. Sie hob ihre Wimpern, um ihn anzusehen. Er grinste wie eine Stallkatze, die soeben ein feistes Rotkehlchen verschlungen hat.
    Doch noch bevor sie antworten konnte, sagte er: »Ich bin die ganze Nacht bis in die frühen Morgenstunden wach gelegen und habe mir Gedanken über Euren Tanz gemacht. Ich habe mich gefragt, was eine Dame Eures Standes wohl so in Verzweiflung versetzen könnte, ihren Ruf und den Respekt in Adelskreisen zu riskieren. Außer dem Leben ihres Bruders sind da wenig andere Dinge von Belang.«
    Kälte jagte ihren Nacken herunter. Der Mann war zu gerissen, als dass sie seine Worte mit einem einfachen »Nein« hätte abtun können. Sie befeuchtete ihre Lippen und entgegnete: »Was, wenn Eure Annahme zutreffend wäre?«
    Sein weiches Lachen hallte im Saal wider. »Es war also richtig, die Magd zu verdächtigen. Sie ist wohl nach Ickleton gekommen, nachdem sie von Tangston geflohen ist, um Euch zu erzählen, was sie gehört hatte?«
    Seine Worte trafen Rexana ins Mark. »Ihr …
wolltet
, dass sie Euch belauscht? Dass sie von dem Schreiben erfährt?« Ein plötzlicher Schock fraß sich durch ihre Eingeweide, und ihr Körper fühlte sich wie gelähmt an. Sie hatte sich soeben verraten.
    Wie als Bestätigung ihrer Unachtsamkeit zwinkerte Linford ihr ungeniert zu. »Vom ersten Tag an, als ich nach Tangston kam, habe ich gewusst, dass sie mir nicht vertrauen und mir niemals Treue schwören würde. Ich habe mich unauffällig über ihre Vergangenheit erkundigt und herausgefunden, dass ihr verstorbener Vater Eurer Familie sehr ergeben war. Als dann die Treue Eures Bruders zum König bezweifelt wurde …« Linford zuckte die Achseln. »Ich gebe ja zu, dass es kein sehr lauterer Plan war, ihr einige Informationen über die Verschwörer zukommen zu lassen. Doch es war

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