Tanz der Verführung
dicke, saftige Trauben gegen das Mieder. Was für ein wunderbarer Anblick.
»Ich muss die Brosche finden«, rief sie und starrte angestrengt in die schattigen Tiefen des Beckens.
Fane verscheuchte seine lüsternen Gedanken und rief: »Bleibt stehen, sonst wühlt Ihr noch mehr Schlamm auf.«
Sie erstarrte und kniff den Mund zusammen. »Wenn sie verloren geht …«
Er griff nach ihren eisigen Fingern. »Gemeinsam werden wir sie schon finden.« Wieder fühlte Fane einen Stich in seiner Seele.
Gemeinsam
– liebestoller Dummkopf. Er musste Rexana helfen, egal wie sehr er ihren Bruder und die verdammte Brosche auch hasste.
Hoffnung erhellte ihr Gesicht, als er ihre Hand losließ, die Stiefel auszog und vom Stein ins Wasser glitt.
Das kalte Nass raubte ihm fast den Atem und kühlte die Hitze seiner Lenden ab. Er atmete einmal, zweimal tief durch, dann war der erste Schock verflogen. Als sein Atem sich wieder beruhigt hatte, spürte er plötzlich ihre wärmende Nähe, ihren hastigen Atem und das Gefühl aufgeregter Erwartung, das zwischen ihnen schwelte.
Mit der Hand fuhr er über die Wasseroberfläche und schob ihre Röcke beiseite, die auf dem Wasser trieben. Ihre Finger berührten seine, doch sie zog sie nicht weg.
Er biss die Zähne zusammen, unterdrückte die lüsternen Gedanken, die in seinem Kopf herumschwirrten, und konzentrierte sich auf die schlammige Brühe um ihn herum. Die Luft war erfüllt vom Geruch von nassen Kleidern, Schlamm und von Sonnenlicht durchflutetem Wasser. Und von ihrem verlockenden Duft.
Am Grund des Beckens, neben seinen Füßen, sah er plötzlich etwas Goldenes glitzern. Er tauchte und kam mit einer Handvoll Schlamm wieder herauf, wischte sich die Haare aus dem Gesicht und spülte den Sand von seinen Fingern.
Die Brosche glänzte im Sonnenlicht.
»Ihr habt sie gefunden!«
»Ich wäre jede Wette eingegangen, dass wir sie finden«, sagte er.
Ihre Augen leuchteten dankbar, und mit einer Hand wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht.
Er streckte ihr seine tropfnasse Handfläche entgegen, und sie berührte seine Haut, berührte die Brosche. Dann schloss sie seufzend ihre Finger um seine Hand und drückte sie. Der kleine Pfeil schmiegte sich zwischen ihre Handflächen.
Stolz und Freude erwachten in ihm. Er erwiderte ihren Blick und ergründete still ihr Verlangen. Stark und sicher hielt sie ihm stand. Auf einmal, wie mit einem Donnerschlag, wurde ihm klar: Sie wollte geküsst werden.
Drängende Erwartung pochte in jedem Winkel seines Körpers, er genoss den Druck ihres Fleisches, fuhr mit seinem Daumen sanft über ihre feingliedrigen Finger und überlegte, wie er ihr Verlangen am besten stillen konnte.
»Danke«, flüsterte sie.
Lächelnd hob er ihre ineinander verschlungenen Hände und küsste ihren Handrücken. »Kommt, Rexana.«
Sie hob ihren Kopf, als wäre sie erstaunt über seinen Mut. Das Sonnenlicht spielte auf ihrem Hals und den zerzausten Haarsträhnen, die auf ihr Mieder herabfielen. Mit einem Schaudern schloss sie die Augen.
Ein sehnsüchtiges Schaudern.
Er zog sie an sich. Wasser schwappte an sein nasses Wams und kühlte sein Fleisch. Doch das machte ihm nichts aus. Er wollte ihren Kuss, brauchte ihn, flehte danach.
Immer näher kam sie ihm. Mit ihren triefenden Röcken streifte sie seine Lenden und überflutete seine Sinne. Rexana. Die Frau seines Herzens und seiner Seele.
Sie fuhr mit der Zunge über ihre Lippen, um sie zu befeuchten, und seine Zurückhaltung verließ ihn. Er vergrub seine Hand in ihrem nassen Haar, hielt ihren Kopf, beugte sich mit einem Stöhnen zu ihr herab und küsste sie.
Er hatte erwartet, dass sie sich sträuben, zappeln oder aufschreien würde, doch stattdessen schmolz sie mit einem atemlosen Seufzen unter ihm dahin, öffnete ihre Lippen wie eine süße, blühende Blume und küsste ihn wieder.
Neu erwachtes Verlangen durchströmte seine Adern. Sie schmeckte wild, begierig, wie eine Frau, deren leidenschaftliche Lust der seinen entsprach.Mit seiner Zunge vertiefte er den Kuss. Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte er die innige, ungezügelte Leidenschaft gespürt, die tief in ihr verborgen lag. Und nun hatte er sie endlich entfesselt.
Er küsste sie so lange, bis sein Körper vor Verlangen bebte und seine Seele nach körperlicher Vereinigung schrie. Er löste seine Lippen und ließ ihre Hand los. Als sie ihre Finger schützend um die Brosche legte, fuhr er mit den Händen ins Wasser, legte seine Finger um ihre Hüften und hob
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