Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
Vom Netzwerk:
mich, gurrte es in ihr, Eure Berührung und Eure nasse Zunge auf meinen Fingern …
    Sie sah zu den Pferden hinüber und zügelte ihre unkeuschen Gedanken.
    »Reiten«, sagte sie, »das gefällt mir.«
    »Aha«, er kaute auf dem Brot. »Und was noch?«
    Ihr unruhiger Blick glitt zur Wiese. Sie durfte ihre lüsternen Gedanken nicht verraten oder dem gefährlichen Drängen in ihr nachgeben. Vor allem nicht, wenn sie Jungfrau bleiben wollte.
    »Blumen«, antwortete sie fröhlich. »Alle Blumen, besonders aber Rosen.«
    »Ihr habt ein romantisches Herz, wie schön.«
    »Und ich schwimme gerne«, erklärte Rexana und blickte auf das blaugrüne Wasser im Felsenbecken. »Es gibt nichts Schöneres, als an heißen Sommertagen im kühlen Nass zu plantschen.«
    »Ihr könnt schwimmen?«
    Sie musste lächeln, als sie den ungläubigen Ton in Fanes Stimme hörte. »Das habe ich schon als Kind gelernt. Meine Eltern haben es aber erst Jahre später erfahren.« Und leise lachend fügte sie hinzu: »Meine Mutter hätte vor Entsetzen aufgeschrien, wenn sie mich nur im Unterkleid im Wasser herumtollen gesehen hätte. Aber ich habe immer dafür gesorgt, dass mein Haar trocken und gekämmt war, bevor ich zur Burg zurückgekehrt bin.«
    Fanes Kiefer verspannte sich mitten unterm Kauen, und er fuhr noch einmal mit seinem Blick über sie, als würde er sie sich in nassem Leinen vorstellen. »Wenn es nicht Eure Eltern waren, die Euch das Schwimmen beigebracht haben, wer dann?«
    »Rudd.«
    Fane kräuselte die Lippen. »Das hätte ich mir ja denken können.«
    Sein beißender Ton beunruhigte sie. Sie musste an die Brosche an ihrem Kleid denken, verkniff es sich aber, sie zu berühren. »Ich habe viel von Rudd gelernt, auch wie man ohne Sattel reitet oder einen Dolch hält.«
    »Einen Dolch?« Fane warf die Hände in die Luft. »Warum das? Wolltet Ihr wie ein Mann kämpfen?«
    »Wir haben Zweige damit abgeschnitten und Boote daraus gebastelt, die wir auf dem Wasser fahren ließen. Ich war froh, mehr mit meinen Händen anfangen zu können, als nur meine Röcke zu glätten oder eine Nadel durch die Seide zu stechen.«
    Voller Unmut blickte Fane sie an und beugte sich zu ihr vor. »Euer Bruder hatte offensichtlich jahrelang einen zerstörerischen Einfluss auf Euch.«
    Sie atmete scharf aus. Das letzte Stück Pastete glitt ihr aus der Hand und fiel auf die Decke. »Mein Bruder ist ein intelligenter junger Lord, der …«
    »Er ist ein Teufelsbraten.«
    Sie versuchte, sich zu beherrschen. »Rudd ist eigensinnig und sehr direkt, das stimmt, aber er war nicht immer so. Er hing sehr an meinem Vater, für ihn war es schrecklich, als meine Eltern starben.«
    »Für Euch etwa nicht?«
    Die langsam heilende Wunde tief in ihr schmerzte sie wieder. Sie kämpfte mit den Tränen und rang um einen gelassenen Ton. »Er ist immer noch mein Bruder, ich habe sonst keine Familie mehr. Es gäbe nichts Schöneres für mich, als ihn wiederzusehen, Mylord.«
    Fane sah über die Wiese, und seine Augen wurden so dunkel wie ein tiefer, unergründlicher Teich. Sie spürte seinen heftigen Widerstand gegen ihren Wunsch und den Ärger, der in ihm hochkochte.
    »Bitte«, flüsterte sie.
    Ein Muskel an seinem Kiefer zuckte. »Nein.«
    »Ich muss wissen, ob es Rudd gut geht. Ob er verletzt ist oder genügend Essen bekommt. Ob er nachts eine Decke hat, die ihn vor der Kälte des Kerkers schützt.«
    »Ihm fehlt nichts, er wird ordentlich behandelt.«
    Rexana verbiss sich eine beleidigende Antwort, denn sie wusste, dass sie nichts gewinnen würde, wenn sie schreiend oder weinend Rudds Unschuld beteuerte. Sie musste vorsichtig und zuvorkommend sein.
    Also wischte sie ein paar Krümel von ihren Röcken und fragte: »Wart Ihr nicht selbst einmal gefangen? Ich habe davon gehört und Eure Narben gesehen.«
    Fane knurrte, und seine Augen wurden hart. »Vorsicht, Liebste, Ihr betretet einen gefährlichen Pfad.«
    »Ach ja?« Ihr Körper zitterte wie der eines verängstigten Häschens, doch sie fuhr fort: »Wäret Ihr nicht auch froh gewesen, Eure Familie zu sehen? Einen Besucher zu haben, der Eure Angst gelindert hätte, als Ihr dachtet, Euer Schicksal sei besiegelt?«
    Sein Gesichtsausdruck nahm drohende Züge an. »Es reicht.«
    »Wäret Ihr nicht …«
    »Ich sagte,
es reicht

    Die Verzweiflung in seiner Stimme ließ sie verstummen und berührte sie mit einer Heftigkeit, die sie nie für möglich gehalten hätte.
    In den Zügen um seinen Mund spiegelten sich Leid und

Weitere Kostenlose Bücher