Tanz der Verführung
zusammennehmen.
Er tat, als bemerkte er es nicht. »Ihr seht gut aus, mein Liebling. Habt Ihr das Bad genossen?«
Sie nickte. »Tansy wird Eures zurechtmachen, wenn Ihr so weit seid.«
»Ich werde gleich baden, denn ich möchte unsere Abreise nicht länger aufschieben.«
Rexana wandte sich ihm nun ganz zu. Das Sonnenlicht legte rosige Süße auf ihre Wangen und ihre Lippen.
»Wo reiten wir hin?«
Er lächelte. »An einen besonderen Ort.« Einen Ort, an dem wir beide allein sein können. Einen Ort, wo ich dich umwerben und dein Herz gewinnen kann. Einen Ort, an dem du mir gehören wirst.
»Könntet Ihr zur Küche gehen, während ich bade? Der Koch wartet schon. Er wird Euch den Kochbereich und die Lagerräume zeigen und Euch nach Euren Lieblingsgerichten fragen, damit er sie für Euch zubereiten kann. Außerdem hat er ein Proviantpaket für uns vorbereitet.« Fane sah sie weiter an, hob ihre Finger an seinen Mund und drückte ihr einen langen, feuchten Kuss auf die Handfläche. »Ich warte bei den Ställen auf Euch.«
Schaudernd zog sie ihre Hand fort. »Gut.«
Übermut packte ihn. Er wollte sehen, wie sich ihre Augen mit Lebenslust füllten und ihre Wangen rot glühten, wollte beweisen, dass sie sich nicht gegen ihr Verlangen wehren konnte.
Er fuhr mit seinen Fingern über ihre Schulter und bemerkte, dass sie schwer zu atmen begann. »Bevor Ihr geht, sollten wir unsere Übereinkunft noch mit einem Kuss besiegeln.«
Ein schwaches Lächeln überflog ihre Lippen. »Ich habe für heute keine Küsse mehr übrig.«
Bevor er sie in seine Arme schließen und ihr beweisen konnte, wie sehr sie sich irrte, wirbelte sie herum und lief über den Außenhof davon.
Er lachte. »Wir werden sehen«, rief er ihr nach.
Sie winkte ihm zu, als wollte sie damit sagen, dass sie ihre Meinung niemals ändern würde, egal welche Taktik er auch anwenden mochte. Als sein Lachen verebbt war, verschränkte er die Arme vor der Brust und lehnte sich mit der Schulter an die rauhe Wand der Vorburg. Sah zu, wie das Sonnenlicht auf ihrem Haar tanzte und wie ihre Hüften sich unter dem seidenen Kleid wiegten.
Vorfreude erfüllte seine Seele. Ob bewusst oder unbewusst, sie hatte ihn verspottet und ihn herausgefordert, ihr einen weiteren Kuss abzuverlangen.
Und er hatte beschlossen, ihn zu bekommen.
Und noch viel mehr.
12. Kapitel
R exana strich sich das Haar aus dem Gesicht und blickte über die Wiesen, die sich zu beiden Seiten des Weges wie prächtige grüne Seide ausdehnten. Ein kleiner Fluss schlängelte sich durch das Gras und die wilden Blumen. Ihr Herz pochte vor Aufregung. Was für ein herrliches Plätzchen. Am liebsten wäre sie aus dem Sattel gesprungen, zum klaren Wasser gelaufen und hätte ihre Hände in das volle Wasserbecken getaucht, das sich zwischen einigen großen Felsen gebildet hatte. Hätte sich auf die Kornblumen und Gänseblümchen gelegt und die Sonne auf ihr Gesicht scheinen lassen.
Als hätte er ihre Erregung gespürt, drehte Fane sich in seinem Sattel zu ihr um. »Gefällt es Euch hier?«
Sie nickte eifrig.
Er lächelte. »Das dachte ich mir. Wir werden am Fluss rasten.«
Fane rief den Wachen, die vor und hinter ihnen ritten, Befehle zu, und Rexana blickte auf die Felder zurück. Als er sie angesehen hatte, war sein Blick heißblütiger und feuriger als die Strahlen der Sonne gewesen, hatte sie wie Licht das Wasser durchdrungen. Ob sie wohl jemals gegen diesen aufwühlenden Blick gefeit sein würde?
Vogelgezwitscher drang aus dem Hain aus Espen und Birken vor ihnen. Das fröhliche Lied der Vögel lockte sie, zerrte an ihrer ungestümen Seele, an jenem Teil von ihr, der Fane niemals gehören sollte.
Sie fasste die Zügel ihrer Stute nach. »Ich werde Euch am Fluss treffen«, rief sie.
Fane blickte kurz über seine Schulter. »Rexana?«
Sie stieß dem Pferd ihre Füße in die Flanken. Das Tier machte einen Satz und schoss dann über das Meer aus Gras, Blüten und schwebenden Pusteblumen. Mit einem freudigen Lachen beugte sie sich über den feuchten Hals der Stute und trieb sie zu einem leichten Galopp an.
Gräser klatschten gegen ihre Fußknöchel und den Saum ihres Kleides. Samenhülsen zersprangen in der Luft, gelbe Schmetterlinge und Honigbienen flogen empor. Rudds Brosche an ihrem Gewand schlug auf ihre Haut. Sie presste sie mit der Hand an ihr Herz, atmete den Duft zerdrückten Grases und fruchtbarer Erde ein und seufzte vor Vergnügen.
Dann versuchte sie, die Geräusche um sich herum zu
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